Gunnar Kunz
Dunkle
Tage
Erschienen
am: 01.11.2006
Verlag: Sutton
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Historischer Krimi
Verlag: Sutton
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Historischer Krimi
Seiten: 192
Preis
€ (D) 9,90
ISBN: 978-3-86680-072-4
Zur Leseprobe
Klappentext:
Berlin, 1920. Soziales Elend, politische Richtungskämpfe und Ungewissheit
bestimmen den Alltag. Inmitten der Nachkriegswirren wird Hendrik Lilienthal,
Philosophieprofessor an der Universität, zu den Ermittlungen im Mordfall Max
Unger hinzugezogen.
Unger
war Industrieller, Kriegsgewinnler und bekannt für seine rabiaten Methoden.
Sein Tod lässt denn auch mehr Sektkorken knallen als Tränen fließen.
Verdächtige gibt es zuhauf: die Brüder des Opfers, die eigene Pläne mit dem
Unger’schen Konzern haben. Eine Arbeiterfamilie, der Max Unger das Leben zur
Hölle gemacht hat. Rechts gerichtete Militärkreise, die einen Putsch gegen die
junge Republik planen. Oder besteht gar eine Verbindung zu den jüngst verübten
Morden an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht?
Gegen
seinen Willen lässt sich Hendrik Lilienthal immer tiefer in die Ermittlungen
hineinziehen. Eine Verbündete findet er in der streitbaren Physikstudentin
Diana Escher, der Nichte des Toten. Bewaffnet mit dem Witz der Philosophie und
den Gesetzen der Naturwissenschaft stellen sie auf eigene Faust Nachforschungen
an, die sie in die barbarischen Wohnverhältnisse der Mietskasernen Berlins, in
unternehmerische Intrigen und in die Schusslinie der Putschisten führen.
Gunnar
Kunz lässt die Anfänge der Weimarer Republik in seiner Wahlheimat Berlin wieder
lebendig werden. Die stürmische Epoche bildet den Hintergrund für einen
packenden Kriminalroman, der den Leser vom ersten bis zum letzten Satz in Atem
hält.
Meine
Meinung: Der große
Industrielle von Berlin, Max Unger, wird mit mehreren Messerstichen in seinem
Arbeitszimmer brutal erstochen aufgefunden. Obwohl jeder weiß, dass er das
Talent hatte, sich ständig neue Feinde zu machen, sucht Kriminalkommissar
Gregor Lilienthal seinen Mörder bzw. das Motiv erst einmal innerhalb der
Familie. Als er einen Packen Briefe mit philosophischem Inhalt findet, bittet
er seinen Bruder Professor Hendrik Lilienthal hinzu, damit er ihn bei seiner
Ermittlungsarbeit unterstützt. Während Lilienthal die Angehörigen verhört und
diese sich in ihren Aussagen des Öfteren widersprechen, glaubt er das Motiv
gefunden zu haben. Doch die Zahl der Verdächtigen, auch außerhalb der Familie,
reißt nicht ab.
Zeitgleich
beginnt es in Berlin zu brodeln und es formieren sich immer mehr Aufständische.
In dem ganzen Durcheinander findet aber der eigensinnige Professor in der
ebenso eigensinnigen Nichte des Toten eine wahre Verbündete. Sie beginnen ihre
Ermittlungen auf eigene Faust, jedoch in eine ganz andere Richtung.
„Dunkle
Tage“ ist ein Kriminalroman aus dem
Berlin der Weimarer Zeit und beinhaltet eigentlich nur den kurzen Zeitraum
von 10 Tagen, vom 10.März 1920 bis 19.März 1920. Die Weimarer Republik, die als
Abschnitt der deutschen Geschichte bezeichnet wird, hat ihren Ursprung im Jahr
1918 und endete als sich die Nationalsozialisten um Adolf Hitler formierten.
Der Autor Gunnar Kunz greift hier eine Zeit des Umbruchs auf und zeigt vor dem
Hintergrund des Kapp-Putsches, was sich in diesen Tagen gerade in Berlin
ereignete. Während Streiks und Unruhen an der Tagesordnung waren, sich die
Angst vor einem Bürgerkrieg mehrten, gingen Kommissar Gregor Lilienthal und
sein Bruder Professor Hendrik Lilienthal beinahe ihrem Tagesgeschäft nach.
Die
Ermittlungen zum Mord an den Industriellen Max Unger zeigen, dass bereits im
Jahr 1920 schon recht fortschrittliche Methoden angewandt worden sind um auf
die Spur des Mörders zu gelangen. Durch die Einbindung des Professors in die
Ermittlungsarbeit wurde der Leser auch des Öfteren mit philosophischen Zitaten
konfrontiert, wie z.B. eines von Nitzsche, das mir besonders gefiel: „Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der
Wahrheit als Lügen“.
Die große
Anzahl der Verdächtigen war vor allem darauf zurück zu führen, dass der Tote
ebenfalls eine große Anzahl von Feinden besaß. Darunter auch eine Familie aus
einfachen Verhältnissen. So konnte der Autor den Spagat zwischen Arm und Reich
gut darstellen und die Gegensätze deutlich hervor heben.
Die
Kriminalhandlung fand ich zwar wenig spannend, dafür aber umso mehr den
historischen Hintergrund. So ging der Autor u.a. auf die Ermordung der
Revolutionäre Liebknecht und Luxemburg ein und konfrontierte ebenso den Mörder
dieser Beiden mit den heraus gefundenen Tatsachen.
Auch wenn
die Mordermittlungen nur wenig dominierten sondern mehr der historische
Hintergrund der Zeit, war die Auflösung des Falls kaum überraschend.
Fazit: Wenn man sich für die Geschichte
der Weimarer Republik interessiert und auch philosophische Einlagen in einem
Krimi akzeptiert, dann ist dieses Buch empfehlenswert.
Gunnar
Kunz, Jahrgang 1961, hat sich mit über dreißig Theaterstücken sowie mit
preisgekrönten Hörspielen für Kinder einen Namen gemacht. Große Erfolge feierte
der in Berlin lebende Autor mit seiner Serie von historischen Kriminalromanen
aus der Weimarer Republik: "Dunkle Tage", "Organisation
C.", "Inflation" und "Zeppelin 126".
Meine
Bewertung:
Quellen:
Cover: Sutton
Verlag
Klappentext:
Sutton Verlag
Autorenporträt:
Sutton Verlag
Foto: Gunnar Kunz
Ich danke dem
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars.
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