Ursula Neeb
Die
Hurenkönigin
Erschienen am: 14.09.2012
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 400
Preis: € 8,99
ISBN: 978-3-548-28376-0
Klappentext: Frankfurt
1511: Am Gedenktag von Maria Magdalena wird die Leiche der Hübscherin Roswitha
entdeckt. Ursel Zimmer, die Vorsteherin der städtischen Hurengilde, findet
heraus, wer der letzte Freier war. Doch als man seiner habhaft wird, beteuert
der verzweifelte Mann, er habe nur einen Auftrag erfüllt. Er erwähnt einen
geheimnisvollen Ring, der die Hurenkönigin zwar auf eine heiße Spur bringt, sie
aber auch höchster Gefahr aussetzt …
Meine
Meinung: Eigentlich
läuft im Frankfurter Frauenhaus alles gut, die Einnahmen können sich sehen
lassen und die Hurenkönigin Ursel ist zufrieden mit ihren Mädchen – bis, ja bis
bekannt wird, dass die Lustseuche ausgebrochen ist. Noch am selben Tag wird das
Verschwinden der Hure Rosi bemerkt. Tage später wird sie in einem erbärmlichen
Zustand tot aus dem Main gezogen. Während der Leichenschau, an der auch Ursel
teilnimmt, muss sie mit ansehen, wie schlimm Rosi gefoltert worden ist.
Gleichzeitig wird ihr eröffnet, dass auch Rosi an der Lustseuche erkrankt war
und die Krankheit sich schon im fortgeschrittenen Stadium befand. Die sofortige
Anordnung der Untersuchung sämtlicher Huren ist für Ursel noch das geringste
Übel, sie will wissen, wer Rosi umgebracht hat. Um diesen Zustand besser zu
ertragen, bedient sich Ursel wieder einem Opiat und bekommt von dem Ergebnis der
anschließenden Untersuchung nichts mit. Am darauf folgenden Morgen wird ihr
eröffnet, dass sowohl der Knecht als auch zwei weitere Huren an der Seuche
erkrankt sind und sie des Hauses und der Stadt verwiesen werden.
Als dann
auch noch die Gräfin, eine von den Huren, verschwindet, schlägt Ursel bei den
städtischen Behörden Alarm und verlangt nach ihr zu suchen.
Wenig
später wird das Frauenhaus geschlossen und Ursel sowie ihre Freundin Grid
begeben sich auf eigene Ermittlungstour.
Es ist der
zweite Roman von Ursula Neeb, in dem die Hurenkönigin Ursel Zimmer als
Protagonistin auftritt. Während sie in „Das Geheimnis der Totenmagd“ mehr oder
weniger nur eine kleine Gastrolle inne hatte, dreht sich dieses Mal alles um
sie, den Huren und dem Frauenhaus.
Da Ursel
Zimmer beim Bürgermeister und den Ratsmitgliedern wenig Erfolg hat, sie für die
Aufklärung des Mordes an der Hure Rosi zu bewegen, setzt sie alles daran, es
selbst zu tun, nicht ohne sich und ihre Freundin Grid in Gefahr zu bringen.
Während
der hiesige Pfarrer Hasstiraden gegen das Frauenhaus, insbesondere gegen die
Hurenkönigin schmiedet, muss sich Ursel und ihre Mädchen auch noch gegen die
Rache und den Hass der Nonne und Siechenmagd Theodora wehren.
Ursula
Neeb schildert immer wieder, wie sich die Huren am gesellschaftlichen Rand der
Bevölkerung bewegten und sich durch ihre auffällige Kleidung als Huren bekennen
mussten. Wie der Henker, der als Betreiber des Frauenhauses fungiert, wurden
auch die Huren als unrein bezeichnet.
Ursula
Neeb hat hier eine Geschichte präsentiert, die auf historischen Hintergrund
aufgebaut worden ist. Den Sprachstil finde ich bei den historischen Romanen immer
sehr amüsant, gerade dann, wenn das niedere Volk in der 3.Person angesprochen
wird. Aber so war nun mal die Zeit. Auf jeden Fall bringt die Autorin dem Leser
einen guten Einblick in das Leben und Treiben des 16. Jahrhunderts. Man spürt
die allmählichen Fortschritte, insbesondere im medizinischen Bereich.
Die
Handlung selbst war zwar nichts besonderes, aber sie war total spannend
geschrieben und man konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Die
Autorin: Ursula
Neeb
Ursula
Neeb hat Geschichte studiert. Aus der eigentlich geplanten Doktorarbeit
entstand später ihr erster Roman Die
Siechenmagd. Sie arbeitete beim Deutschen Filmmuseum und bei der
FAZ. Heute lebt sie als Autorin mit ihren beiden Hunden in Seelenberg im
Taunus.
Meine Bewertung:
Quellen:
Cover: Ullstein Verlag
Klappentext: Ullstein Verlag
Kurzbiografie:
Ullstein Verlag
Foto: ©
Markus Wild
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