Astrid Seehaus
Loverboy
Erschienen: 2013
Verlag: Undine Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 346
Preis: € 12,00
ISBN: 978-3-940002-11-2
Klappentext: Im Dün, unterhalb von Burg
Scharfenstein, wird ein totes Mädchen gefunden. In ihrem aufreizenden Kleid
wirkt die Tote im Eichsfeld völlig fehl am Platz. Die Spuren führen dann
schließlich auch ins Erfurter Rotlichtmilieu. Während der Ermittlungen
überschlagen sich die Ereignisse. Frank Rothe muss erkennen, dass seine Tochter
Jessica in den Fall verwickelt ist. Nun gilt es zu entscheiden, ob er als Vater
handeln soll und die Ermittlungen bremst oder als Polizist. Sven Krämer, seine
hitziger Freund und Kollege in Erfurt, will mit dem Kopf durch die Wand, aber
Rothe findet von unerwarteter Seite Unterstützung. - Nach "Tod im
'Eichsfeld" (Sutton Verlag), das den Thüringer Krimipreis gewann, setzt
sich die Frank-Rothe-Reihe mit dem 2. Band "Loverboy" fort.
Meine
Meinung: Frank
Rothe ist inzwischen 42 Jahre und trägt nach wie vor einen Rucksack voller
Probleme mit sich herum. Obwohl sich seine Tochter Jessi physisch und mental
gefestigt zu haben scheint, läuft es bei ihm noch lange nicht rund. Seiner
Eintagesbeziehung mit der Hauptmeisterin Simone Nolte trauert er noch immer
nach. Selbst in seiner neuen Dienststelle ist er ebenfalls noch nicht heimisch
geworden. Die täglichen Machtkämpfe mit seinem Kollegen Sture Becker treiben
ihn nicht weniger zur Weißglut. Da wäre ein Tag Auszeit nicht schlecht. Kurzerhand
entschließt er sich, sich dem geplanten Ausflug seiner Tochter Jessi mit ihrem
Freund Matthias anzuschließen um seine alten Kollegen in Erfurt zu besuchen.
Dass dieser Ausflug zu einem echten Malheuer werden würde, damit hätte er bei
Antritt der Fahrt nicht gerechnet.
Loverboy
ist die Bezeichnung für einen bestimmten Zuhältertyp, sie geben Mädchen und
jungen Frauen die Aufmerksamkeit, die sie oft vermissen, Komplimente und
Geschenke gehören dazu. *1Gleichzeitig
machen sie die Opfer emotional abhängig und entfremden sie ihrem Verwandten-
und Bekanntenkreis. Später verleiten oder zwingen sie sie zur Prostitution. Genau
dieses Profil hat die Autorin für einen ihrer Protagonisten verwandt und ihren
zweiten Fall mit Kommissar Frank Rothe darauf aufgebaut.
Denn
sowohl die Erfurter Kommissare als auch die Kommissare im Eichsfeld haben es
mit jeweils einem toten Mädchen mit osteuropäischer Herkunft zu tun, die
möglicherweise durch einen Loverboy zur Prostitution angeworben worden sind.
Die Spuren der beiden Fälle führen die Ermittler zwar in verschiedene
Richtungen, finden aber dann doch noch ihren richtigen und gemeinsamen Weg. Dabei geraten die
Teenager Jessi und Matthias während ihres Ausflugs ungewollt in eine
Schießerei, die mit einem Toten und einem Schwerverletzten enden. Frank Rothe
hingegen sieht sich wie einem Deja vu gegenüber. Vor 10 Jahren musste er
bereits seine Frau zu Grabe tragen, die als Lehrerin während des Amoklaufs am
Gutenberger Gymnasium in Erfurt ihr Leben lassen musste. Damals wurde seine
Tochter so schwer verletzt, dass sie jetzt im Rollstuhl sitzt. Mit allen
Mitteln versucht er nun hinter das Motiv des aktuellen Anschlags zu gelangen um auch seiner Tochter aus dem Trauma zu helfen.
Astrid
Seehaus hat ihre Handlung auf mehreren Erzählsträngen aufgebaut. Die Anzahl der
Erzählstränge konnte ich im ersten Moment kaum überblicken, so viele waren es.
Von daher fand ich es eine Meisterleistung, wie die Autorin sie alle sicher
auflösen konnte. Die Auflösung allerdings erfolgte ziemlich spät und war
teilweise sehr verwirrend, sodass ich manches wiederholt lesen musste um die
ganze Zusammenhänge zu verstehen. Figuren tauchten auf, die irgendwann zu
Beginn der Handlung mal eine Rolle spielten und dann namentlich nicht mehr in Erscheinung traten. Den
Schlussteil fand ich für Meindafürhalten viel zu überladen, weil sich ein Ereignis
an das Andere anknüpfte.
Astrid
Seehaus hat es zwar verstanden, ihrer Handlung immer wieder eine überraschende
Wendung zu geben, doch ließ mich das Ganze an der Authentizität zweifeln.
Nichtsdestotrotz
ist auch ihr zweiter Fall mit Frank Rothe sehr gut gelungen. Obwohl nicht so rasant
und fließend wie der erste Fall, hat er mich dennoch von der ersten Seite an
begeistert.
Die
Autorin: Astrid
Seehaus
Astrid Seehaus schreibt seit über zehn Jahren Kinder- und Jugendbücher, die sie seit 2003 erfolgreich in ihrem eigenen Verlag Undine veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie im Eichsfeld.
Meine Bewertung:
Quellen:
Cover: Undine
Verlag
Klappentext:
Undine Verlag
Autorenporträt:
Sutton Verlag
Foto: © Natalie
Hünger
*1 Zitat: Wikipedia
An dieser Stelle möchte ich mich
ganz herzlich
bei Astrid Seehaus und dem Undine Verlag
für die Bereitstellung
dieses Rezensionsexemplars
bedanken.
Den ersten Krimi hatte ich auch schon gelesen und fand ihn klasse. Da ich "Loverboy" als Nächstes lese, habe ich jetzt nur dein Fazit gelesen und bin schon sehr gespannt auf das Buch.
AntwortenLöschenLG Isabel