Petra Schier
Die Eifelgräfin
Erschienen am: 01.10.2009
Verlag: rororo
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 576
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-499-24956-3
Klappentext: Welches Geheimnis hütet die Burg
in der Eifel? Jerusalem, 1148. Drei Männer teilen nach erfolgreichem Kreuzzug
ihre Beute. Im Angesicht eines magischen Kruzifixes schließen sie einen Pakt:
sich und die Ihren auf ewig zu schützen. Zweihundert Jahre später: Wegen einer
drohenden Fehde wird Elisabeth von Küneburg in die Obhut von Freunden
geschickt. Sie genießt das Leben dort – doch dann bricht die Pest aus. Ihr
Onkel Dietrich nutzt die Wirren, um die elterliche Burg einzunehmen. Er setzt
alles daran, seinen Sohn, den düsteren Albrecht, so schnell wie möglich mit ihr
zu vermählen. Gelingt es den Nachkommen der Bruderschaft, sie zu retten?
Meine
Meinung: Da Graf
Friedebold von Kühneburg für die Sicherheit seiner Tochter Elisabeth nicht mehr
garantieren kann, weil sein Stiefbruder Dietrich ihm die Fehde angedroht hat,
lässt er sie auf die Burg Kempenich zu seinen Freunden Simon und Hedwig
bringen. Weil jedoch Elisabeths Begleitung nur wenige Tage vor ihrer Abreise
verstarb, nimmt sich Elisabeth aus dem nahegelegenen Dorf Blasweiler eine Magd.
Luzia, mit der Elisabeth einen guten Fang gemacht hat, stellt bald fest, dass
sie mehr miteinander verbindet als nur das Verhältnis zwischen Herrin und Magd.
Elisabeth sieht in Luzia eine Freundin, schenkt ihr Kleider, lehrt ihr
höfisches Benehmen sowie Schreiben und Lesen.
In der
Zeit als eine Gauklertruppe auf der Burg verweilt, kommt Luzia Roland näher und
es entwickelt sich eine tiefe Beziehung zwischen ihnen. Aber auch Elisabeth
kann sich ihrer Gefühle für einen Ritter nicht erwehren. Obwohl sich beide
zueinander hingezogen fühlen, gibt es ständige Streitereien und abrupte
Abreisen des Ritters. Nach mehr als einem halben Jahr Aufenthalt Elisabeths auf
der Burg Kempenich bricht dann eine schwere Krankheit aus, die vielen das Leben
kostet und auch Elisabeth bangt um das Leben ihres heimlichen Geliebten.
Mit viel
Liebe zum Detail hat Petra Schier einen historischen Roman präsentiert, der
sehr emotionsgeladen ist. Der Leser wird direkt in das späte Mittelalter des
14. Jahrhunderts hinein versetzt und mit dem damaligen Leben der verschiedenen
Gesellschaftsschichten konfrontiert. Es ist eine Zeit, in der gerade unter der
Grafen- und Ritterschaft die Zukunft vorgegeben ist, wer wen bzw. mit wen
verheiratet wird. Schließlich muss sich das Vermögen vermehren und Töchter mit
hoher Mitgift sind nun mal die Beliebtesten. Auf Liebe und Zuneigung wird keine
Rücksicht genommen, hier geht es um den Stand und um entsprechende Nachkommen zu
zeugen. Natürlich müssen sie männlich sein, da diese die Erben sind.
So ist
auch Elisabeth bereits versprochen. Ihr Verlobter, der in geschäftlichen Dingen
in Italien weilt, kehrt jedoch nie zurück, da er an der Pestilenz verstarb. Da
sie ihren Verlobten nur einige Male sah, hält sich die Trauer in Grenzen.
Gerade in dieser Zeit spürt Elisabeth, dass sie sich doch zu Johann hingezogen
fühlt, genau wie er zu Elisabeth. Doch Johann hat sich geschworen, nach dem Tod
seiner ersten Frau sich keiner Zuneigung zu einer Frau mehr hinzugeben und so
ignoriert er beider Gefühle. In unsäglichen und häufigen Streitattacken trennen
sich die Beiden immer im Bösen und kehren doch nach und für kurze Zeit wieder in
den Armen des Anderen zurück.
Währenddessen
hegt Elisabeths Vater schon anderweitige Heiratspläne für seine Tochter und
muss sich der immer stärker werdenden Bedrohung seines Stiefbruders erwehren.
Bald weiß er keinen besseren Rat mehr als einen Schritt zu tun, der Elisabeth ins
Unglück stürzen wird.
In der
ganzen Zeit zeigt sich, dass Luzia Bongart eine treue Magd und Gefährtin für
Elisabeth ist und hält ihr so manches Mal auch den Spiegel vor ihre Nase um
sich ihrer Gefühle und Taten bewusst zu werden. Eine Reliquie, die sich seit
mehr als 200 Jahren im Besitz der Familien Kühneburg und Bongart befindet,
hilft ihnen, so manche Szenen besser zu deuten.
Doch das
Schicksal führt sie alle in ungeahnte Hände, das nur mit einer List zu meistern
ist.
Petra
Schier hat mit „Die Eifelgräfin“ ein Meisterwerk präsentiert, das flüssig und
fesselnd geschrieben ist. Es wirkt, als wäre in deren Figuren Leben eingehaucht
worden, sie sind bildlich und charakterlich gut dargestellt. Auch wenn die
Szenen mit der Reliquie an den Haaren herbei gezogen sind, fand ich sie
trotzdem sehr unterhaltenswert.
Petra
Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Schäferhund in einer
kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und
arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin. Schon in ihren ersten beiden
Romanen «Tod im Beginenhaus» und «Mord im Dirnenhaus» löste die Apothekerin
Adelina mit Scharfsinn und Dickköpfigkeit Kriminalfälle im mittelalterlichen
Köln.Meine Bewertung:
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Quellen:
Cover: Verlag
Rowohlt
Klappentext:
Verlag Rowohlt
Kurzbiografie:
Verlag Rowohlt
Foto: © by
Uschi Blech
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