Montag, 15. April 2013

# 54 # Zoë Beck: Der frühe Tod


Zoë Beck
Der frühe Tod

Erschienen am: 22.07.2011
Verlag: Bastei Lübbe
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 304
Preis: € 8,99
ISBN: 978-3-404-16309-0

Klappentext: Lauf weg!, ist ihr erster Gedanke. Caitlin will nicht glauben, was sie vor sich sieht. Zu ihren Füßen liegt ihr Exmann. Tot. An seinem Kopf eine klaffende Wunde, die keinen Zweifel zulässt: Er ist ermordet worden. Den Schock noch in allen Gliedern, ruft sie die Polizei. Auch wenn sie weiß, dass die ihr unbequeme Fragen stellen wird. Denn Caitlin ist nicht die, für die sie in dem idyllischen schottischen Dorf alle halten. Und für den Mord an ihrem Exmann hat sie das stärkste aller Motive: Rache.
Doch schon bald wird Caitlin klar: Die Polizei ist nicht ihr größtes Problem. Es gibt da noch jemanden, der über jeden ihrer Schritte genau informiert ist. Und der würde sie lieber tot als lebendig sehen…

Meine Meinung: Keiner weiß wer sie ist. Ihr Lebenslauf ist gefälscht und trotzdem wurde Caitlin Anderson, fernab ihrer Heimat, als PR-Managerin für das „We Help-Projekt“ eingestellt. Mit ihrem Lebenswandel scheint Caitlin ganz zufrieden. Jeden Morgen geht sie am Loch Katrine joggen, ohne dass irgendwelche Vorkommnisse auftreten. Bis zu jenem Zeitpunkt als sie auf eine Leiche trifft. Der Tote ist zudem kein Anderer als ihr Ex-Mann. Als Caitlin die Polizei ruft und sie wenig später vernommen wird, steht für den Inspector Reese fest, dass nur sie die Tatverdächtige sein kann. Bevor Caitlin klar wird, in was sie sich hinein manövriert hat, steckt sie auch schon tief in der Misere drin.
Zeitgleich ist der Journalist Ben Edwards wieder einmal auf Recherchetouren für seinen Chef Cedric Darney. Bei seinen Nachforschungen trifft er auf Jugendliche, die im Programm „We Help“ integriert sind, aber auch auf deren Mitarbeiter der Hilfsorganisation. Obwohl Ben sich mit Caitlin zu einem Interview verabreden will, kommt es nie dazu. Doch irgendwann kreuzen sich auch deren Wege.

Zoë Beck hat mich mit ihrem Thriller „Der frühe Tod“ wieder einmal fesseln können. Obwohl ich dieses Mal nur schwer in die Handlung einfinden konnte, wurde ich dennoch ab dem zweiten Drittel der Geschichte voll mitgerissen. Die Autorin begeistert mit einem außergewöhnlichen Plot und reißt die Missstände einer Gesellschaft zwischen Arm und Reich auf, unter denen besonders die Kinder zu leiden haben. Gerade was Bildung, Erziehung und vor allem Gesundheit angeht, sind sie die Benachteiligten dieser Schicht. Das sich diesen Umstand skrupellose, machtbesessene und geldgierige Betrüger zu Nutze machen, stellt die Autorin auf beeindruckender Weise dar. Die Story erzählt von Forschungen und Experimente an Kindern, bei denen die Eltern durch ein geringes Schweigegeld ruhig gestellt werden und sogar den Verlust des Kindes durch Tod hinnehmen.
Ben, der bei seinen Recherchen gerade auf diese mysteriösen Umstände im Hinblick auf mehrere Todesfälle von Kindern stößt, die zudem alle im Projekt „We Help“ integriert waren, will natürlich auch den Grund der Todesfälle in Erfahrung bringen.
Zoë Beck hat ihre Gesichte auf mehreren Handlungssträngen aufgebaut, wobei sie zwischen den einzelnen Handlungen auch auf die Vergangenheit zurück schaut, deren Zeitabstände immer kürzer werden, bis sich die einzelnen Handlungen miteinander verbinden.
Während der gesamten Zeit kann man nicht einschätzen, wohin die Handlung führen wird. Die Geschichte ist so rasant erzählt, dass kaum Zeit zum Nachdenken bleibt. Die Autorin jagt den Leser regelrecht von einem Ereignis zum Nächsten. Dabei bleibt es nicht aus, dass der Weg noch durch mehrere Opfer gepflastert wird.
„Der frühe Tod“ ist ein gut recherchierter und unterhaltsamer Thriller, der auf alle Fälle auf die Leseliste gehört.

Die Autorin: Henrike Heiland – alias Zoë Beck, geboren am 12. März 1975, lernte Klavier und studierte Neuere Englische Literatur in Gießen, Bonn und Durham. Ihre Magisterarbeit befasste sich mit dem Detektivteam in den Romane von Elizabeth George.
Bereits während des Studiums arbeitete sie für Rundfunk und Presse und sammelte Erfahrungen als Schauspieldramaturgin und Opernregieassistentin an verschiedenen Theater- und Opernhäusern. Es folgten diverse Tätigkeiten bei Theater und Film.
Henrike Heiland hat nicht nur Kriminalromane verfasst, sondern auch Kurzkrimis für eine Reihe von Krimi-Anthologien beigesteuert. 2010 wurde ihre Geschichte Draußen (in: München blutrot, hg. von Andreas Izquierdo und Angela Eßer, 2009) für den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte Kurzkrimi nominiert.
Mit dem Roman Von wegen Traummann wagte Henrike Heiland einen Abstecher ins Komödienfach.
Heute lebt sie als Autorin, Synchronredakteurin und Übersetzerin in Berlin; u.a. schreibt sie für Thomas Wörtches CrimeMag bei culturmag.de. Seit 2008 erscheinen ihre Bücher vor allem unter dem Pseudonym Zoë Beck.

Meine Bewertung:

 


Quellen:
Cover: Verlag Bastei Lübbe
Klappentext: Verlag Bastei Lübbe
Kurzbiografie: Krimi Couch
Foto: © privat Zoë Beck

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...