Samstag, 30. Juni 2012

# 105 # Rezension zu "Millionär" von Tommy Jaud


Tommy Jaud

Millionär

Erschienen am: 07.11.2008
Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Humor
Seiten: 298
Preis € (D) 8,99 | € (A) 9,30 | SFR 13,50
ISBN: 978-3-596-17475-1

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Klappentext: »Ein Drittel der Menschheit ist bekloppt. Manchmal ist es auch die Hälfte, das hängt vom Wetter ab. Unsinn? Vielleicht erklärt mir dann ja mal jemand, warum fast alle Fußgänger bei den ersten Regentropfen sofort ein unfassbar blödes Gesicht machen und die Schultern hochziehen. Glauben sie im Ernst, sie würden durch eine dämliche Grimasse auch nur einen einzigen Tropfen weniger Regen abkriegen? Das ist eine rhetorische Frage mit einer sehr, sehr traurigen Antwort: Sie glauben es.«
Simon nörgelt, Simon nervt – aber Simon verbessert die Welt. Glaubt er. Außerdem braucht der inzwischen arbeitslose Vollidiot mal eben 1 Million Euro, um eine nervtötende Nachbarin loszuwerden. In seiner Not entwickelt Simon eine derart abgefahrene Geschäftsidee, dass die Chancen hierfür gar nicht so schlecht stehen.

Meine Meinung: Es geht weiter mit Simon Peters, den man bereits in "Vollidiot" kennen gelernt hat. Inzwischen ist der ehemalige T-Punkt Angestellte arbeitslos und bezieht Unterstützung vom Staat. Während seine Freunde die Karriereleitern nach oben steigen, dümpelt er vor sich hin und hält sich mit etwas unorthodoxen Geldbeschaffungsmaßnahmen auf einem einigermaßen akzeptablen Lebensstandard. Sein Alltag ist bestimmt von Beschwerde schreibenden Briefen, die er an verschiedene Unternehmen richtet und damit seinen Unmut an ihren Produkten bekundet. Dass dann hin und wieder einige Pakete bei ihm eintrudeln, die mit Versöhnungsprodukten gefüllt sind, kommt ihm sehr gelegen, denn diese lassen sich gut in Geld umsetzen.
Auch wenn die Ausbeute nur mager ist und Simon noch immer auf seinen Durchbruch oder die geniale Geschäftsidee wartet, hält die Hoffnung an. Schließlich löst sich wie durch ein Wunder und eher zufällig sein Problem auf recht seltsame Art und Weise.

Tommy Jaud präsentiert mit dem "Millionär" seine Fortsetzung des "Vollidioten" und stellt Simon Peters, wie schon in seinem ersten Band, wieder als eine recht aufgedrehte Figur dar. Wer Bücher von Tommy Jaud liest, kann mit einem hohen Spaßfaktor rechnen. Auch wenn er mit seiner Fortsetzung nicht ganz an das Niveau des "Vollidioten" heran reicht, erwarten den Leser wieder einige amüsante Stunden. Manches wirkt zwar ziemlich aufgesetzt, übertrieben und nicht nachvollziehbar, doch im Ganzen gesehen überwiegt der heitere Teil der Handlung.
Wichtig ist nur, dass sich der Leser fallen und sich von der Story in Besitz nehmen lässt, denn dann ist man auch vom „Millionär“ fasziniert.

Fazit: Ein amüsantes Spektakel um einen recht aufgedrehten jungen Mann, das viel Heiterkeit und gute Laune verspricht.

Der Autor: Tommy Jaud
"Vollidiot" - was für die meisten Menschen ein Schimpfwort ist, müsste in Tommy Jauds Ohren wie Musik klingen. Denn mit "Vollidiot" landete er 2004 seinen ersten Bestseller, dem weitere folgen sollten. Mit "Resturlaub", "Millionär" oder "Hummeldumm" vergrößerte er seine Fangemeinde stetig. Dass er schreiben kann und Witz hat, bewies Jaud, der 1970 in Schweinfurt geboren wurde und heute in Köln lebt, schon Ende der 1990er-Jahre. Damals arbeitete er als Headwriter der Sat.1-"Wochenshow" und Anfang der 2000er-Jahre war er Creative Producer von Anke Engelkes preisgekrönter Sendung "Ladykracher". Dann kam besagter "Vollidiot" und mit ihm der Durchbruch als Schriftsteller.

Meine Bewertung:

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