Mittwoch, 22. Mai 2013

# 72 # Guido Rohm: Untat


Guido Rohm
Untat

Erschienen: April 2013
Verlag: Conte
Ausgabeart: Paperback
Kategorien: Krimi
Seiten: 140
Preis € (D) 10,90
ISBN: 978-3-941657-78-6

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Klappentext: Wie wird man zum Verbrecher? Zwei Journalisten heuern bei Oscar, einem „bösen Buben“, an und werden Augenzeugen einer Kindesentführung. Doch statt zu einer packenden Reportage entwickelt sich dieses Abenteuer zu einem Albtraum: Sind die Journalisten selbst Opfer – oder doch Täter? Ist Oscar ein Psychopath oder ein Aufschneider? Aus der vermeintlichen Distanz des Beobachters wird man hineingezogen in ein beängstigendes und brutales Geschehen.

Meine Meinung: Oscar – ein kleiner, hässlicher Mann plant die Entführung eines Kindes und zwei Journalisten wollen diese, so wie Oscar es nennt, Unternehmung, als stille Beobachter mitverfolgen.
Guido Rohm hat hier einen Krimi abgeliefert, der sicherlich polarisieren wird. Wenn man sich dieses Werk ohne große Gedanken zu Gemüte führt, mag man kaum glauben, was man liest. Man fragt sich, ist der derjenige der als Psychopath bezeichnet wird der Verbrecher oder ganz und gar der Autor?
Wie kann man eine Kindesentführung planen, die von der Planung bis zur Durchführung von der Presse beobachtet und mit verfolgt wird ohne einzuschreiten? Sicherlich ist eine der Grundregeln des Pressekodexes die Recherche, die als eines der „unverzichtbaren Instrumente“ gilt, aber wie weit darf sie gehen?
Guido Rohm hat neben Oscar, dem Verbrecher, zwei Journalisten als Protagonisten gewählt, die in seinem Plot namenlos bleiben. Aus deren Sicht wird die Handlung in der WIR-Version erzählt. Komischerweise sind die Handlungen der Journalisten immer identisch als wären sie siamesische Zwillinge.
Das eigentliche Anliegen der Journalisten, die Kindesentführung live mit zu beobachten, scheitert schon daran, dass Oscar grundsätzlich alles im Alleingang durchführt und die Journalisten vor vollendete Tatsachen gestellt werden und sie durch Oscar wiederum aktiv in das Geschehen mit eingebunden werden. Verwirrende Aktionen von Oscar, die von den Journalisten nicht bestätigt werden konnten, lassen einem als Leser zu der Überzeugung kommen, dass es einen der Protagonisten wahrscheinlich nur als (Wahn)-Vorstellung gibt, da auch immer wieder von Träumen die Rede ist.

Guido Rohm lässt einen mit mehr Fragen zurück als er Antworten geben kann. Ehrlich gesagt, hat mich die Handlung nur wenig beeindruckt, sie war für Meindafürhalten zu Beginn viel zu langatmig und zum Ende hin viel zu kompakt, als das alles aufgearbeitet hätte werden können. Dafür hat mich der Autor umso mehr beeindruckt, der wahrscheinlich sein Potential noch nicht erkannt hat. Mit seinen verwirrenden Aussagen und überraschenden Wendungen könnte er bestimmt einen guten Psychothriller-Autor ala Fitzek abgeben. 



Der Autor: Guido Rohm
Guido Rohm über sich:
Am Anfang stand meine Geburt im Jahre 1970. Später ergaben sich Kindheit und Jugend, die ich irgendwann abschütteln konnte. Ich rauche und schreibe in Fulda. Der Tod scheint mir unvermeidlich. Bis es soweit ist, trinke ich Kaffee und genieße die Aussicht von meinem Balkon.



Quellen:
Cover: Conte Verlag
Klappentext: Conte Verlag
Autorenporträt: Conte Verlag
Fotograf: Harald Schröder




Meine Bewertung:
 


An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich
für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars
bei



und dem


bedanken.



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