Freitag, 6. September 2013

# 127 # Karin Slaughter: Harter Schnitt


Karin Slaughter
Harter Schnitt

Erschienen am: 26.08.2013
Verlag: Blanvalet
Ausgabeart: Gebundene Ausgabe
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 512
Preis: € 19,99
ISBN: 978-3-764-50415-1

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Klappentext: Nach der Geburt ihrer Tochter Emma ist Faith Mitchell vom GBI zurück im Polizeidienst, und ihr Ermittlerinstinkt ist noch immer zuverlässig: Als sie eines Tages ihre Mutter nicht erreichen kann, die sich um Emma kümmern sollte, rast sie von der Arbeit nach Hause und findet ihre Tochter in einen Schuppen gesperrt, eine frische Blutspur an der Haustür, eine Leiche in der Kammer und zwei bewaffnete Männer im Schlafzimmer vor. Von ihrer Mutter – keine Spur …

Meine Meinung: Trennungsschmerz von ihrer Tochter Emma, Hunger und eine fehlende Reaktion ihrer Mutter lassen Special Agent Faith Mitchell, die gerade von einem Computerkurs zurück gekehrt ist, zum Haus ihrer Mutter fahren. Noch während sie das Haus betritt, spürt sie, dass etwas nicht stimmt. Im versperrten Schuppen, eingeklemmt zwischen Schränken sieht sie Emma liegen. Eine Blutspur weist zum Haus. Bevor sie sich nach drinnen begibt, setzt Faith noch einen Notruf ab und bewaffnet sich, um im Haus nachzusehen. Die Leiche eines Hispanos in der Wäschekammer ignorierend, begibt sie sich ins Schlafzimmer ihrer Mutter. Dort sieht sie, wie ein Asiate einen weiteren Hispano mit der Pistole bedroht und schreitet ein, nicht ohne ein weiteres Opfer zurück zu lassen. Mit dem Eintreffen der Polizei flüchtet der letzte Täter und bedroht dabei die Nachbarskinder mit einer Schusswaffe. Ohne groß zu Überlegen nimmt Faith die Verfolgung auf und bringt ihn zur Strecke. Während seines Todeskampfes versucht Faith vergeblich von ihm zu erfahren, wo sich ihre Mutter befindet.
Bevor sich Amanda Wagner, Deputy Director des GBI und Special Agent Will Trent, der Aufklärung des Falles annehmen können, müssen sie noch einen verbitterten Kompetenzkampf mit dem zuständigen Polizeidepartement liefern. Schließlich wird Faith bezichtigt, den Tot der beiden Opfer absichtlich herbei geführt zu haben.

Während Amanda Wagner ihr Team in Bewegung setzt um die verschwundene Evelyn Mitchell, ehemalige Leiterin des Drogendezernates von Atlanta und beste Freundin von Amanda, zu finden sowie den notwendigen Beistand ihrer Tochter Faith gegenüber zu geben, wird in einer Art  Brainstorming der Tathergang rekonstruiert. Schnell erschließt sich Will Trent, dass die gesamte Tat, die im Haus Mitchell ablief, mit Evelyn und ihrer Vergangenheit zu tun haben muss.
Indessen überhäufen sich die Ereignisse. Die Todesfälle von Polizisten, die im Team von Evelyn ermittelt haben und nicht nur als korrupt, sondern auch für weitere Verbrechen verurteilt worden sind, häufen sich und liefern zusätzlichen Zündstoff für die These, dass Evelyn in der Sache mit drinnen hängt. Dass sich während der ganzen Ermittlungsarbeit Will auch noch der Verdacht erschließt, dass auch Amanda involviert ist, steht fast außer Frage. Denn Amanda ermittelt innerhalb des Falls ihren eigenen Fall.
Auch Roz Levy, die Nachbarin, ist kein unbeschriebenes Blatt. Und Amanda ist ihre Vergangenheit wohl bekannt, wobei sie hier verbrecherische Delikte der Nachbarin unter den Teppich gekehrt und geduldet hat. Will Trent wird Zeuge, wie zwischen den Frauen dreckige Wäsche gewaschen wird und entzieht sich jeden Kommentars.
Die Ermittlungen im Entführungsfall, die sich schließlich in eine ganz andere Richtung entwickeln, wirken ziemlich konstruiert und sind von ausgedehnten und ausufernden, langatmigen Szenen begleitet. Die Dialoge sind wenig aussagekräftig und langweilen eher als das sie Spannung erzeugen. Die zum Schluss hin eingearbeiteten Wendungen wirken ebenso hart und sind ohne erkennbares Muster zusammengefügt.
Leider habe ich in diesem Buch die einstige Lockerheit, mit der die Autorin schrieb, vermisst. Ihre Schreibweise wirkt nur noch steif und künstlich. Selbst mit dem Gefühls- und Liebeschaos zwischen Will Trent, Sara Linton sowie den Eifersuchtsszenen mit Angie Trent konnte sie nicht wirklich punkten. Ihre Figuren sind farblos und ohne erkennbare Charakterzüge dargestellt. Viele der Protagonisten kann ich nur in die Rubrik „unsympathisch“ einordnen, wobei mir Figuren für die Rubrik „sympathisch“ so gut wie nicht einfallen. Inwieweit dies mit ihrer neuen Schreibweise zu tun hat, lässt sich kaum beurteilen, da der Autorin fast alle guten Eigenschaften, einen spannenden Thriller zu schreiben, scheinbar abhanden gekommen sind.
Zumindest ist „Harter Schnitt“ eine kleine Steigerung zum letzten Thriller „Letzte Worte“, doch an ihre einstigen spannenden Bücher der Jeffrey Tolliver Reihe reicht Karin Slaughter bei Weitem nicht heran. Schade.

Die Autorin: Karin Slaughter
Karin Slaughter, Jahrgang 1971, stammt aus Atlanta, Georgia. 2003 erschien ihr Debütroman Belladonna, der sie sofort an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten und auf den Thriller-Olymp katapultierte. Ihre Grant County-Romane um Rechtsmedizinerin Sara Linton und Polizeichef Jeffrey Tolliver sind inzwischen in 30 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 20 Millionen mal verkauft worden.



Meine Bewertung:

Quellen:
Cover: Verlag Blanvalet
Klappentext: Verlag Blanvalet
Autorenporträt: Verlag Blanvalet
Foto: © Alison Rosa 


An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim
Verlag: Blanvalet
 
 
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.


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