Bernd Franzinger
Ohnmacht
Tannenbergs
dritter Fall
Erschienen am: 01.08.2004
Verlag: Gmeiner
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 377
Preis: € 11,90
ISBN: 978-3-89977-619-5
Klappentext: ALPTRAUM
ORGANHANDEL Von einem Eisenbahntunnel herunter wird ein
betäubter Mann auf die Gleise geworfen und kurz danach von einem Intercity
überrollt. Exakt 48 Stunden später wiederholt sich dieses makabere Szenario.
Aber das ist nicht das Einzige, was die Toten miteinander verbindet: Beide
waren nackt, ihre Hinterteile zierte die gleiche auffällige Tätowierung. Da die
Mordopfer ansonsten keinerlei Identifikationsmerkmale aufweisen, gestaltet sich
die Ermittlungsarbeit für den Kaiserslauterer Hauptkommissar Wolfram Tannenberg
äußerst schwierig …
Meine
Meinung: Zwei Tote
innerhalb nur weniger Stunden. Zwei Leichen, die die gleichen Merkmale
aufweisen und auf identische Art und Weise getötet worden sind. Sie wurden
betäubt und anschließend vor dem Eisenbahntunnel auf die Bahnschienen gelegt.
Was von ihnen übrig blieb, wurde dem Rechtsmediziner Dr. Schönthaler zur
Obduktion vorgelegt. Hauptkommissar Wolf Tannenberg von der Kaiserslauterer
Mordkommission und seine Mitarbeiter stehen vor einem Rätsel, denn es gibt
nichts, womit sie die Leichen identifizieren könnten. Es ist der Beginn einer
Sisyphusarbeit, worauf Tannenberg so gar keinen Bock hat.
Bernd
Franzinger hat sich in seinem dritten Krimi einem neuen heiklen Thema gewidmet,
das zu Beginn der Ermittlungen erst einmal gar nicht zur Sprache kommt. Die
Ermittlungsarbeit der Kripobeamten, die anfänglich einen guten Eindruck
hinterließen, ebbten rasch ab, sodass Nebensächlichkeiten die Handlung
dominierten. Diese wurde vorwiegend von den Belanglosigkeiten der Familie
Tannenberg, egal ob es sich um den Pflegedackel oder um den eingeschnappten
Vater Tannenbergs handelt, geprägt. Mehr und mehr gerieten die Ermittlungen ins
Hinterrücken und man gewann den Eindruck, dass es nur noch um ´s Essen, Trinken
und irgendwelcher Diäten ging. Erst im letzten Drittel kam die eigentliche
Kripoarbeit wieder in Schwung. Dies aber mehr aus Eigennutz, da Mareike, Wolfs
Nichte, über den Unfall und den damit verbundenen festgestellten Hirntod des
Freundes, nicht hinweg kommen wollte. Dass Tannenberg anschließend in das
Vertrauen des Staatsanwaltes sowie des Polizeichefs bezüglich des
Ermittlungsstandes gezogen und dieser zur absoluten Verschwiegenheit, mit
Androhung des Jobverlustes, verdonnert worden ist, macht die Sache nicht
einfacher. Tannenberg befindet sich im Zwiespalt mit sich selbst und trifft
zunächst die falschen Entscheidungen.
Gerade in
dem Moment, als Tannenberg wieder aktiv wird, steigt auch die Spannung, die bis
dato völlig fehlte. Leider viel zu spät, denn nach weniger als 30 Seiten war
der finale Höhepunkt auch schon erreicht.
Franzinger
hat schon das Potential einen guten Krimi zu schreiben, doch bisher konnte er
mich davon nicht überzeugen. Sein Schreibstil ist locker und flüssig. Hin und
wieder erreichen sogar mich seine humoristischen Einlagen.
Dafür sind
seine Protagonisten recht farblos dargestellt und Wolfram Tannenberg, genannt
Wolf, der Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission (die Bezeichnung wurde
übrigens 41 Mal selbst im privaten Bereich verwandt) stellt nach wie vor, einen
überaus übellaunigen und aggressiven Menschen dar, den ich noch immer total
unsympathisch finde.
Abgesehen
von den wenig aussagenden Dialogen ist es trotzdem ein gutes Unterhaltungswerk.
Bernd
Franzinger lebt bei Kaiserslautern. Mit seinen überaus erfolgreichen
»Tannenberg«-Krimis gehört er zu den bekanntesten Autoren der deutschen
Krimiszene.
Meine
Bewertung:
Reihenfolge der Kommissar Tannenberg-Serie
- Band 1 - Pilzsaison
- Band 2 - Goldrausch
- Band 3 - Ohnmacht
- Band 4 - Dinotod
- Band 5 - Wolfsfälle
- Band 6 - Bombenstimmung
- Band 7 - Jammerhalde
- Band 8 - Kindspech
- Band 9 - Leidenstour
- Band 10 - Zehnkampf
- Band 11 - Familiengrab
- Band 12 - Todesnetz
- Band 13 - Hexenschuss
Quellen:
Cover: Gmeiner
Verlag
Klappentext:
Gmeiner Verlag
Autorenporträt:
Gmeiner Verlag
Foto:
privat Bernd Franzinger
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