Gunnar Kunz
Zeppelin
126
Erschienen
am: 03.05.2013
Verlag: Sutton
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Historischer Krimi
Verlag: Sutton
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Historischer Krimi
Seiten: 240
Preis
€ (D) 9,95
ISBN: 978-3-86680-166-8
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Auf sich allein gestellt versuchen Hendrik und Diana mit philosophischem Witz und analytischem Verstand, den Täter zu entlarven. Ihre Fragen reißen alte Wunden auf und verwandeln die angespannte Situation in ein Pulverfass. Und plötzlich wird es eng im Luftschiff, als den Passagieren klar wird, dass ein zu allem bereiter Verbrecher mit an Bord ist.
Im vierten Fall des ungleichen Ermittlerpaares entführt Gunnar Kunz die Leser an Bord eines der faszinierendsten Verkehrsmittel aller Zeiten und lässt die unruhigen Zwanzigerjahre vor einem dramatischen Hintergrund wiederauferstehen.
Meine
Meinung: Inzwischen
haben sich endlich Gregor Lilienthal und Diana Escher das Ja-Wort gegeben und
Diana hat zum ersten Mal nach langer Zeit die Möglichkeit ihre Schwester zu
sehen, die seit mehr als 12 Jahren glücklich verheiratet in London lebt.
Hendrik Lilienthal, Gregors Bruder, begleitet seine ehemalige Mitbewohnerin auf
den ungewöhnlichen Weg. Denn sie haben sich die Gelegenheit, mit einem
Luftschiff zu fahren, nicht nehmen lassen. Auch wenn Hendrik an Höhenangst
leidet, nimmt er die Fahrt für Diana gern auf sich.
Die
Reisegesellschaft ist bunt gemischt, vom Reporter, Diplomaten bis hin zu einem
Grafen mit seiner Familie. Von Friedrichshafen aus soll die Reise quer durch
Deutschland über Dänemark, Norwegen, Schottland und schließlich England führen.
Die Probefahrt soll dazu dienen, dem Schiff den letzten Schliff für die
Überfahrt nach Amerika zu verpassen. Doch schon in der ersten Nacht wird die
Traumfahrt durch einen Mord zerstört und es sieht ganz so aus, als würde die
Fahrt nicht in England enden, sondern zurück nach Deutschland führen.
Gunnar
Kunz hat wieder einmal bewiesen, dass er eine Kriminalhandlung geschickt in
einen historischen Hintergrund verpacken kann. Sein vierter Fall war alles
andere als langweilig. Von Beginn an wurde eine Spannung erzeugt, die sich bis
zum Schluss hielt.
Schon die
Gestaltung des Buches hat mich fasziniert, die Cover vom Sutton Verlag, die
meist in rot-schwarz (Krimi) gehalten werden, mag ich sowieso, aber das man
gleich auf den ersten Seiten einen kleinen Einblick in das Schiff bekommt, fand
ich genial. Der Aufbau und die Belegung des Passierschiffes gaben mir immer
wieder die Möglichkeit, mich genau in die Handlung hinein versetzen zu können. Neben
den detailgetreuen Beschreibungen über die Bedienung und den Umgang mit dem Zeppelin
wurden auch viele technische Informationen vermittelt. Vor dem Hintergrund,
dass der Zeppelin 126 eigentlich als Ersatz für die Reparationsleistungen Deutschlands
an Amerika weiter gereicht werden sollte, hat der Autor in seinem Plot auch die
politische Entwicklung Deutschlands angerissen.
Durch den
Mord an einen der Reisenden wurden Diana und der Professor Hendrik Lilienthal
auf Dianas Empfehlung hin, als Mordermittler benannt. Während ihrer Befragungen
kamen auch die politischen Verwicklungen der an Bord befindlichen Personen sehr
gut zum Ausdruck. Auch die Darstellung ihrer Gesinnung sowie die Heraushebung
der Gewinner und Verlierer der Inflation fand ich äußerst interessant.
Doch bei
ihren Ermittlungen stießen die beiden Hobbyermittler immer wieder auf Hindernisse.
Keine der Befragten ließ sich anfangs in die Karten schauen. Erst nach und nach
fassten die Passagiere Vertrauen zu Hendrik und Diana und Beide hatten bereits
eine Ahnung, wer der Mörder sein könnte, als sich dieser ganz unverhofft zu
erkennen gab. Um ihn überwältigen zu können, schmiedeten die übrigen Passagiere Pläne, die jedoch
an der Umsetzung scheiterten. Nicht zuletzt waren weitere Opfer zu beklagen und
Hendrik musste wieder einmal um sein Leben kämpfen.
Gunnar
Kunz hat mich mit seinem „Zeppelin 126“ voll in den Bann gezogen. Sein
Schreibstil ist flüssig und spannend und er weiß, wie man die politischen
Geschehnisse gut verpacken kann ohne dass es zu umfangreich wird. Er hat genau
das richtige Maß gefunden um den Leser am Ball zu halten. Die Beschreibung
seiner Protagonisten und deren Charaktere waren äußerst gelungen. Ich hatte
eine sehr gute Vorstellung von ihnen, sodass sich die gesamte Handlung wie in
einem Kopfkino abspielte. Besonders Hendrik Lilienthal hat es mir angetan, der
zerstreute Professor, der seine Gespräche gern mit Zitaten untermauert. Ein
Zitat hat mir sehr gut gefallen, das auch in unsere heutige Zeit passt, wo
immer wieder auf hohem Niveau gejammert wird: „Mehr als nötig leidet, wer leidet, bevor es nötig ist“.
Fazit: Wer nicht nur ein begeisterter
Krimileser ist, sondern sich auch für die Geschichte Deutschlands interessiert,
wird mit „Zeppelin 126“ eine gute Wahl treffen. Für mich ist es der beste Teil
seiner vier Folgen.
Gunnar Kunz,
Jahrgang 1961, hat sich mit über dreißig Theaterstücken sowie mit
preisgekrönten Hörspielen für Kinder einen Namen gemacht. Große Erfolge feierte
der in Berlin lebende Autor mit seiner Serie von historischen Kriminalromanen
aus der Weimarer Republik: "Dunkle Tage", "Organisation
C.", "Inflation" und "Zeppelin 126".
Reihenfolge
Band 1 –
Dunkle Tage
Band 2 –
Organisation C
Band 3 –
Inflation
Band 4 –
Zeppelin 126
Meine Bewertung:
Quellen:
Cover: Sutton
Verlag
Klappentext:
Sutton Verlag
Autorenporträt:
Sutton Verlag
Foto: Maiko
Kerner
Ich danke dem
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars.
Hi,sehr schöne Rezi; mir hat das Buch auch gut gefallen.Ich liebe sowieso alles, das mit Zeppelinen zu tun hat,aber mir gefiel auch die Geschichte von Gunnar Kunz gut.L.G. Annette
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