Der Hexer
und die Henkerstochter
Erschienen am: 12.07.2013
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 624
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-548-28550-4
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Klappentext: 1666: Der Schongauer Medicus
Simon und seine Frau Magdalena brechen zu einer Wallfahrt ins Kloster Andechs
auf. Dort lernt Simon den mysteriösen Frater Virgilius kennen, der Uhrmacher
und Erfinder ist. Simon ist fasziniert von den unheimlichen Automaten, die
Virgilius erschaffen hat. Als der Frater verschwindet und sein Labor zerstört
wird, ahnt Simon Böses und ruft Jakob Kuisl, den Schongauer Henker herbei.
Gemeinsam machen sie sich auf die Suche – nach einem wahnsinnigen Mörder.
Meine
Meinung: Magdalena,
die Henkerstochter ist inzwischen mit Simon Fronwieser verheiratet und Mutter
von zwei Buben. Sie ist froh, dass beide die heimtückische Krankheit im Winter
überstanden haben und will zum Dank gemeinsam mit Simon nach Andechs zum
Heiligen Berg pilgern. Doch die Wallfahrt bleibt nicht ohne Vorkommnisse. Schon
das Gewitter hat die Schongauer Pilgerer etwas entzweit. Doch zum Glück sind
Simon und Magdalena auf den hässlichen Apotheker Johannes gestoßen, der sie
schließlich ohne weitere Zwischenfälle nach Andechs bringt. Simon und Magdalena
finden Unterschlupf beim Vetter ihres Vaters. Am nächsten Morgen muss Magdalena
feststellen, dass ihr nicht wohl ist und Simon macht sich auf den Weg zum
Apotheker um geeignete Kräuter zu holen. Dort kommt er mit dem griesgrämigen
Johannes ins Gespräch, wird aber zuvor Zeuge eines unschönen Streites zwischen
Frater Virgilius und Frater Johannes. Als Simon schließlich seine Kräuter holen
will, sieht er am Rand des Raumes eine Leiche liegen und begutachtet diese
näher, da ihn Tote schon immer fasziniert haben. Simon stellt schließlich fest,
dass der Tote, der einstige Gehilfe von Frater Johannes, Coelstin, ermordet
worden sein muss, denn alle Anzeichen deuten darauf hin. Johannes bittet Simon,
dies Abt Maurus Rambeck zu erläutern, damit entsprechende Untersuchungen
aufgenommen werden. Nur einen Tag später findet Simon in Frater Virgilius
Refugium einen weiteren Toten. Von Virgilius selbst, ist außer einer Blutlache,
nichts zu sehen. Vermutlich wurde auch er ermordet. Abt Maurus bittet Simon ihm bei den Ermittlungen zu
unterstützen.
Auch mit
dem vierten Band hat Oliver Pötzsch wieder sein Können unter Beweis gestellt
und einen sehr unterhaltsamen, historischen Roman präsentiert. Zwischen den
letzten Ereignissen in Regensburg und den jetzigen Vorkommnissen liegen ganze vier
Jahre, in dem sich bei Magdalena, der Henkerstochter, einiges im Leben
verändert hat. Sie ist inzwischen mit Simon, ihrer großen Liebe, verheiratet.
Simon arbeitet nicht mehr als Medicus, sondern als Bader. Beide sind Eltern von
zwei Lausbuben, Peter und Paul, auf die auch der Henker Jakob Kuisl unwahrscheinlich
Stolz ist. Doch wie immer bleibt es bei den dreien nicht alltäglich. Bedingt
durch die Morde in Andechs wird auch Jakob Kuisl zu Hilfe gerufen und gemeinsam
begeben sie sich wieder in sehr heikle Abenteuer um die Mordfälle zu lösen.
Ihre Methoden sind dabei sehr unorthodox und finden nicht immer Zuspruch.
Gerade bei den Mönchen treffen sie auf gewisse Barrieren, die obendrein nicht so
christlich sind, wie sie sich geben. Mit ketzerischem Gedankengut belastet,
gehen diese ihren eigenen Interessen nach. Davon abgesehen, lassen sich die
drei nicht ins Boxhorn jagen und gehen gezielt ihren Untersuchungen nach.
Obwohl man schon nach etwa der Hälfte des Romans glaubt, den Hexer und damit
den Mörder erkannt zu haben, bleibt die Enthüllung noch lange ein Geheimnis.
Oliver Pötzsch hat wieder mit einem interessanten Plot aufgewartet, auch wenn
dieser bei Weitem nicht so spannend, wie die ersten drei Bücher waren.
Nichtsdestotrotz hat er mit hervorragenden Charakteren geglänzt, die
facettenreich und einzigartig sind. Die bekannten Figuren haben sich
systematisch weiter entwickelt und sind, ganz besonders der Henker Jakob Kuisl,
einem sehr ans Herz gewachsen. Auch Simon Fronwieser, der immer versucht, die
neueste Mode mit zu gehen, ist mit seiner eher deppischen Art, liebenswert.
Etwas enttäuscht hat mich Magdalena, die mit ihrer einstigen frechen und
vorwitzigen Art eher zu einer Emanze mutiert ist.
Wie immer
geht es bei Oliver Pötzsch auch richtig zur Sache. Sein rasanter und flüssiger
Schreibstil erlaubt es einem nicht, das Buch aus der Hand zu legen. Obendrein
begünstigen seine humorvollen Einlagen den Lesefluss, sodass man schnell voran
kommt aber auch bedauert, dass das Ganze nun ein Ende haben soll.
Oliver
Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren als Filmautor für den Bayerischen
Rundfunk, vor allem für die Kultsendung "quer". Er ist selbst ein
Nachfahre der Kuisls, die 300 Jahre lang die berühmteste Henker-Dynastie
Bayerns waren.
Meine Bewertung:
Reihenfolge
der Henkerstochter-Saga
Band 1 –
Die Henkerstochter
Band 4 –
Der Hexer und die Henkerstochter
Quellen:
Cover:
Ullstein Verlag
Klappentext:
Ullstein Verlag
Kurzbiografie:
Ullstein Verlag
Foto: © Gerald von Foris
An dieser Stelle
möchte ich mich beim
für die
Bereitstellung des
Rezensionsexemplares
bedanken.
Hm, abgesehen davon, dass ich nicht mehr so gerne historische Roman lese, fand ich die Henkerstochter-Reihe zum Ende (Band 3) hin etwas anstrengend. Aber schön zu lesen, dass Magdalena und Simon in Band 4 endlich zusammen kommen :)
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