Freitag, 7. September 2012

# 142 # Rezension zu "Rachel im Wunderland" von Marian Keyes


Marian Keyes

Rachel im Wunderland

Erschienen am: 01.07.2000
Verlag: Heyne
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik /
Seiten: 592
Preis € (D) 8,95 | € (A) 9,20 | SFR 13,50
ISBN: 978-3-453-17163-2



Klappentext: Rachel ist begeistert - vom Partyleben ihrer Traumstadt New York und von Luke, ihrem neuen Freund. Bis zu der einen Nacht, in der alles schief läuft. Rachel erkennt, dass sie ein ernstes Problem lösen muss, um glücklich zu werden.

Meine Meinung: Rachel und ist 27 Jahre und lebt al gebürtige Irin seit 8 Jahren in New York. Ihr Alltag könnte eigentlich nur aus Männern, Partys, unbeschwerten Sex und Action bestehen. Zusammen mit ihrer Freundin Brigit teilt sie sich eine einfache Wohnung. Doch um richtig auf Touren zu kommen, braucht sie schon mal eine kleine Dosis an Drogen, Alkohol oder auch mal Valium. Ihr Freund Luke teilt ihre Ansichten nur gar nicht. Er hält nichts von Drogen und liegt ihr ständig in den Ohren davon loszukommen.
Rachel, die sich wenig attraktiv, viel zu fett und kaum anziehend findet, braucht aber diese Mischung, um bei den anderen mithalten zu können. Was sie nimmt, kann sie kaum noch abschätzen. Die letzte Mischung von Kokain und Schlaftabletten hätte beinahe ihr Leben gekostet, wenn Brigit sie nicht zufällig gefunden hätte. Nachdem ihr der Magen ausgepumpt wurde und sie gerade so dem Tod von der Schippe gesprungen ist, ist ihre Schwester Margaret zusammen mit ihrem Mann extra nach New York gekommen um sie nach Hause zu holen, damit sie eine Entziehungskur beginnen kann. Doch Rachel ist der Meinung, dass sie kein Drogen- oder Suchtproblem hat.

Marian Keyes hat hier einen Roman der Extraklasse präsentiert, der das Leben der 27 jährigen drogensüchtigen Rachel aufzeigt.
Rachel, die wenig Selbstbewusstsein besitzt und ständig an sich und ihrer Figur zweifelt, schafft sich ihre eigene Traumwelt mit Drogen, Alkohol und Tabletten. Nur so glaubt sie, in der Welt der Männer bestehen zu können. Dass sie ein Drogen- und Suchtproblem hat, streitet sie vehement ab, selbst als man ihr in der Entziehungsklinik darlegt, was sie alles an Rauschmitteln nimmt, ist sie noch immer der Meinung, dass das alles normal sei. Nur ganz allmählich erkennt sie durch ihre Therapeutin, was mit ihr passiert ist. Rachel beginnt langsam zu begreifen, was die Drogen in ihrem Leben bewirkt und kaputt gemacht haben.
Die Autorin beschreibt das Leben von Rachel in New York und der Entziehungsklinik so detailgetreu, dass man die Ansichten von Rachel teilt. Ihre Figuren und Charaktere hat Marian Keyes so bildhaft gut dargestellt, dass man sich ausgezeichnet in sie hinein versetzen kann. Das Problem von Rachel und dem fehlenden Selbstwertgefühl, sich als unbeliebt in der Familie zu sehen, immer hinter ihren Geschwistern anzustehen, wurde so gut dargestellt, dass mich das einfach nur beeindruckt hat. Auch der schwere Weg nach der Entziehungskur, die Einhaltung der vorgegebenen Grundsätze, wurden überzeugend dargestellt.
Die Story, die in der Ich-Perspektive mit vielen Rückblenden in Rachels Leben erzählt wird, besticht auch durch den flüssigen und spannenden Schreibstil der Autorin.

Fazit: Nachdem ich nun noch erfahren habe, dass das kein Einzelroman ist, sondern jedem der Geschwister ein Buch gewidmet worden ist, werde ich natürlich auch die weiteren Bücher um die Mädchen der Familie Walsh aus Irland lesen.

Die Autorin: Marian Keyes
Marian Keyes, 1963 in Limerick geboren, wuchs in Dublin auf und jobbte nach dem Abbruch ihres Jurastudiums einige Jahre in London, bevor sie mit ihrem Debütroman "Wassermelone" einen phänomenalen Erfolg landete. Alle folgenden Romane wurden zu internationalen Bestsellern.

Reihenfolge:

Wassermelone (1997)
Rachel im Wunderland (1999)
Auszeit für Engel (2003)
Erdbeermond (2005)

Meine Bewertung:


2 Kommentare:

  1. Oh, schön! An die Bücher habe ich schon Jahre nicht mehr gedacht, obwohl ich alles von MK gelesen habe.

    "Rachel im Wunderland" hat mir damals auch sehr gut gefallen. MK war ja mal selbst Alkohol-abhängig, vielleicht konnte sie die Geschichte deshalb so glaubwürdig erzählen.

    Soweit ich mich erinnern kann, hat mir der Teil von Margaret am allerwenigsten in der Reihe gefallen und "Erdbeermond" war der allerallerbeste Teil. Nur ein Tipp: les' nichts über Erdbeermond vorher (keinen Klappentext etc.), da ist nämlich ein fetter Spoiler eingebaut, der einem ein bissel die Freude am Buch verderben kann.

    Außerhalb der Walsh-Reihe ist "Sushi für Anfänger" noch ein tolles Buch. Und "Neue Schuhe zum Dessert" - blöder Titel, super Buch!

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    1. Vielen Dank für deine tollen Tipps. Rachel im Wunderland bleibt mit Sicherheit nicht das letzt gelesene von M. Keyes, umso wichtiger sind mir deine Hinweise.
      L.G.
      Sabine

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