Karin Slaughter
Harter Schnitt
Erschienen am: 26.08.2013
Verlag: Blanvalet
Ausgabeart: Gebundene Ausgabe
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 512
Preis: € 19,99
ISBN: 978-3-764-50415-1
Zur Leseprobe:
Klappentext: Nach der Geburt ihrer Tochter
Emma ist Faith Mitchell vom GBI zurück im Polizeidienst, und ihr
Ermittlerinstinkt ist noch immer zuverlässig: Als sie eines Tages ihre Mutter
nicht erreichen kann, die sich um Emma kümmern sollte, rast sie von der Arbeit
nach Hause und findet ihre Tochter in einen Schuppen gesperrt, eine frische
Blutspur an der Haustür, eine Leiche in der Kammer und zwei bewaffnete Männer
im Schlafzimmer vor. Von ihrer Mutter – keine Spur …
Meine
Meinung: Trennungsschmerz
von ihrer Tochter Emma, Hunger und eine fehlende Reaktion ihrer Mutter lassen
Special Agent Faith Mitchell, die gerade von einem Computerkurs zurück gekehrt
ist, zum Haus ihrer Mutter fahren. Noch während sie das Haus betritt, spürt
sie, dass etwas nicht stimmt. Im versperrten Schuppen, eingeklemmt zwischen
Schränken sieht sie Emma liegen. Eine Blutspur weist zum Haus. Bevor sie sich
nach drinnen begibt, setzt Faith noch einen Notruf ab und bewaffnet sich, um im
Haus nachzusehen. Die Leiche eines Hispanos in der Wäschekammer ignorierend,
begibt sie sich ins Schlafzimmer ihrer Mutter. Dort sieht sie, wie ein Asiate
einen weiteren Hispano mit der Pistole bedroht und schreitet ein, nicht ohne
ein weiteres Opfer zurück zu lassen. Mit dem Eintreffen der Polizei flüchtet
der letzte Täter und bedroht dabei die Nachbarskinder mit einer Schusswaffe.
Ohne groß zu Überlegen nimmt Faith die Verfolgung auf und bringt ihn zur
Strecke. Während seines Todeskampfes versucht Faith vergeblich von ihm zu
erfahren, wo sich ihre Mutter befindet.
Bevor sich
Amanda Wagner, Deputy Director des GBI und Special Agent Will Trent, der Aufklärung des Falles annehmen
können, müssen sie noch einen verbitterten Kompetenzkampf mit dem zuständigen
Polizeidepartement liefern. Schließlich wird Faith bezichtigt, den Tot der
beiden Opfer absichtlich herbei geführt zu haben.
Während
Amanda Wagner ihr Team in Bewegung setzt um die verschwundene Evelyn Mitchell,
ehemalige Leiterin des Drogendezernates von Atlanta und beste Freundin von
Amanda, zu finden sowie den notwendigen Beistand ihrer Tochter Faith gegenüber zu
geben, wird in einer Art Brainstorming
der Tathergang rekonstruiert. Schnell erschließt sich Will Trent, dass die
gesamte Tat, die im Haus Mitchell ablief, mit Evelyn und ihrer Vergangenheit zu
tun haben muss.
Indessen
überhäufen sich die Ereignisse. Die Todesfälle von Polizisten, die im Team von
Evelyn ermittelt haben und nicht nur als korrupt, sondern auch für weitere
Verbrechen verurteilt worden sind, häufen sich und liefern zusätzlichen
Zündstoff für die These, dass Evelyn in der Sache mit drinnen hängt. Dass sich
während der ganzen Ermittlungsarbeit Will auch noch der Verdacht erschließt,
dass auch Amanda involviert ist, steht fast außer Frage. Denn Amanda ermittelt
innerhalb des Falls ihren eigenen Fall.
Auch Roz
Levy, die Nachbarin, ist kein unbeschriebenes Blatt. Und Amanda ist ihre
Vergangenheit wohl bekannt, wobei sie hier verbrecherische Delikte der Nachbarin unter
den Teppich gekehrt und geduldet hat. Will Trent wird Zeuge, wie zwischen den
Frauen dreckige Wäsche gewaschen wird und entzieht sich jeden Kommentars.
Die
Ermittlungen im Entführungsfall, die sich schließlich in eine ganz andere
Richtung entwickeln, wirken ziemlich konstruiert und sind von ausgedehnten und
ausufernden, langatmigen Szenen begleitet. Die Dialoge sind wenig
aussagekräftig und langweilen eher als das sie Spannung erzeugen. Die zum
Schluss hin eingearbeiteten Wendungen wirken ebenso hart und sind ohne
erkennbares Muster zusammengefügt.
Leider
habe ich in diesem Buch die einstige Lockerheit, mit der die Autorin schrieb,
vermisst. Ihre Schreibweise wirkt nur noch steif und künstlich. Selbst mit dem
Gefühls- und Liebeschaos zwischen Will Trent, Sara Linton sowie den
Eifersuchtsszenen mit Angie Trent konnte sie nicht wirklich punkten. Ihre Figuren
sind farblos und ohne erkennbare Charakterzüge dargestellt. Viele der
Protagonisten kann ich nur in die Rubrik „unsympathisch“ einordnen, wobei mir
Figuren für die Rubrik „sympathisch“ so gut wie nicht einfallen. Inwieweit dies
mit ihrer neuen Schreibweise zu tun hat, lässt sich kaum beurteilen, da der
Autorin fast alle guten Eigenschaften, einen spannenden Thriller zu schreiben,
scheinbar abhanden gekommen sind.
Zumindest
ist „Harter Schnitt“ eine kleine Steigerung zum letzten Thriller „Letzte Worte“, doch
an ihre einstigen spannenden Bücher der Jeffrey Tolliver Reihe reicht Karin
Slaughter bei Weitem nicht heran. Schade.
Karin
Slaughter, Jahrgang 1971, stammt aus Atlanta, Georgia. 2003 erschien ihr
Debütroman Belladonna, der sie sofort an die Spitze der internationalen
Bestsellerlisten und auf den Thriller-Olymp katapultierte. Ihre Grant County-Romane
um Rechtsmedizinerin Sara Linton und Polizeichef Jeffrey Tolliver sind
inzwischen in 30 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 20 Millionen mal
verkauft worden.
Quellen:
Cover:
Verlag Blanvalet
Klappentext:
Verlag Blanvalet
Autorenporträt:
Verlag Blanvalet
Foto: ©
Alison Rosa
An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.
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