Deiner Seele Grab
(Band 6 der
Kommissar Dühnfort Serie)
Erschienen am: 10.03.2014
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 496
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-548-61124-2
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Klappentext: »Der Dämon in dir wird siegen.
Deine dunkle Seite. Das Böse. Das Teuflische. Alle Demütigungen, Verletzungen,
Ungerechtigkeiten, die du erleiden musstest, formen dich. Zu dem, was du sein
wirst. Sie machen dich dazu.« Wer ist der Samariter, der in München alte
Menschen von ihren Leiden erlöst? Ein verblendeter Erlöser, der glaubt, Gutes
zu tun? Oder ein eiskalter Killer? Was hat es mit der geheimnisvollen Elena auf
sich, die nur ein Ziel kennt: Rache! Sind der Samariter und sie ein Team?
Plötzlich ist sie verschwunden. Als Kommissar Konstantin Dühnfort schließlich
begreift, worum es wirklich geht, ist es beinahe zu spät …
Meine
Meinung: Eine alte
Dame 88jährig, geistig noch hoch fit, nur körperlich etwas lädiert, mag es ihre
rumänische Putzfrau Elena herum zu kommandieren. Elena lässt es sich gefallen,
denn sie hat einen ganz anderen Plan, den sie noch am Abend umsetzen will. Doch
dann kommt ihr das reale Leben dazwischen, es wird hektisch, sie überstürzt
alles und muss umdisponieren.
Inge
Löhnig ist das Synonym für spannende Kriminalliteratur. Ihre Bücher sind
konstant auf hohem Niveau geschrieben. Als eingefleischter Serienjunkie und
bekennender Fan der Autorin war der 6. Band der Kommissar-Dühnfort-Reihe
natürlich Pflichtlektüre. Die Freude darauf ebenso groß. Umso gespannter war
ich ebenfalls, ob sie das hohe Niveau auch in ihrem 6. Band halten konnte.
Wie immer
hat Inge Löhnig ihre Handlung auf mehreren Strängen aufgebaut, die voll mit
Nebenhandlungen und vielen aufgegriffenen und angerissenen Themen waren. Meiner
Meinung nach viel zu überladen. Während der Hauptstrang zunächst lange vor sich
hin plätscherte, wechselten die Nebenstränge in einem atemberaubenden Tempo. Die
Frage, worauf hinaus die Autorin wirklich zielte, stellte sich dann ab ca. der
Hälfte des Buches, Gott sei Dank, nicht mehr. Denn endlich begann die Handlung
interessanter und vor allem auch spannender zu werden.
Kommissar
Dühnfort hat dieses Mal gleich mehrere Probleme zu bewältigen. Zum einen muss
er sich mit einem internen Ermittlungsverfahren gegen ihn selbst herum plagen,
dass ihm ein nachtragender Kollege aus der Situation heraus anzuhängen versucht
und dann ist auch noch der Serienmord des Samariters, der schon mehreren
älteren Menschen von ihren Leiden erlösen zu haben glaubt. Doch Kommissar
Dühnfort und sein Team merken, dass die Puzzle in diesem ominösen Fall nicht
wirklich zusammen passen. Welches Motiv der Mörder hat, findet Dühnfort,
nachdem er tiefer in den Familienchroniken der Verstorbenen gräbt.
Dühnfort
ist eine Figur, die man entweder lieben muss oder nicht. Für mich hat Dühnfort leider
noch immer nichts von seinem unsympathischen Wesen abgelegt, im Gegenteil, ich
finde ihn noch spießiger, arroganter und selbstverliebter geworden. Obwohl er
ermittlungstechnisch eine wahre Koryphäe ist, ist er im realen Leben der
langweiligste Ermittler, den ich in der Kriminalliteratur je kennen gelernt
habe. Umso erstaunlicher ist es, wie sich Gina, seine Lebensgefährtin, die das
krasse Gegenteil von ihm ist, in ihn verlieben konnte.
Die Alltagsprobleme
um ihn und seine Kollegen nehmen viel Raum in der Handlung ein und wirken
teilweise sehr aufgesetzt. Doch immer wieder findet man durch die
Ermittlungsarbeit den Bezug zu den älteren und pflegebedürftigen, aber auch
alleingelassen Menschen. Der Pflegenotstand ist die Botschaft, den die Autorin,
mit ihrem Samariter und dem angeblichen Motiv der Morde, zu vermitteln
versucht. Der springende Punkt in ihrer Geschichte ist, dass sie aus den
verschiedenen Perspektiven ihrer Protagonisten die Probleme, Geheimnisse und
Rätsel um sie herum auf erschreckender Weise schildert.
Ihre
Figuren hat Inge Löhnig wieder stark gezeichnet. Jede Einzelne hat ihren
unverwechselbaren Charakter und wirkt sehr authentisch. Die Interessen der
Figuren sind klar nachvollziehbar und wie aus dem Leben gegriffen.
Während
der Ablauf der Handlung, trotz der vielen Handlungsstränge sehr geradlinig und
mit viel Liebe zum Detail verläuft, ist schon früh zu erahnen, wer sich hinter
dem Samariter verbirgt. Trotzdem kann man sich der Sache nicht sicher sein,
denn die Autorin legt noch genügend falsche Fährten, auf die der Leser ohne
Probleme herein fallen kann.
Obwohl ich
diese Folge mit den verschiedensten Themen sehr überladen fand, die von
Familien- und Erbstreitigkeiten, nicht geliebten und verstoßenen Kindern, von Einwanderern,
Prostitution, Rache, Gier, und immer wieder vom und über das Geld bis hin zu
pflegebedürftigen Menschen reichten, bin ich von Inge Löhnig mit „Deiner Seele
Grab“ sehr gut unterhalten worden.
Inge
Löhnig studierte an der renommierten Münchner Akademie U5 Grafik-Design. Nach
einer Karriere als Art-Directorin in verschiedenen Werbeagenturen machte sie
sich mit einem Designstudio selbstständig. Heute lebt sie als Autorin mit ihrer
Familie und einem betagten Kater in der Nähe von München. Homepage der Autorin:
Reihenfolge:
Kommissar Dühnfort Serie
- Band 1 – Der Sünde Sold
- Band 2 – In weißer Stille
- Band 3 – So unselig schön
- Band 4 – Schuld währt ewig
- Band 5 – Verflucht seist du
- Band 6 - Deiner Seele Grab
Meine Bewertung:
Quellen:
Cover: Ullstein
Verlag
Klappentext:
Ullstein Verlag
Autorenporträt:
Ullstein Verlag
Foto: © Marek
Vogel
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