Sonntag, 12. Mai 2013

# 67 # Astrid Seehaus: Loverboy


Astrid Seehaus
Loverboy

Erschienen: 2013
Verlag: Undine Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 346
Preis: € 12,00
ISBN: 978-3-940002-11-2

Klappentext: Im Dün, unterhalb von Burg Scharfenstein, wird ein totes Mädchen gefunden. In ihrem aufreizenden Kleid wirkt die Tote im Eichsfeld völlig fehl am Platz. Die Spuren führen dann schließlich auch ins Erfurter Rotlichtmilieu. Während der Ermittlungen überschlagen sich die Ereignisse. Frank Rothe muss erkennen, dass seine Tochter Jessica in den Fall verwickelt ist. Nun gilt es zu entscheiden, ob er als Vater handeln soll und die Ermittlungen bremst oder als Polizist. Sven Krämer, seine hitziger Freund und Kollege in Erfurt, will mit dem Kopf durch die Wand, aber Rothe findet von unerwarteter Seite Unterstützung. - Nach "Tod im 'Eichsfeld" (Sutton Verlag), das den Thüringer Krimipreis gewann, setzt sich die Frank-Rothe-Reihe mit dem 2. Band "Loverboy" fort.

Meine Meinung: Frank Rothe ist inzwischen 42 Jahre und trägt nach wie vor einen Rucksack voller Probleme mit sich herum. Obwohl sich seine Tochter Jessi physisch und mental gefestigt zu haben scheint, läuft es bei ihm noch lange nicht rund. Seiner Eintagesbeziehung mit der Hauptmeisterin Simone Nolte trauert er noch immer nach. Selbst in seiner neuen Dienststelle ist er ebenfalls noch nicht heimisch geworden. Die täglichen Machtkämpfe mit seinem Kollegen Sture Becker treiben ihn nicht weniger zur Weißglut. Da wäre ein Tag Auszeit nicht schlecht. Kurzerhand entschließt er sich, sich dem geplanten Ausflug seiner Tochter Jessi mit ihrem Freund Matthias anzuschließen um seine alten Kollegen in Erfurt zu besuchen. Dass dieser Ausflug zu einem echten Malheuer werden würde, damit hätte er bei Antritt der Fahrt nicht gerechnet.

Loverboy ist die Bezeichnung für einen bestimmten Zuhältertyp, sie geben Mädchen und jungen Frauen die Aufmerksamkeit, die sie oft vermissen, Komplimente und Geschenke gehören dazu. *1Gleichzeitig machen sie die Opfer emotional abhängig und entfremden sie ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis. Später verleiten oder zwingen sie sie zur Prostitution. Genau dieses Profil hat die Autorin für einen ihrer Protagonisten verwandt und ihren zweiten Fall mit Kommissar Frank Rothe darauf aufgebaut.
Denn sowohl die Erfurter Kommissare als auch die Kommissare im Eichsfeld haben es mit jeweils einem toten Mädchen mit osteuropäischer Herkunft zu tun, die möglicherweise durch einen Loverboy zur Prostitution angeworben worden sind. Die Spuren der beiden Fälle führen die Ermittler zwar in verschiedene Richtungen, finden aber dann doch noch ihren richtigen und gemeinsamen Weg. Dabei geraten die Teenager Jessi und Matthias während ihres Ausflugs ungewollt in eine Schießerei, die mit einem Toten und einem Schwerverletzten enden. Frank Rothe hingegen sieht sich wie einem Deja vu gegenüber. Vor 10 Jahren musste er bereits seine Frau zu Grabe tragen, die als Lehrerin während des Amoklaufs am Gutenberger Gymnasium in Erfurt ihr Leben lassen musste. Damals wurde seine Tochter so schwer verletzt, dass sie jetzt im Rollstuhl sitzt. Mit allen Mitteln versucht er nun hinter das Motiv des aktuellen Anschlags zu gelangen um auch seiner Tochter aus dem Trauma zu helfen.

Astrid Seehaus hat ihre Handlung auf mehreren Erzählsträngen aufgebaut. Die Anzahl der Erzählstränge konnte ich im ersten Moment kaum überblicken, so viele waren es. Von daher fand ich es eine Meisterleistung, wie die Autorin sie alle sicher auflösen konnte. Die Auflösung allerdings erfolgte ziemlich spät und war teilweise sehr verwirrend, sodass ich manches wiederholt lesen musste um die ganze Zusammenhänge zu verstehen. Figuren tauchten auf, die irgendwann zu Beginn der Handlung mal eine Rolle spielten und dann namentlich nicht mehr in Erscheinung traten. Den Schlussteil fand ich für Meindafürhalten viel zu überladen, weil sich ein Ereignis an das Andere anknüpfte.
Astrid Seehaus hat es zwar verstanden, ihrer Handlung immer wieder eine überraschende Wendung zu geben, doch ließ mich das Ganze an der Authentizität zweifeln.
Nichtsdestotrotz ist auch ihr zweiter Fall mit Frank Rothe sehr gut gelungen. Obwohl nicht so rasant und fließend wie der erste Fall, hat er mich dennoch von der ersten Seite an begeistert.

Die Autorin: Astrid Seehaus

Astrid Seehaus schreibt seit über zehn Jahren Kinder- und Jugendbücher, die sie seit 2003 erfolgreich in ihrem eigenen Verlag Undine veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie im Eichsfeld.



Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Undine Verlag
Klappentext: Undine Verlag
Autorenporträt: Sutton Verlag
Foto: © Natalie Hünger
*1 Zitat: Wikipedia


An dieser Stelle möchte ich mich
ganz herzlich
bei Astrid Seehaus und dem Undine Verlag



für die Bereitstellung
dieses Rezensionsexemplars
bedanken.


1 Kommentar:

  1. Den ersten Krimi hatte ich auch schon gelesen und fand ihn klasse. Da ich "Loverboy" als Nächstes lese, habe ich jetzt nur dein Fazit gelesen und bin schon sehr gespannt auf das Buch.
    LG Isabel

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