Tanja Weber
Oberland
(Band 2 mit
dem Postboten Johann Stifter)
Erschienen am: 18.02.2013
Verlag: Aufbau Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Klappenbroschur
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 313
Preis: € 16,99
ISBN: 978-3-351-03521-1
Zur Leseprobe
Klappentext: Das gute Essen, die schöne Natur,
die zufriedenen Menschen – Johannes Stifter fühlt sich wohl in seiner neuen
Heimat. Als Postbote zieht er seine Kreise. Doch allmählich schwant ihm, dass
hier etwas nicht stimmt. Hinter den hohen Hecken verwildern die Gärten, und der
Putz bröckelt von den Villen. Die Bewohner meiden Stifter, allen voran Gudrun
von Rechlin. Würde man es einer Dame von Welt zutrauen, eine Geisel in ihrem
Keller gefangen zu halten? Würde man von einem Zahnarzt erwarten, dass er einen
betrügerischen Finanzberater kidnappt? Würde man denken, dass der Tod mit
scharfer Sense durchs Oberland geht? – Ein packender Krimi, der erzählt, wie
Menschen nicht nur ihr Geld, sondern ihre Werte verlieren. Und ein Fall, den
Stifter nur mit Hilfe des alten Kommissars Thalmeier lösen kann.
Meine
Meinung: Johann
Stifter ist mit Leib und Seele Postbote, allerdings kein gewöhnlicher
Zusteller, wie man es glauben mag. Er macht sich nicht nur Gedanken um seine
„Kundschaft“, er sorgt sich auch um sie. Obwohl die Mutter von Annette
behauptet, dass es nichts Außergewöhnliches sei, wenn sich ihre Tochter mal
kurz das Leben nehmen will, hat Johann das Bedürfnis helfen zu müssen. Trotz
das er den Arzt nicht rufen darf, beginnt er, sich um Annettes Seelenheil zu
kümmern. Auf seinen Touren fragt er nach ihrem Befinden, Annette freut es, dass
sich endlich jemand für sie interessiert.
Währenddessen
bahnt sich im Hause der Witwe von Rechlin eine größere Katastrophe an. Die Villa
soll zwangsversteigert werden, sodass die stets verwöhnte und arbeitsscheue
Tochter Annette und ihre verbiesterte Mutter Gudrun ohne Habe da ständen.
Doch was
würde mit dem Gefangenen im Keller werden? Zusammen mit ihrer
Urlaubsbekanntschaft hat sie den betrügerischen Finanzhai, der sie um ihre
gesamten Vermögen gebracht hat, in Geiselhaft genommen. Da sich die Situation
zu verschärfen droht, muss schnell gehandelt werden, doch der Zahnarzt aus
Frankfurt lässt auf sich warten.
Tanja
Weber hat mit dem Postboten Johann Stifter eine interessante und amüsante Figur
geschaffen. Doch Johann hat es nicht einfach, denn mit Exkommissar Thalheim hat
er einen anhänglichen Freund gefunden, der sich um sein Wohl sorgt und sich
regelmäßig telefonisch nach ihm erkundigt. Stifter hat Thalheim während einer
verhängnisvollen Situation kennen gelernt, als er damals als Hauptverdächtiger
in einem prekären Fall galt.
Doch
inzwischen hat sich alles aufgeklärt und Stifter hat seiner ehemaligen Heimat
den Rücken gekehrt. Obwohl er nun glaubt zwischen all den Gutbetuchten und
Pensionären es ruhiger zu haben, wird sein Leben wesentlich aufregender.
Stifter
beginnt hinter die Kulissen und Mauern zu schauen und steht immer öfter einem
Abgrund gegenüber. Hinter der Maskerade der Villenbesitzer finden sich oftmals
sündige Charakterzüge wieder. Wäre hier nicht der Hass, Rache und die Gier am
Werk, würde Stifter vielleicht an Langeweile zugrunde gehen.
Doch
mithilfe des Exkommissars werden die kleinen zufällig aufgedeckten kriminellen
Dinge weiter verfolgt. Obwohl ich anfangs dachte, dass eher Johann Stifter in
die Ermittlungsarbeit abdriftet, war das nicht der Fall. Der sympathische,
neugierige und kinderliebe Postbote ist ein bekennender Musikfan und man sollte
es nicht glauben, bereitet er sich mal intensiv, mal weniger intensiv auf seine
Promotion vor.
Die
Autorin hat ihren Krimi auf mehreren Handlungssträngen aufgebaut und diese aus
der Sicht ihrer Protagonisten erzählt. Auch wenn der Aufbau ihres Falls nicht
unbedingt dem üblichen Muster entspricht, in dem der Leser auf die Spur eines
Täters gelangt, fand ich ihren Stil nicht weniger unterhaltsam. Hier stand
schon frühzeitig fest, wer sich hinter den Verbrechen verborgen hat. So musste
man nur noch darauf hoffen, dass Exkommissar und Postbote sich bei ihren
Ermittlungstätigkeiten nicht allzu schlimm anstellten. Trotzdem hätte man als
Leser oftmals nachhelfen wollen.
Der
Schreibstil von Tanja Weber ist spannend und fesselt einen an ihr Werk. Die
Szenen der Alltäglichkeit aber auch die des Kopfschüttelns hat ihren Krimi zu
etwas Besonderen gemacht.
Oberland
ist zwar kein anspruchsvoller, dafür aber ein gelungener, spannender und
amüsanter Regionalkrimi, der mir sehr unterhaltsame Stunden verschafft hat.
Die
Autorin: Tanja
Weber
Tanja Weber, Jahrgang 1966, war im ersten Beruf Theaterdramaturgin, u. a. in Wuppertal, Bochum, Berlin und Hildesheim. Im zweiten Beruf, nach der Geburt zweier Kinder, arbeitete sie als Drehbuchautorin fürs Fernsehen, u. a. für »Verliebt in Berlin« und »Türkisch für Anfänger«. 2011 hat sie den ersten Platz im Literaturwettbewerb ihrer Heimatgemeinde Gauting gewonnen. Ihr erster Kriminalroman »Sommersaat« war für den Glauser-Preis nominiert. Im Frühjahr 2013 erscheint der zweite Band »Oberland«. Tanja Weber ist mit dem Schauspieler und Autor Gregor Weber verheiratet.
Reihenfolge
der Johann-Stifter-Serie
- Band 1 – Sommersaat
- Band 2 – Oberland
Meine
Bewertung:
Quellen:
Cover: Aufbau
Taschenbuch Verlag
Klappentext:
Aufbau Taschenbuch Verlag
Autorenporträt:
Aufbau Taschenbuch Verlag Verlag
Foto:
privat Tanja Weber
An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.
Du hast eine tolle Rezi geschrieben, aber dennoch denke ich, dass dieses Buch nichts für mich wäre.
AntwortenLöschenHuhu ,
AntwortenLöschenBin gleich mal deine Leserin geworden . Einen schönen Blog hast du =) Eine tolle Rezi , das muss ich mir gleich mal näher anschauen ...
Würde mich freuen wenn du mal bei mir vorbei schauen würdest , dort läuft grade ein Gewinnspiel ^^
LG Jenny
http://jemasija8.blogspot.de/