Gunnar Kunz
Inflation
Erschienen
am: 21.02.2011
Verlag: Sutton
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Historischer Krimi
Verlag: Sutton
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Historischer Krimi
Seiten: 216
Preis
€ (D) 12,00
ISBN: 978-3-86680-747-1
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Klappentext:
Berlin, 1923: Millionen in der Tasche, aber nichts zu essen. Kein Wunder, dass
Philosophieprofessor Hendrik Lilienthal und Diana Escher, Assistentin von Max
Planck, sich nicht anders zu helfen wissen, als nachts heimlich die
Kartoffeläcker im Berliner Umland heimzusuchen. Doch da sind sie nicht die
Einzigen, und plötzlich stehen sie vor einer übel zugerichteten Leiche.
Zum
Glück erreichen sie, dass der Fall Kommissar Gregor Lilienthal, Hendriks
Bruder, übertragen wird - und schon stürzt sich das außergewöhnliche Trio
wieder in die Ermittlungen. Schnell finden sie heraus, dass das Opfer zwar
einen weißen Anzug trug, aber beileibe keine weiße Weste hatte.
Die
Ermittlungen führen zu Schiebern und Hehlern, zu Menschen am Rande der
Existenz. Eine Spur weist ins von den Franzosen besetzte Ruhrgebiet, wo
Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Besatzern, Saboteuren und
Separatisten toben. Als Diana sich zu weit vorwagt, gerät sie in tödliche
Gefahr.
Auch
im dritten Fall des Berliner Ermittlertrios gelingt es Gunnar Kunz perfekt, eine
spannende Krimihandlung mit eindringlichen Milieuschilderungen und den
dramatischen Ereignissen der Weimarer Republik zu verweben.
Meine Meinung: Es ist kaum zu glauben, aber Hendrik Lilienthal und seine
Mitbewohnerin Diana Escher können sich kaum fort bewegen, nicht ohne auf eine
Leiche zu treffen. So auch, als sie sich außerhalb von Berlin um Essensvorräte
bemühen. Beim nächtlichen Durchwühlen des Kartoffelackers werden sie Zeuge
eines Leichenfunds. Der Tote ist kein anderer als Ulf Weber, ein moralisch
großzügiger Verbrecher, der aus der Not der Leute heraus seinen Vorteil zu
ziehen vermochte. Inmitten der Inflation, die gerade ihren Höhepunkt erreicht
hat, handelt Ulf Weber mit allem was rar ist und musste dafür wahrscheinlich
mit seinem Leben bezahlen.
In seinem dritten Kriminalfall hat sich Gunnar Kunz in das
Jahr 1923 begeben, als die Inflation in Deutschland seinen Höhepunkt erreicht
hat. Die Hungersnöte, die zwar schon seit Jahren andauerten und für die
Bevölkerung unermessliches Leid mit sich brachten, ließen auch seinen
Protagonisten Professor Hendrik Lilienthal leiden. Der katastrophale Kurssturz
der deutschen Mark hatte nicht zuletzt dazu geführt, dass kaum noch
Lebensmittel und Essbares käuflich zu erwerben waren. Ausgerechnet in dieser
Zeit hat Ulf Weber seine großen Geschäfte tätigen können.
Bei ihren Recherchen zu dem Mordfall, die nicht nur
Kriminalkommissar Gregor Lilienthal, sondern auch die Hobbyermittler Diana
Escher und Gregors Bruder Hendrik Lilienthal, auf den Plan riefen, stießen sie
auf zwielichtige Gestalten im Scheunenviertel Berlins. Und genau hier vermutet
man zunächst seine Verdächtigen.
Auch wenn die Mordermittlung um den toten Ulf Weber so
manches Mal nur das Beiwerk der Handlung zu sein schien, wurde ich trotzdem in
deren Bann gezogen. Die Alltagssituationen, die der Autor aufgezeichnet hat,
haben einmal mehr gezeigt, zu wessen die Bevölkerung imstande war. Die Schuld
über den Geldverfall wurde letztendlich einer bestimmten Personengruppe
zugeschrieben, den Juden. Obendrein wurden diese, wie schon so oft in der
Geschichte, von den Unwissenden verfolgt.
Die Auflösung des Mordfalls war dann doch etwas
überraschend, vor allem, was das Motiv betraf.
Alles in allem hat der Autor wieder ein spannendes Werk
präsentiert und auch seine Protagonisten haben sich entsprechend weiter
entwickelt. Obwohl ich dieses Mal seine zahlreichen Zitate, die ich aus den
Vorgängerbüchern so gemocht habe, vermisst habe, wurde ich trotzdem mit einem
ausgezeichnet recherchierten historischen Hintergrund gut unterhalten.
Gunnar Kunz, Jahrgang 1961, hat sich mit über dreißig
Theaterstücken sowie mit preisgekrönten Hörspielen für Kinder einen Namen
gemacht. Große Erfolge feierte der in Berlin lebende Autor mit seiner Serie von
historischen Kriminalromanen aus der Weimarer Republik: "Dunkle
Tage", "Organisation C.", "Inflation" und
"Zeppelin 126".
Reihenfolge
Band 1 –
Dunkle Tage
Band 2 –
Organisation C
Band 3 –
Inflation
Band 4 –
Zeppelin 126
Meine
Bewertung:
Quellen:
Cover: Sutton
Verlag
Klappentext:
Sutton Verlag
Autorenporträt:
Sutton Verlag
Foto: Gunnar Kunz
Ich danke dem
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars.
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