Mittwoch, 10. Juli 2013

# 98 # Beate Maly: Die Zeichenkünstlerin von Wien


Beate Maly
Die Zeichenkünstlerin von Wien

Erschienen am: 09.06.2010
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 464
Preis: € 8,95
ISBN: 978-3-548-28194-0

Klappentext: Wien 1421. Die junge Jüdin Sarah Isserlein soll einen strengen Rabbi heiraten, dabei würde sie viel lieber den ganzen Tag zeichnen und malen. Da sieht der Steinmetz Mathias Rock, der am Bau des Stephansdoms mitarbeitet, eine ihrer Zeichnungen und bittet sie heimlich um Hilfe bei einem Entwurf. Trotz der Gefahr, sowohl Juden als auch Christen gegen sich aufzubringen, kann Sarah nicht widerstehen.

Meine Meinung: Anstelle ihrer Schwester Judith soll Sarah, die junge und zeichnerisch talentierte Frau die Ehe mit dem jüdischen Geldverleiher Aaron Blümlein eingehen. Nur so sieht Sarah´s  Vater, David Isserlein, die Schande, die die ältere Schwester über ihre Familie gebracht hat, zu schmälern. Judith hat sich der Liebe wegen gegen das Judentum entschieden und sich dem Glauben abgewandt um die Ehe mit einem Christen einzugehen. Zurück blieb Aaron, dem Judith versprochen war.
Obwohl die Hochzeit von Sarah und dem angehenden Rabbiner Aaron immer näher rückt, hegt Sarah noch immer keine Gefühle für ihren Bräutigam. Hingegen flattern nur so die Schmetterlinge, wenn sie sich in der Nähe des Christen und Steinbildhauers Mathes Rockh aufhält. Mathes sieht in Sarah nicht nur die Frau, die erliebt, sondern auch das zeichnerische Talent, das sie nicht ausleben darf.
Zeitgleich beginnt in Wien eine Hetzjagd auf die Juden, um an deren Geld zu kommen, und nicht nur den anstehenden Krieg mit den Hussiten finanzieren zu können sondern auch den aufwändigen Bau des Stephansdoms. Dabei geraten hauptsächlich die Geldverleiher, insbesondere Familie Isserlein in das Visier des herzögischen Mobbs.  

Beate Maly hat mit ihrem Roman, das Leben in Wien Anfang des 15.Jahrhunderts dargestellt und durch ihre hervorragenden Recherchen viel Glaubwürdigkeit und Spannung in die Handlung gebracht. Wieder einmal hat sie sich einem Thema gewidmet, dass durch die unterschiedlichen Konfessionen geprägt ist. Zum einen zeigt sie das christliche und zum anderen das jüdische Leben auf und stellt auch oftmals Vergleiche hinsichtlich ihrer Regeln an. Gerade die Juden galten als die Reichen der Stadt, die angeblich den Christen das Geld aus den Taschen zogen. So war es für den Herzog ein Einfaches gewesen, ihnen die Schuld für die leeren Kassen in Wien zu geben. Mit der Hetzjagd auf die Juden, die gedemütigt, ausgesetzt, gefoltert, verbrannt oder einfach nur getötet worden sind, wurden sie auch zum Sündenbock für alle Verfehlungen der Christen.
In diesem Meer von Wahnsinn und allerlei Schreckenstaten gab es auch Schönes, wie die sich anbahnende und eigentlich verbotene Liebe zwischen Sarah und Mathes oder auch kleinere Begebenheiten, die in dem ganzen Drama glücklich endeten.
Beate Maly hat wieder einmal mit einer beeindruckenden Geschichte aufgewartet, die mich voll fasziniert hat.

Die Autorin: Beate Maly, geboren in Wien, ist Autorin zahlreicher Kinderbücher, Sachbücher undhistorischer Romane. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Wien.







Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Ullstein Verlag
Klappentext: Ullstein Verlag
Kurzbiografie: Ullstein Verlag
Foto: © privat

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