1813 -
Kriegsfeuer
Erschienen am: 14.03.2013
Verlag: Knaur HC
Ausgabeart: Gebundene Ausgabe
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 928
Preis: € 24,99
ISBN: 978-3-426-65214-5
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Klappentext: Frühjahr 1813: Europa stöhnt
unter Napoleons Herrschaft. Nach der dramatischen Niederlage der Grande Armée
gehen Preußen und das Zarenreich zum Gegenangriff über. Im ausgebluteten
Sachsen müssen die Menschen Entscheidungen treffen, die ihr Leben
unwiderruflich verändern werden: eine Mutter, die verzweifelt auf die Rückkehr
ihrer Söhne hofft, ein General, der seinen Kopf riskiert, damit sich Sachsen
den Alliierten anschließt, eine Gräfin, die aus Liebe zur Spionin Napoleons
wird, zwei Studenten, die zu den Lützowern wollen, die junge Henriette auf der
Flucht vor Plünderern. Die Menschen ersehnen den Frieden, während die Herrscher
insgeheim Europa längst unter sich aufgeteilt haben und so eine gewaltige
Schlacht heraufbeschwören …
Meine
Meinung: Nachdem
sich Napoleon von seinem gescheiterten Angriff auf Russland im Winter 1812
zurück zog, rekrutierte er eine neue Armee aus jungen und unerfahrenen Männern
um dann gestärkt gegen die Alliierten kämpfen zu können.
In dieser
Zeit musste Henriette gleich mehrere Schicksalsschläge hinnehmen. Schon früh verlor
sie die Mutter, im Frühjahr 1813 starb dann auch noch der Vater an seinem
Herzleiden. Zurück blieb sie mit ihrem 10 jährigen Bruder Franz. Als sie von
einem französischen Artilleristen im Haus angegriffen wird, der ihr das letzte
an Besitz und Brot nehmen wollte, setzt sich Henriette mit einem Schürhaken
zur Wehr. In der Annahme, sie habe den Franzosen getötet, flüchtet sie gemeinsam
mit ihrem Bruder zu ihrem Onkel nach Freiberg. Doch auch dort hat der Krieg keinen
Halt gemacht. Henriette, die bereits in Weißenfels sich aufopferungsvoll den
Verletzten widmete und sie pflegte, tat das ebenfalls in Freiberg, egal ob es
sich um Preußen, Russen oder Franzosen handelte. Dort lernte sie auch den
preußischen Premierleutnant Maximilian von Trepte kennen, dessen Verletzungen
sie praktisch noch in letzter Minute versorgte, bevor die französische Armee in
Freiberg Einzug hielt. Da der König von Sachsen dem Kaiser Napoleon wiederholt
seinen Treueeid schwor, haben die Freiberger mit ansehen müssen, wie sich die
napoleonische Armee in Freiberg einquartierte.
Viele, so
auch die Studenten Felix und Richard, konnten sich mit dem Bündnis, das
zwischen Napoleon und dem König bestand, nicht mehr einverstanden erklären und
haben sich freiwillig in die Freikorps, wie den Lützowern gemeldet, um dem Vaterland
zu dienen und sie von der französischen Herrschaft zu befreien.
Während im
Mai 1813 nach einigen Schlachten rund um Bautzen so viele Soldaten fielen, dass
Napoleon einen Waffenstillstand verkündete, begann sich in den Köpfen der
Sachsen und der Alliierten für kurze Zeit eine Wandlung zu vollziehen. Als
allerdings im August 1813 der vorgezogene Geburtstag des Kaisers prunkvoll
gefeiert wurde, dachte kaum noch einer an das bevorstehende Ende des
Waffenstillstands und so bejubelten sie Napoleon und den König von Sachsen. Nur
wenige Tage später sollten die Soldaten in die alles entscheidenden Schlachten
ziehen.
1813 –
außer der Geschichtszahl und welches Ereignis sich dahinter verbirgt, war mir
bisher nur wenig über die Völkerschlacht bei Leipzig bekannt. Spätestens nach
dem Zuklappen des Buchdeckels und 928 verschlungenen Seiten sollte dies anders sein.
Sabine Ebert hat in einem atemberaubenden Roman geschildert, was sich in der
Zeit zwischen Mai und Oktober 1813, vor allem in Sachsen, zugetragen hat. Auf
ihrer Homepage schreibt die Autorin, wie sie sich in Vorbereitung ihres Romans
durch mehr als 30.000 historische Schriften und Dokumente gearbeitet hat. Mit
diesem fundierten Hintergrundwissen hat Sabine Ebert ein Werk geschaffen, das
Seinesgleichen sucht. Mit ihrem inzwischen 7.Roman hat sich die Autorin einem
höchst denkwürdigen geschichtlichen Ereignis gewidmet, das maßgebend für die
Neuaufteilung Europas Anfang des 19. Jahrhunderts war.
Sabine
Ebert liefert in „1813-Kriegsfeuer“ einen geschichtlichen Abriss über die
Schlachten rund um Leipzig während der französischen Herrschaft, der so harmonisch in eine Romanhandlung eingebettet
worden ist, dass man nichts von einem „Lehrbuchhaften“ spürt.
Der
Autorin ist es gelungen, die Schlachten, deren Vorbereitungen und die vielen
Dialoge zwischen Generälen, Ministern, Majoren, König und Kaiser aber auch aus
der Sicht des einfachen Bürgers so detailreich zu schildern, als würde man sich
mitten im Geschehen befinden. Man bekommt einen beispiellosen Einblick, was
sich in den Köpfen von Napoleon und seinem Gefolge abspielte, wie kriegerische
Strategien geschmiedet und wieder verworfen worden sind. Man lernt den
quirligen, cholerischen, machtbesessenen, ehrgeizigen und kaltherzigen Napoleon
kennen, dessen Charakterzüge so gut getroffen sind, dass man sich diesen
Menschen genau vorstellen kann. In Sabine Eberts Handlung wird deutlich klar,
wie unersättlich Napoleon nach Ruhm gierte und wie er seiner Eroberungssucht
frönte um endlich als Weltherrscher anerkannt zu werden.
In den
Nebenhandlungen erfährt man immer wieder, wie sich das Leben hinter der Front
zugetragen hat und zwar in der einfachen Bevölkerung, welchen Ängsten sie
ausgeliefert waren und in welchen Gefahren sie sich befanden. Aber auch die
Missstände, die der Krieg mit sich brachte wurden nicht außer Acht gelassen. Sie
schildert die Hungersnöte und vor allem wie machtlos sich die Bürger dem Krieg
und den tausenden von Kriegsopfern gegenüber sahen, denen sie weder mit
Medikamenten, Verbänden, Lebensmittel oder Schlafplätzen helfen konnten.
Aus der
Sicht der verschiedenen Protagonisten wird der Krieg in diesem entscheidenden Jahr
dargestellt, dessen Handlung vorerst mit dem 19.Oktober 1813 endet und somit viele
Fragen zurück lässt. Die Antwort darauf erhält der Leser mit einem
Fortsetzungsroman, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.
Fazit:
„1813-Kriegsfeuer“ ist ein rasanter, spannender und ereignisreicher Roman mit
einer sehr komplexen Handlung und äußerst sympathischen Figuren, der absolut
lesens- und empfehlenswert ist.
Die
Autorin: Sabine
Ebert
Sabine
Ebert wurde in Aschersleben geboren, ist in Berlin aufgewachsen und hat in
Rostock Sprach- und Lateinamerikawissenschaften studiert. In ihrer Wahlheimat
Freiberg arbeitete sie als Journalistin für Presse, Funk und Fernsehen. Sie
schrieb einige Sachbücher zur Freiberger Regionalgeschichte, doch berühmt wurde
sie mit ihren historischen Romanen, die alle zu Bestsellern wurden.
Meine Bewertung:
Quellen:
Cover:
Verlag Knaur HC
Klappentext:
Verlag Knaur HC
Kurzbiografie:
Verlag Knaur HC
Foto: ©
Finepic/Helmut Henkensiefken
An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.
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