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Sonntag, 13. Juli 2014

# 10 # Andreas Gruber - Herzgrab


Andreas Gruber
Herzgrab

Erschienen am: 18.11.2013
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 544
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-442-48017-3

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Klappentext: Die junge Wiener Privatdetektivin Elena Gerink hat den Ruf, bisher noch jede vermisste Person gefunden zu haben. Doch die Suche nach dem verschwundenen weltbekannten Maler Salvatore Del Vecchio gestaltet sich schwieriger als gedacht. Als überraschend ein letztes Gemälde von ihm auftaucht, weist ihr das den Weg in die drückende Schwüle der Toskana. In Florenz trifft Elena auf ihren Ex-Mann Peter Gerink, der als Spezialist des Bundeskriminalamts nach einer in Italien verschwundenen Österreicherin sucht. Schon bald erkennen sie, dass die Ereignisse zusammenhängen – auf eine derart perfide und blutige Art und Weise, dass Elena und Peter dem Fall auch gemeinsam kaum gewachsen scheinen ......
Meine Meinung: Mit mehreren Handlungssträngen führt der Autor Andreas Gruber seinen Leser in die Geschichte um zwei vermisste Personen ein. Zum einen bekommt Peter Gerink über seine Dienststelle, dem Bundeskriminalamt Wien, den Auftrag, die vermisste Teresa Del Vecchio aufzufinden. Zum anderen wurde Peter Gerinks Nochehefrau Elena, die als Privatdetektivin tätig ist, mit dem Aufspüren des verschollenen und berühmten Malers Salvatore Del Vecchio, dem Vater von Monica Del Vecchio, beauftragt. Unabhängig voneinander beginnen sowohl Elena als auch Peter die Arbeit aufzunehmen und zu ermitteln. Doch schon bald führen die Ergebnisse ihrer Recherchen zueinander.

Wie nicht anders gewohnt, beginnt auch hier Andreas Gruber seine Handlung mit einem spannenden Prologeinstieg. Der weitere Verlauf der Handlung ist eher ruhig und sehr weitschweifig, die Spannung gerät schnell ins Stocken. Eine Entführungs- bzw. Vermisstengeschichte, die sich über sämtliche Familienmitglieder hinaus erstreckt, wobei fast jede Person, die in irgendeinem Verwandschafts- oder Geschäftsverhältnis zu den Vermissten steht, umfangreich durchleuchtet wird. Die Schlüsselfigur ist jedoch eine ziemlich herrische Person, die weder vor Gewalt und Mord zurück schreckt.

Während der Ermittlungen driftet der Autor ständig auf das angespannte Verhältnis zwischen der Privatdetektivin Elena und ihrem Ehemann Peter ab und lässt die kurze Affäre zwischen Elena und Peters Partner Dino immer wieder aufleben ohne dass sich dabei neue und  wesentliche Erkenntnisse ergeben.

Die Handlung, die sowohl in Österreich als auch in Italien, insbesondere in Florenz spielt ist geprägt von den korrupten Machenschaften im italienischen Staatsapparat aber auch von den Befindlichkeiten innerhalb des Familienclans der Del Vecchios.
Da ich die Auflösung des Falls eher unorthodox, chaotisch und teilweise vorhersehbar empfand, blieb die Spannung somit nur auf kleinem Level bestehen.
Obwohl ich den Schreibstil von Andreas Gruber sehr mag, fand ich die Story leider wenig interessant. Meines Erachtens entwickelte sich diese nur sehr schleppend. Die Figuren wirkten wenig authentisch und wurden ziemlich oberflächlich dargestellt.

Wie sich ein Buch darstellt und sich präsentiert ist ja immer subjektiv betrachtet. Von daher ist „Herzgrab“ für mich dieses Mal nur ein solides Werk.


Meine Bewertung:


Der Autor: Andreas Gruber, geboren 1968 in Wien, studierte an der dortigen Wirtschaftsuniversitätund arbeitet halbtags für einen Pharma-Konzern. Mit seiner Familie und vier Katzen lebt er in Grillenberg in Niederösterreich. Er ist zweifacher Gewinner des Vincent Preises und dreifacher Gewinner des Deutschen Phantastik Preises.

Quellen:
Cover: Goldmann Verlag
Klappentext: Goldmann Verlag
Autorenporträt: Goldmann Verlag
Foto: © Andreas Gruber

Weitere Bücher, die ich von Andreas Gruber gelesen habe:

Samstag, 24. August 2013

# 119 # Deana Zinßmeister: Der Hexenschwur


Deana Zinßmeister
Der Hexenschwur

Erschienen am: 15.07.2013
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 416
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-442-47641-1

Zur Leseprobe
Online kaufen: beim Verlag/bei Amazon

Klappentext: Im Jahr 1635 erreicht der Dreißigjährige Krieg das Land an der Saar. Der gebürtige Thüringer Johann will mit seiner Frau Franziska und den gemeinsamen Kindern Magdalena und Benjamin quer durchs Reich aufs Eichsfeld fliehen – in ihre alte Heimat, die sie vor siebzehn Jahren verlassen mussten, da Franziska der Hexerei bezichtigt wurde. Auf ihrer Reise müssen sie die Schrecken des Krieges am eigenen Leib erfahren, doch dann gewährt ein schwedischer Tross ihnen Schutz. Besonders ein junger Arzt setzt sich für die Familie ein, und die 17-jährige Magdalena fühlt sich bald zu ihm hingezogen. Arne gehört zwar feindlichen Truppen an – aber er ist auch der Einzige, der ihr helfen kann, ein dunkles Geheimnis ans Licht zu bringen …

Meine Meinung: Immer mehr packt Johann das Heimweh in sein geliebtes Eichsfeld und schmiedet Pläne zur Rückkehr. Ganz zum Entsetzen seiner Familie, Franziska, die sich seit einigen Jahren schon von Johann abgewandt hat, der 17jährigen Tochter Magdalena und dem Sohn Benjamin setzt Johann seine Pläne um. Im Frühjahr 1635 verabschiedet sich, entgegen aller guten Ratschläge bis nach dem Krieg auszuharren, Johann und seine Familie von ihrem Freund Clemens und dessen Frau sowie von Maria, die inzwischen Äbtissin im nahegelegenen Kloster ist und ziehen dem fragwürdigen Abenteuer entgegen. Bereits auf halber Strecke werden sie von einer Horde Soldateska überfallen, dem sie Dank der Hilfe zweier Schweden nur knapp dem Tod entkamen. Der schwerverletzte Johann sowie seine todkranke Frau Franziska, Magdalena und Benjamin finden Unterschlupf in einer Nachhut eines schwedischen Heeres, wo Arne, der Arzt die Kranken besser versorgen kann. Während ihres Aufenthaltes spüren Magdalena und Arne, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen, ganz zum Verdruss von Brigitta einer schönen Marketenderin des schwedischen Heeres. Denn auch sie hegt Gefühle für Arne, der sie jedoch aufgrund ihrer Dienste gegenüber den Soldaten, stets zurück gewiesen hat. In ihrer Eifersucht schmiedet sie intrigantische Pläne, die Johanns Familie erneut in Gefahr bringt.

Auch der dritte Band der Hexen-Trilogie ist wie schon seine Vorgänger, wieder absolut spannend erzählt. Inzwischen sind fast 17 Jahre nach den letzten Erlebnissen vergangen. Von den fünf Freunden, die aus verschiedenen Gründen einst aus dem Eichsfeld geflohen sind, sind nur noch Johann, seine Frau Franziska und Clemens auf dem Wellinger Pferdegestüt. Johann und Franziska, die inzwischen Eltern von zwei Kindern sind und auch Clemens, der mit seiner Frau Christel das zweite Kind erwartet, müssen sich von ihrer damaligen Retterin, der Besitzerin des Gestüts, Regina Rehmringer, trennen. Ihr hohes Lebensalter hat ihr viel Freude, Glück aber auch Leid beschieden, doch nun naht ihr Tod. Gerade in dieser Zeit spürt Johann, dass ihn die Sehnsucht nach seiner alten Heimat, seiner Mutter aber auch seiner Schwester fast buchstäblich auffrisst und er den festen Entschluss fasst, nach dem Winter zurück zu kehren.
Deana Zinßmeister erzählt ihre Geschichte in zwei Handlungssträngen, wobei sie sich dieses Mal speziell auf die Geschwister Johann und Karoline konzentriert. Denn auch in Hundshagen, wo Karoline den Hof ihres Vaters weiter bewirtschaftet und inzwischen verheiratet und auch ein Kind hat, ist in Zeiten des Krieges Not eingekehrt. Karoline und ihr Mann Jodokas sind verbittert, denn ihr hübscher Sohn Michael wurde durch ein Wechselbalg ausgetauscht, das von Dämonen beherrscht ist. Zudem liegt auf Karoline ein böser Hexenschwur, der ihr Not, Krankheiten und weitere Bosheiten auferlegt hat.
Die Autorin hat ihre Handlung so aufgebaut, dass sie ständig zwischen den einzelnen Handlungssträngen wechselt und somit die Spannung steigert. Nach jedem Kapitelabschnitt ist man heiß darauf, wie sich die Story fortsetzen wird. Dabei hat Deana Zinßmeister nicht mit historischen Fakten gespart. Wieder einmal spürt man, wie umfangreich ihre Recherchen waren und dass sie sich nicht nur mit Literaturinhalten abgegeben hat. Sie hat die einzelnen Orte, wie z.B. Allendorf besucht und ist auch selbst den damaligen Fluchtweg der fünf Freunde abgelaufen. Und dies widerspiegelt sich in ihrer Schilderungen, denn sie sind so authentisch dargestellt, als würde man selbst dabei sein.
Gespannt ist man vor allem, wie sich das Zusammentreffen von Johann und seiner Schwester Karoline ereignen wird, denn Karoline war Johann nicht immer gut gesonnen. Auch mit Franziska, die keine guten Erinnerungen an Hundshagen hat, denn sie wurde damals von Johanns Vater als Hexe bezichtigt, fiebert und ängstigt man sich mit ihr.
Das junge und hoffnungslose Liebesglück zwischen Magdalena und dem schwedischen Arzt Arne hat die Geschichte in irgendeiner Weise abgerundet, denn mit ihm schloss sich der Kreis.

Die Autorin: Deana Zinßmeister
Deana Zinßmeister widmet sich seit einigen Jahren ganz dem Schreiben historischer Romane. Bei ihren Recherchen wird sie von führenden Fachleuten unterstützt, und für ihren Bestseller »Das Hexenmal« ist sie sogar den Fluchtweg ihrer Protagonisten selbst abgewandert. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Saarland.




Meine Bewertung:

Reihenfolge der Hexen-Serie

Quellen:
Cover: Goldmann Verlag
Klappentext: Goldmann Verlag
Kurzbiografie: Goldmann Verlag
Foto: © privat Deana Zinßmeister

An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim

für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.

Dienstag, 20. August 2013

# 116 # Deana Zinßmeister: Der Hexenturm


Deana Zinßmeister
Der Hexenturm

Erschienen am: 15.11.2010
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 448
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-442-47248-2

Klappentext: Fünf junge Menschen auf einer gefahrvollen Odyssee in einer Zeit des Misstrauens und des Verrats
Seit ihrer Flucht ins Hessenland sind die fünf jungen Thüringer Johann, Franziska, Katharina, Clemens und Burghard auf der Suche nach einer Bleibe. Sie kommen auf dem Gestüt des Pferdehändlers Rehmringer unter, doch nicht jeder im Dorf ist ihnen wohlgesinnt. Auch in den Nachbarorten herrscht Unfrieden, denn hier überführt der Magier Barnabas als vermeintlicher „Hexenerkenner“ Frauen der Zauberei. An seiner Seite befindet sich eine geheimnisvolle „Kinderhexe“, und gemeinsam hinterlassen sie eine Spur des Grauens. So kommt es, dass bald auch die jungen Thüringer nicht mehr sicher sind …

Meine Meinung: Inzwischen haben sich die fünf jungen Leute Johann, Franziska, Clemens, Katharina und Burghard weiter ins Innere des Reichs aufgemacht, denn auch in Hessen drohte ihnen Gefahr. Immer wieder stießen die Fünf auf ihre Verfolger, die ihnen u.a. nach ihrem Leben trachteten. Burghard musste sich nach wie vor vor Servatius in Acht nehmen, denn seine Rache auf Burghard wegen des verschwundenen Geldes war noch nicht versiegt. Katharina hingegen suchte Schutz vor ihrem Schwager Otto, der sie nach dem Tod seiner Frau, ehelichen wollte. Clemens hingegen musste auf der Hut vor dem Meuchelmörder Adam Hastenteufel sein, den sein Schwager Wilhelm Münzbacher zum Morden von Clemens beauftragte. Casper Bonner war auf der Suche nach seinem Sohn Johann um ihn von der Hexe Franziska zu befreien und diese nach Hundeshagen und anschließend zum Bürgermeister bringen zu können, da sie angeblich Schadenszauber über ihn gebracht hatten.
Wochenlang sind die 5 Freunde unterwegs ohne dass sie eine Bleibe finden konnten. Die Zeit wird immer enger, denn Franziska ist schwanger und der Winter naht. Schließlich führt Clemens sie alle zum Pferdegestüt Rehmringer nach Wellingen im Saarland. Dort dürfen sie vorerst bleiben.

Nahtlos führt Deana Zinßmeister ihre Handlung von „Das Hexenmal“ fort und der Leser wird Zeuge von der Flucht der fünf Freunde. Ohne Probleme findet man in die Handlung ein, auch wenn man den ersten Band nicht gelesen haben sollte. Kurz und informativ schildert die Autorin, was den fünf Menschen in der Vergangenheit widerfahren ist. Doch der Weg nach Wellingen ist nicht ohne Steine. Immer wieder sind sie der Gefahr ausgesetzt ohne zu wissen, wie und wo ihre Flucht überhaupt enden soll. Doch im Gestüt Rehmringer sind die jungen Leute herzlich Willkommen, ganz zum Verdruss des Amtmanns von Baßy, der es auf das Gestüt abgesehen hat. Um es zu bekommen, ist ihm jedes Mittel recht, auch wenn er Menschen dafür opfern muss.
Die Handlung ist spannend aufgebaut und mit vielen Ereignissen und historischen Begebenheiten durchsetzt. Auch hier arbeitet die Autorin wieder mit mehreren Handlungssträngen, sodass man nach jedem neuen Kapitel lechzt. Der ständige Wechsel der Perspektiven steigert die Spannung ins Unermessliche und treibt einen zum Weiterlesen voran. Ihre Protagonisten haben sich weiter entwickelt und sind einem alle ans Herz gewachsen. Mit ihren unterschiedlichen Charakteren wirken sie authentisch und lebensecht. Auch in diesem Buch spürt man wieder, wie umfangreich die Autorin recherchiert haben muss, denn die historischen Fakten sind zuhauf ohne dass es ermüdend wirkt.

Die Autorin: Deana Zinßmeister
Deana Zinßmeister widmet sich seit einigen Jahren ganz dem Schreiben historischer Romane. Bei ihren Recherchen wird sie von führenden Fachleuten unterstützt, und für ihren Bestseller »Das Hexenmal« ist sie sogar den Fluchtweg ihrer Protagonisten selbst abgewandert. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Saarland.




Meine Bewertung:

Reihenfolge der Hexen-Serie


Quellen:
Cover: Goldmann Verlag
Klappentext: Goldmann Verlag
Kurzbiografie: Goldmann Verlag
Foto: © privat

Sonntag, 18. August 2013

# 115 # Deana Zinßmeister: Das Hexenmal


Deana Zinßmeister
Das Hexenmal

Erschienen am: 09.06.2008
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 510
Preis: € 8,95
ISBN: 978-3-442-46705-1

Klappentext: Thüringen 1617: Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg vergiftet Missgunst die Herzen der Menschen, und Unschuldige werden der Hexerei bezichtigt. In dieser dunklen Zeit sind fünf junge Menschen vor ihrem Schicksal auf der Flucht: Katharina will der Ehe mit ihrem brutalen Schwager entgehen. Der reiche Erbe Johann flieht mit der Magd Franziska, die als Hexe angeklagt ist. Der Franziskanermönch Burghart will ein neues Leben beginnen. Und Clemens, beinahe Opfer eines Mordkomplotts, sucht Zuflucht im Wald. Doch die Häscher sind ihnen dicht auf den Fersen…

Meine Meinung: Deana Zinßmeister hat in ihrem Buch „Das Hexenmal“ mehrere Handlungsstränge miteinander meisterlich verknüpft. Man lernt die verschiedenen Protagonisten und ihre Schicksale kennen, die einen emotional sehr bewegen.

Als Katharina´s Schwester Silvia im Sterben liegt, will Silvia von ihr das Versprechen abringen, ihren Gatten Otto zu heiraten, damit sie ihre drei Söhne versorgt sieht. Doch Katharina hat andere Pläne mit ihrem Leben und ist entsetzt über Silvias letzten Wunsch, da Silvia ja eigentlichen ihren Lebenstraum kennt, der Ehemann, Familie und Kinder nicht darin vorsieht.
Anna Arnold hingegen, die nach dem Tod ihrer Eltern den Notar Wilhelm Münzbacher geheiratet hat, ist unglücklich. Nur Clemens ihr Bruder kann sie noch etwas erheitern, wobei Clemens sich ständig vor Münzbacher in Acht nehmen muss, da er Böses im Schilde führt. Merkwürdige Dinge, die auf dem reichen Gestüt von Dingelstedt vorgehen, lassen Clemens immer vorsichtiger werden, bis er eines Tages unachtsam ist und Schreckliches geschieht.
Auch Johann hat es nicht einfach mit seinem Vater, der ihn grün und blau geschlagen hat, weil er seinen Wunsch, die Magd Franziska heiraten zu wollen, geäußert hat. Wutentbrannt sieht der reiche Großbauer Bonner in Franziska eine böse Frau und bezichtigt sie der Hexerei.
Burghard, der junge Mönch muss inzwischen sein Leben mit dem weniger frommen Bruder Servatius teilen, der ihn, nachdem sie auf den Magier Barnabas gestoßen sind, verachtet. Während Servatius sich der Geldgier hingibt, versucht der Franziskanermönch Burghard mit Gebeten, Servatius auf den rechten Weg zurück zu bringen. Nachdem Servatius Geld gestohlen worden ist, wird Burghard von Servatius des Diebstahls bezichtigt und von ihm verfolgt.
All diese Schicksale führen sie nach der Wallfahrt auf den Eichsfelder Hülfensberg zusammen und gemeinsam versuchen sie ihren Schicksalen, dem Meuchelmörder, der Heirat, der Hexenverfolgung und der Diebstahlsbezichtigung zu entfliehen.

Spannend und mit viel historischem Hintergrund wird die Geschichte der 5 Protagonisten erzählt, wobei kleine Nebenhandlungen das Ganze abrunden. Man spürt, dass für diesen Roman umfangreich recherchiert worden ist. Viele Zusammenhänge, insbesondere mit der Heiligen Elisabeth, die mir schon aus anderen Büchern bekannt sind, habe ich wie einen Schwamm in mich aufgesogen.
Ihre Charaktere hat sie alle hervorragend beschrieben. Ich bekam eine klare Vorstellung von ihnen. Immer wieder geht Deana Zinßmeister auf die Schicksale der 5 jungen Menschen ein, die alle sehr liebenswert sind. Selbst die Schauplätze wurden mir sehr vertraut, die sich ja in meiner unmittelbaren Heimat befinden.
Mit ihrem mitreißenden Schreibstil und die Neugier, wie es mit den 5 jungen Leuten weiter gehen wird, hat mich die Autorin in ihren Bann gezogen und somit wird das nächste Buch „Der Hexenturm“ nicht lange auf sich warten müssen.

Die Autorin: Deana Zinßmeister
Deana Zinßmeister widmet sich seit einigen Jahren ganz dem Schreiben historischer Romane. Bei ihren Recherchen wird sie von führenden Fachleuten unterstützt, und für ihren Bestseller »Das Hexenmal« ist sie sogar den Fluchtweg ihrer Protagonisten selbst abgewandert. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Saarland.




Meine Bewertung:

Reihenfolge der Hexen-Serie
  • Band 1 - Das Hexenmal
  • Band 2 - Der Hexenturm
  • Band 3 - Der Hexenschwur


Quellen:
Cover: Goldmann Verlag
Klappentext: Goldmann Verlag
Kurzbiografie: Goldmann Verlag
Foto: © privat D. Zinßmeister

Mittwoch, 3. Juli 2013

# 95 # Sabine Klewe: Die weißen Schatten der Nacht


Sabine Klewe
Die weißen Schatten der Nacht

Erschienen am: 20.05.2013
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 352
Preis € (D) 8,99 |
ISBN: 978-3-442-47948-1

Online bestellen: beim Verlag/bei Amazon

Klappentext: Ein ermordetes Mädchen. Eine schockierende Entdeckung. Und zwei Ermittler, die mit ihrer eigenen Vergangenheit kämpfen.
Düsseldorf in der Vorweihnachtszeit. Die zehnjährige Antonia Bruckmann wird mit gebrochenem Genick zu Hause aufgefunden. Zahlreiche Hämatome und Abschürfungen sprechen gegen einen Unfall. Bei der Obduktion stellt sich obendrein heraus, dass das Mädchen nach seinem Tod missbraucht wurde. Die Kommissare Lydia Louis und Christopher Salomon stehen vor einem Rätsel: Ist Antonia das Zufallsopfer eines Perversen geworden, oder haben sie es mit einem Fall von häuslicher Gewalt zu tun? Ihre Ermittlungen führen Louis und Salomon zu der mysteriösen Leonie – und zu einer Wahrheit, die sie lieber nie herausgefunden hätten ...

Meine Meinung: Eigentlich sieht es wie ein ganz normaler Unfall aus, doch es ist keiner. Kurz nachdem sich Antonia von ihrer Freundin Nora verabschiedet hat, muss sie im Haus die Treppe herab gestürzt sein und sich dabei das Genick gebrochen haben. Doch deswegen ermittelt die KK 11 nicht. Während der Obduktion hat sich heraus gestellt, dass Antonia allem Anschein nach missbraucht worden ist - allerdings erst nach ihrem Tod. Der Tat dringend tatverdächtig gilt ihr Vater, Michael Bruckmann.

Kriminalhauptkommissarin Lydia Louis und ihr Partner Christopher Salomon müssen sich in ihrem zweiten Fall mit einem Kindsmord auseinander setzen. Vor allem Salomon hat daran schwer zu knabbern, da er noch immer unter dem tragischen Verlust seiner Tochter Anna leidet, die vor einigen Jahren während ihres Sommerurlaubs spurlos verschwand. Inzwischen hat sich Salomon im Düsseldorfer Morddezernat zwar ganz gut eingelebt, doch eine gewisse Spannung, insbesondere mit seiner Vorgesetzten Louis besteht nach wie vor.
Bei den Ermittlungen um den Tod der 10jährigen Antonia Bruckmann führen die Spuren zunächst zum Vater des toten Mädchens. Während der Befragungen der Freundin kommen jedoch weitere geheimnisvolle Details zum Vorschein und lassen die nach außen hin so glücklichen Familien in einem völlig neuen Licht erscheinen. Ein zweiter offensichtlicher Missbrauchsversuch im Eller Forst an der Schülerin Katja Kramer gibt dann schließlich Hinweise auf einen weiteren Verdächtigen.
Nachdem sich die Beamten des KK 11 lange Zeit auf den Vater als mutmaßlichen Mörder eingeschossen haben, lassen die Spuren nun weiteren Spielraum zu. Obwohl anfangs ständig etwas Neues passierte, kamen die Ermittlungen doch nicht richtig voran. Das Gefühl, dass die Kommissare auf der Stelle traten, verstärkte sich immer mehr. Dabei kamen auch immer wieder die persönlichen Differenzen zwischen der Kommissarin Louis und verschiedenen Mitarbeitern zum Ausdruck. Die emotionslose und harte Art der Leiterin der Kommission sorgte nur für wenig Sympathie. Außerdem fand ich den rauen und mitunter gewöhnlichen Umgangston untereinander sehr gewöhnungsbedürftig. 
Sabine Klewe hat es verstanden, den Spannungsbogen so aufzubauen, dass dieser tatsächlich zum Finale hin seinen Höhepunkt erreichte. Gerade zum Ende hin überschlugen sich derart die Ereignisse, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Mittelteil hingegen dominiert von vielen Verstrickungen zwischen Zeugen und Verdächtigen, sodass man kaum zu glauben hoffte, diese vollständig aufgelöst zu bekommen.  Doch die Autorin hat gezeigt, wie sich die einzelnen Puzzleteile zusammen fügen konnten ohne dass die Authentizität der Geschichte dabei verloren ging.

Die Autorin: Sabine Klewe
Sabine Klewe, Jahrgang 1966, arbeitet als Schriftstellerin, Übersetzerin und Dozentin in Düsseldorf und hat zahlreiche Kriminalromane veröffentlicht. »Der Seele weißes Blut« ist der erste Fall für das Düsseldorfer Ermittlerduo Lydia Louis und Christopher Salomon.





Meine Bewertung:


Reihenfolge der Lydia Louis & Christopher Salomon Serie

  1. Band – Der Seele weißes Blut
  2. Band – Die weißen Schatten der Nacht

Quellen:
Cover: Goldmann Verlag
Klappentext: Goldmann Verlag
Kurzbiografie: Goldmann Verlag
Foto: © Sabine Felber


An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim

für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.


Montag, 1. Juli 2013

# 94 # Sabine Klewe: Der Seele weißes Blut


Sabine Klewe
Der Seele weißes Blut

Erschienen am: 17.04.2012
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Tschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 352
Preis € (D) 8,99 |
ISBN: 978-3-442-47413-4

Klappentext: Eine zu Tode gesteinigte Frau im Wald und rätselhafte Zeichen am Tatort. Der Beginn einer alptraumhaften Mordserie
Nach einer durchzechten Nacht wird Hauptkommissarin Lydia Louis im Morgengrauen zum Tatort gerufen: Eine grauenvoll zugerichtete Frauenleiche, halb im Waldboden eingegraben und zu Tode gesteinigt. Schnell scheint klar: Hier handelt es sich um einen Ehrenmord. Doch das Opfer hat keinen muslimischen Hintergrund. Und wie passen die rätselhaften Zeichen dazu, die in den Baumstamm neben der Leiche eingeritzt sind? Louis und ihr neuer Partner Christopher Salomon sind dem Mörder dicht auf den Fersen. Doch der Killer hat sein Werk längst nicht vollendet – und die Kommissarin fällt genau in sein Beuteschema …

Meine Meinung: Es ist wie ein Ritual. Jeden Morgen, bevor sie ihre Kinder in den Kindergarten bringt, joggt Ellen Dankert heimlich durch den Wald. Doch an jenem Tag scheint alles anders zu sein. Mitten auf dem Weg liegt ein menschlicher Kopf. Sie hat ihn sich nicht näher angesehen, doch die Haare weisen darauf hin.
Eine Tote, nackt, eingegraben bis zum Hals, gesteinigt. Hauptkommissarin Lydia Louis und ihr neuer Partner Christopher Salomon nehmen sich der Sache an. Obwohl Weynrath, ihr Chef, der Meinung ist, dass es sich bei diesem Todesfall um einen Ehrenmord handelt, bleibt Louis hartnäckig und beharrt auf eine erweiterte Untersuchungskommission. Neben ihren Kollegen wird der Erstbeste dem Weynrath begegnet, mit ins Team geholt. Ein Praktikant namens Sebastian Mörike soll das Team verstärken. Aufgeschlossen, schüchtern und ehrgeizig unterstützt er das Team und stellt brauchbare Ergebnisse zur Verfügung. Doch als nur kurze Zeit später zwei weitere Mordfälle geschehen und nur 3 km vom ersten Tatort entfernt Skelettteile gefunden werden, die vermutlich schon Jahrzehnte dort vergraben waren, scheinen die Düsseldorfer Kollegen der Mordkommission etwas überfordert zu sein.

„Der Seele weißes Blut“ ist der Beginn einer unterhaltsamen und spannenden Serie um die Kommissare Lydia Louis und Christopher Salomon. Salomon, der von Köln nach Düsseldorf versetzt worden ist, ist der neue Partner von Louis. Er muss sich anfangs mit dem etwas ungewohnten und rauen Umgangston, der unter den Kollegen herrscht, anfreunden. Auch mir fiel es schwer, mich an den zu arrogantem und überheblichem Auftreten der Kriminalhauptkommissarin zu gewöhnen. Zudem sind sowohl Louis als auch Salomon mit privaten und psychischen Problemen vorbelastet, die die Handlung relativ stark dominieren.
Sabine Klewe erzählt eine spannende Geschichte, die auf mehreren Handlungssträngen aufgebaut ist und auch ziemlich viele Klischees bedient. Doch ihre Figuren hat sie sehr gut dargestellt, sodass man sich gut in sie hinein versetzen kann. Die Rückblenden in das Jahr 1984, als das Kind allmählich zum Mörder heran reifte und seine Lebensumstände aufzeigte, fand ich besonders stark dargestellt.
Die Mordermittlungen der „Moko Steine“ die anfänglich nur schleppend voran kommen, werden im Verlauf immer rasanter und man vermutet hinter so manchen Verdächtigen auch den potentiellen Mörder. Obwohl die Autorin zwischenzeitlich etwas Verwirrung erzeugte, wurde dann doch ziemlich schnell klar, wer sich hinter den Morden verbirgt. Was allerdings nicht genau aufgeklärt wurde, ist das Motiv. Es wurde zwar darüber spekuliert, doch nicht wirklich enthüllt.

Die Autorin: Sabine Klewe
Sabine Klewe, Jahrgang 1966, arbeitet als Schriftstellerin, Übersetzerin und Dozentin in Düsseldorf und hat zahlreiche Kriminalromane veröffentlicht. »Der Seele weißes Blut« ist der erste Fall für das Düsseldorfer Ermittlerduo Lydia Louis und Christopher Salomon.





Meine Bewertung:
 


Reihenfolge der Lydia Louis & Christopher Salomon Serie

  1. Band – Der Seele weißes Blut
  2. Band – Die weißen Schatten der Nacht
Quellen:
Cover: Goldmann Verlag
Klappentext: Goldmann Verlag
Kurzbiografie: Goldmann Verlag
Foto: © Sabine Felber

Freitag, 14. Juni 2013

# 84 # Michael Robotham: Todeskampf


Michael Robotham
Todeskampf

Erschienen am: 19.03.2012
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 480
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-442-47790-6

Klappentext: Detective Constable Alisha Barba ist zutiefst beunruhigt, als sie ihrer Freundin Cate nach Jahren wieder begegnet. Die hochschwangere Cate ist davon überzeugt, dass jemand hinter ihrem ungeborenen Baby her ist. Alisha will ihrer verzweifelten Freundin helfen, doch nur wenig später liegt Cate im Koma – sie wurde von einem Auto angefahren. Nachdem die Polizei das Ereignis als Unfall abgehakt hat, beginnt Alisha, auf eigene Faust zu ermitteln, und gerät in einen Sumpf aus Sex und Gewalt ...

Meine Meinung: Eigentlich hatte Alisha gar nicht vor gehabt, zu diesem Klassentreffen zu gehen. Doch die verzweifelte Bitte ihrer alten Freundin Cate zu kommen, macht es ihr unmöglich nicht zu erscheinen. Obwohl Cate und Alisha seit Jahren kein Wort mehr miteinander gewechselt hatten, tritt die hochschwangere Cate fast völlig losgelöst Alisha gegenüber. Aber der Schein trübt. Cate glaubt, dass jemand hinter ihrem Baby her ist. Bevor sie sich Alisha ganz anvertrauen kann, werden Cate und ihr Mann in einen Unfall verwickelt. Cate überlebt zunächst schwer verletzt. Während ihrer Wiederbelebungsversuche stellen die Ärzte jedoch eine vorgetäuschte Schwangerschaft fest. Alisha, die es kaum glauben kann, beginnt auf einige Faust zu recherchieren, da ihr von der Polizei keine Hilfe zu Teil wird.

Michael Robotham hat einen Thriller präsentiert, in dem Detective Inspector Vincent Ruiz eher nur eine kleine Nebenrolle als pensionierter Polizist zugedacht worden ist. Die Hauptfigur in der 3. Folge der Ruiz-Serie hat dieses Mal die Polizistin, Detective Constable Alisha Barba mit Migrantenhintergrund inne. Aus ihrer Sicht lässt der Autor den Hauptteil der Story in der Ich-Perspektive erzählen, was eigentlich schon etwas irritierend ist, da inzwischen in jeder Folge ein anderer Protagonist die Ich-Erzählversion „verpasst“ bekommen hat. Alisha ist auch dieses Mal die Heldin dieser Folge, die nach ihrer schweren Verletzung den Polizeidienst wieder aufgenommen hat. Sie versucht nun auf eigene Faust hinter das Geheimnis ihrer Freundin Cate zu kommen, die ihre Schwangerschaft vorgetäuscht hat. Dass sie dann auf einen Wulst von Intrigen und Machenschaften stößt, ist schnell überschaubar. Dass ihre Ermittlungen sie schließlich in die Niederlande führen, bei die sie zu einem Kinderhändlerring führt, damit hat selbst Alisha nicht gerechnet.
Der Autor hat eine sehr komplexe und vielschichtige Story erzählt, die zudem viel Interessantes über die Gepflogenheiten einer indischen Familie schildert. Auch wenn die Erzählweise mitunter sehr gewöhnungsbedürftig ist, lässt sich die Geschichte schön in einem Zug lesen. Der Schreibstil ist zwar, aufgrund der kurzen Sätze, teilweise sehr holprig, was vielleicht auch an der Übersetzung liegen kann, aber ansonsten sehr spannend. Allerdings finde ich, dass er an sein Erstlingswerk noch lange nicht wieder heran gereicht hat.

Der Autor: Michael Robotham
Michael Robotham wurde 1960 in New South Wales, Australien, geboren. Er war lange Jahre als Journalist für große Tageszeitungen und Magazine in London und Sydney tätig, bevor er sich ganz seiner eigenen Laufbahn als Schriftsteller widmete. Mit seinen Romanen sorgte er international für Furore und wurde mit mehreren Preisen geehrt. Michael Robotham lebt mit seiner Frau und seinen drei Töchtern in Sydney.





Meine Bewertung:



Reihenfolge: Joe O´Loughlin und Vincent Ruiz Serie


Quellen:
Cover: Verlag Goldmann
Klappentext: Verlag Goldmann
Autorenporträt: Verlag Goldmann
Foto: © Stefan Erhard/Literaturtest

Donnerstag, 9. Mai 2013

# 65 # Constanze Wilken: Die Tochter des Tuchhändlers


Constanze Wilken
Die Tochter des Tuchhändlers

Erschienen am: 13.05.2008
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch mit Klappe
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 608
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-442-46667-2

Klappentext: Die Ehe von Beatrice Rimortelli, der Tochter eines lucchesischen Tuchhändlers, mit Federico Buornardi steht unter einem ungünstigen Stern, denn am Vorabend ihrer Hochzeit wird im Dom ein päpstlicher Legat ermordet. Schon kurz nach der Heirat muss Beatrice erkennen, dass ihr Ehemann viele Geheimnisse und eine Geliebte hat. Federicos Palazzo wird für seine Frau eher zum Gefängnis als zum Heim. Nur in Federicos Bruder Tomeo findet Beatrice einen Freund – und bald mehr. Aber Tomeo, Soldat bei den kaiserlichen Truppen, muss zurück in den Krieg…

Meine Meinung: Beatrice Rimortelli ist die Tochter eines gut situierten Tuchhändlers, die mit dem wesentlich älteren Federico Buornardi verheiratet werden soll. Doch die bevorstehende Hochzeit wird von einem bösen Ereignis überschattet. Im Dom von San Martino wurde der Leichnam des päpstlichen Legat aufgefunden. Schnell steht fest, dass dieser ermordet worden ist und man an der nackten Leiche obendrein die Spuren der Franzosenkrankheit erkennen konnte.
Nach der Hochzeit mit Federico zieht sich Beatrice in ihr Schneckenhäuschen zurück als ihr bewusst wird, dass sich ihr Mann auch mit einigen anderen Geliebten vergnügt. Scheinbar mit ihrem Schicksal abgefunden muss sie später feststellen, dass Federico noch weitere Geheimnisse vor ihr hat. Federico scheint sogar in einem Wust von Intrigen verstrickt zu sein, die das Ausmaß bei ihr nicht erkennen lassen. Als er jedoch zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Vermögen flieht, steht Beatrice völlig mittellos und alleine da und sucht in Federicos Bruder Halt.

Constanze Wilken hat einen historischen Roman präsentiert, der mich sprachlich leider gar nicht mitreißen konnte. Ihre Ausführungen fand ich langatmig und kaum spannend, sodass ich eine Unmenge an Zeit zum Lesen des Buches benötigte.
Obwohl der historische Hintergrund sehr interessant und informativ war, fehlte mir der Kick an der Handlung. Auch wenn man spürt, dass die Autorin außerordentlich viel zu ihrer Story recherchiert hat, konnte mich das Ganze nicht berühren.
Die Figuren sind farblos, langweilig und klischeehaft dargestellt. Dadurch war es mir auch kaum möglich gewesen, mich für die eine oder andere Figur zu begeistern. Der Versuch, Sympathie für die verweichlichte Beatrice zu finden, schlug bei mir völlig fehl. Allerdings haben mir die Beschreibungen und Darstellungen der Schauplätze sehr gut gefallen, sie erzeugten so ein bisschen mediterranes Flair.

Die Autorin: Constanze Wilken
Constanze Wilken, geboren 1968 in St. Peter-Ording, wo sie auch heute wieder lebt, studierte Kunstgeschichte, Politologie und Literaturwissenschaften in Kiel und promovierte an der University of Wales in Aberystwyth. Constanze Wilken wurde als Autorin großer Frauenromane bekannt, bevor sie mit »Die Tochter des Tuchhändlers« ihren ersten sehr erfolgreichen historischen Roman geschrieben hat. Weitere Titel der Autorin sind bei Goldmann in Vorbereitung.


Meine Bewertung:
Quellen:
Cover: Goldmann Verlag
Klappentext: Goldmann Verlag
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Sonntag, 5. Mai 2013

# 63 # Andreas Gruber: Todesfrist

Andreas Gruber
Todesfrist

Erschienen am: 18.03.2013
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 416
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-442-47866-8


Klappentext: »Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie.« Mit dieser Botschaft beginnt das perverse Spiel eines Serienmörders. Er lässt seine Opfer verhungern, ertränkt sie in Tinte oder umhüllt sie bei lebendigem Leib mit Beton. Verzweifelt sucht die Münchner Kommissarin Sabine Nemez nach einer Erklärung, einem Motiv. Erst als sie einen niederländischen Kollegen hinzuzieht, entdecken sie zumindest ein Muster: Ein altes Kinderbuch dient dem Täter als grausame Inspiration – und das birgt noch viele Ideen ...
Meine Meinung: Die Mutter von Sabine Nemez wird vermisst. Doch Sabine erfährt es erst, als es schon zu spät ist, denn ihr Vater hat mit dem Verschwinden seiner geschiedenen Frau eine eigenartige Botschaft und einen ominösen Hinweis erhalten. Innerhalb von 48 Stunden sollte er heraus finden, warum seine Geschiedene entführt worden ist und vor allem weshalb. Die Polizei einzuschalten wäre nicht möglich gewesen, denn dann wäre sie sofort ermordet worden. Schließlich wird nur noch der gefolterte Leichnam von Sabines Mutter gefunden. Während ihrer eigenmächtigen Recherchen erfährt Sabine, dass es bereits ähnliche Fälle in Deutschland gab und nur wenig später taucht der erfolgreiche Fallanalytiker des BKA, Maarten S. Sneijder, auf. Mit seiner Hilfe soll das LKA in München dem Psychopathen auf die Spur kommen.

Andreas Gruber beginnt seinen Plot mit einem fulminanten Einstieg, bei dem ich glaubte, dass diese Spannung durchweg halten würde. Doch schon kurz nach dem Prolog fiel der Spannungsbogen ab, sodass ich meine Enttäuschung kaum noch zurück halten konnte. Es folgten einige langatmige Ermittlungsversuche der Polizei; zudem wurde ich mit der beim Kriminaldauerdienst in München angestellten Sabine Nemez überhaupt nicht warm. Ihr anfängliches arrogantes und zu selbstsicheres Auftreten ließ das Lesevergnügen nicht aufkommen. Doch nach dem ersten Viertel des Buches zog der Autor rasant an und legte sozusagen die doppelte Menge an Spannung in seine Handlung. Mit dem Erscheinen des aus den Niederlanden stammenden Fallanalytikers Maarten S. Sneijder kam wieder etwas Schwung in die Handlung, die Gott sei Dank kaum vorhersehbar war. Auch wenn seine Art etwas nervte, vor allem wenn er sich ständig mit akuten Kopfschmerzen herum zu plagen hatte und dies bei jeder Möglichkeit zu lesen war, schloss ich ihn später doch noch in mein Herz. Denn Sneijder ist bei Weitem nicht das Ekelpaket, wie es dargestellt worden ist.
Sneijder, der zunächst keine Mitarbeiter bei seinen Ermittlungen duldet, nimmt nur wenig später die 26 jährige Sabine Nemez in sein Team, das lediglich aus ihm besteht, auf. Denn Sabine hat einen entscheidenden Hinweis auf den mutmaßlichen Mörder gegeben, der inzwischen nachweislich mindestens 3 Opfer zu Tode gequält hat. Der Unbekannte tötet genau nach den Vorlagen des Struwelpeters, einem Kinderbuch aus alten Zeiten.
Aber der Mörder beschränkt sich nicht nur auf München, querbeet durch Deutschland führt seines Todesreise und schließlich bis nach Wien, wo sich bereits eine Psychiaterin mit ihm unfreiwillig beschäftigt.
Andreas Gruber hat es nach einer gemächlichen Einstiegsphase wieder richtig krachen lassen. Mit seinen Reimen aus dem Struwelpeterbuch kam nicht nur zeitweise Furcht auf, sondern man fieberte auch mit den Opfern mit, dass sie rechtzeitig gefunden werden würden. Dass dabei die Mühlen der Polizei, vor allem in dem beschaulichen Wien, ziemlich langsam mahlen, wurde hier auf eine besondere Art dargestellt.
Der Autor hat es verstanden, anhand der Vorgaben des Kinderbuches eine überzeugende Story zu präsentieren, der es, abgesehen von dem beschaulichen Beginn, weder an Spannung noch an Glaubwürdigkeit fehlte.

Der Autor: Andreas Gruber
Andreas Gruber, geboren 1968 in Wien, studierte an der dortigen Wirtschaftsuniversität und arbeitet halbtags für einen Pharma-Konzern. Mit seiner Familie und vier Katzen lebt er in Grillenberg in Niederösterreich. Er ist zweifacher Gewinner des Vincent Preises und dreifacher Gewinner des Deutschen Phantastik Preises. .




Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Goldmann Verlag
Klappentext: Goldmann Verlag
Autorenporträt: Goldmann Verlag
Foto: © Andreas Gruber
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