Dienstag, 5. Juni 2012

# 88 # Rezension zu "Die Engelsmühle" von Andreas Gruber - Band 2 der Peter Hogart - Reihe

Andreas Gruber

Die Engelsmühle

Erschienen am: 05.12.2011
Verlag:
Festa
Ausgabeart:
Broschur
Kategorien:
Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 272
Preis € (D) 13,95
ISBN: 978-3-865-52080-4

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Klappentext: Der pensionierte Rückenmarksspezialist Abel Ostrovsky wird in seiner Villa am Stadtrand Wiens brutal gefoltert und ermordet. Vor seinem Tod konnte er noch ein Videoband verstecken. Auf der Suche nach diesem Film zieht der Killer eine blutige Spur durch die Stadt.
Der Versicherungsdetektiv Peter Hogart findet das Video vor dem Mörder und wird so selbst zur Zielscheibe. Auf dem Film ist allerdings nur eine neunminütige Schwarz-Weiß-Sequenz zu sehen: Der schäbige Raum eines Krankenhauses, durch den eine Frau im Rollstuhl fährt.

Meine Meinung: Peter Hogart ist ein erfolgreicher Versicherungsdetektiv, der auf eigene Rechnung arbeitet und sich seine Aufträge aussuchen kann. Gerade als er einen lukrativen Auftrag der Versicherungsagentur Medeen & Lloyd annimmt, bei dem er beweisen soll, dass die Räume der Wiener Gebietskrankenkasse durch eine Brandstiftung ausgebrannt sind, bittet ihn sein Bruder Kurt in einer heiklen Sache um seine Hilfe.
Der ehemalige Dozent Abel Ostrovsky, den Kurt während eines Telefonats ganz aufgelöst mitgeteilt habe, dass er nur ihm und nicht der Polizei etwas anvertrauen könne, wurde wenige Tage später bestialisch gefoltert und ermordet aufgefunden. Nun soll Hogart herausfinden, wo sich das bestimmte Beweisstück, das Ostrovsky Kurt anvertrauen wollte, befindet. Obwohl sich die Polizei noch in der Villa des ehemaligen Professors aufhält um Spuren zu sichern, gelingt es Hogart das besagte Beweisstück, was sich als Videoband heraus stellt, zu finden. Als sich die beiden Brüder das etwa 9-minütige Video anschauen, können sie sich gar keinen Reim darauf machen. Denn alles was sie sehen, ist nichts Verbotenes. Als Hogart mit seinen Ermittlungen beginnt, schlittert er immer tiefer in die Sache hinein. Aber auch sein Bruder Kurt gerät in die Fänge der Polizei und wird als Hauptverdächtiger des Mordes in Gewahrsam genommen. Währenddessen wird eine zweite Leiche gefunden, die ähnlich verstümmelt wie die Erste ist und Kurt wiederum zum Verdächtigen macht, weil der Zeitpunkt des Todes vor seiner Inhaftierung liegt.

Der österreichische Autor Andreas Gruber hat mit seinem Thriller „Die Engelsmühle“ einen spannendes und fesselndes Werk präsentiert. Er lässt seinen Versicherungsdetektiv Peter Hogart in Wien seinen zweiten Fall lösen. Während Hogart einen lukrativen Auftrag seines Hauptauftraggebers übernimmt, beginnt er, mehr ungewollt und zeitgleich mit den Mordermittlungen, in denen auch sein Bruder Kurt verwickelt ist. Ihm zur Seite drängt sich seine 16 jährige Nichte Tatjana, die unbedingt wie er, Detektiv werden will. Um an gewisse Informationen zu gelangen, nimmt er nur widerwillig ihre Dienste in Anspruch und gibt sie als seine Tochter aus.
Zudem kreuzen Hogarts eigensinnigen Ermittlungen des Öfteren die Ermittlungen der Polizei, wobei Hogart ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint.

Andreas Gruber erzählt seine Story in einem rasanten Tempo. Seinen Spannungsbogen baut er allmählich auf und lässt ihn bis zum Ende des Buches auf hohem Niveau. Seine Figuren sind sympathisch und authentisch dargestellt. Jede Figur für sich hat ihren eigenen Charakter, der von liebenswert bis hin zu exzentrisch und durchgeknallt glaubhaft wirkt. Beeindruckend fand ich, wie ungeniert er über die Zustände der Wiener Polizei schreibt, und wie locker er die korrupten Polizisten, die sich ja nur ihr mageres Gehalt aufbessern wollen, zeigt.
Grubers Schreibstil ist nicht nur flüssig und fesselnd; er schreibt zudem äußerst spannend und gibt hin und wieder auch mal humoristische Einlagen zum Besten. Einige Male habe ich mich köstlich amüsiert. Trotzdem hat der Autor die Ernsthaftigkeit der Handlung nicht aus den Augen verloren.
Dass schließlich zum Ende des Falls hin alles chaotisch verläuft und Hogart einige Male selbst in Lebensgefahr gerät, verpasst der Story noch eine gewissen Kick. Selbst seine Verwicklungen in die Gefühlswelt der Frauen stellt den Versicherungsdetektiv nur noch verletzlicher und sympathischer dar.
Die Aufklärung bzw. wer die/der Täter des Brandfalls und der Mordfälle ist/sind, kommt zwar nicht überraschend, bleibt aber trotzdem bis zum Ende der Story spannend, da weitere, nicht vorhergesehene Dinge geschehen.

Fazit: Mich hat dieser Thriller auf ganzer Strecke überzeugt und ich kann nur hoffen, dass es bald einen dritten Fall mit Peter Hogart geben wird. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!

Der Autor: Andreas Gruber

Andreas Gruber wurde 1968 in Wien geboren, studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien, arbeitet halbtags im Büro eines Pharma-Konzerns und lebt mit seiner Familie und vier Katzen in Grillenberg in Niederösterreich.




Meine Bewertung:

An dieser Stelle möchte ich mich
ganz herzlich
beim Verlag: Festa


für die Bereitstellung des
Rezensionsexemplares
bedanken.

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