Dienstag, 19. März 2013

# 41 # Sabine Ebert: 1813 - Kriegsfeuer

Sabine Ebert
1813 - Kriegsfeuer

Erschienen am: 14.03.2013
Verlag: Knaur HC
Ausgabeart: Gebundene Ausgabe
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 928
Preis: € 24,99
ISBN: 978-3-426-65214-5

Zur Leseprobe         
Online bestellbar hier: Amazon/Knaur

Klappentext: Frühjahr 1813: Europa stöhnt unter Napoleons Herrschaft. Nach der dramatischen Niederlage der Grande Armée gehen Preußen und das Zarenreich zum Gegenangriff über. Im ausgebluteten Sachsen müssen die Menschen Entscheidungen treffen, die ihr Leben unwiderruflich verändern werden: eine Mutter, die verzweifelt auf die Rückkehr ihrer Söhne hofft, ein General, der seinen Kopf riskiert, damit sich Sachsen den Alliierten anschließt, eine Gräfin, die aus Liebe zur Spionin Napoleons wird, zwei Studenten, die zu den Lützowern wollen, die junge Henriette auf der Flucht vor Plünderern. Die Menschen ersehnen den Frieden, während die Herrscher insgeheim Europa längst unter sich aufgeteilt haben und so eine gewaltige Schlacht heraufbeschwören …

Meine Meinung: Nachdem sich Napoleon von seinem gescheiterten Angriff auf Russland im Winter 1812 zurück zog, rekrutierte er eine neue Armee aus jungen und unerfahrenen Männern um dann gestärkt gegen die Alliierten kämpfen zu können.
In dieser Zeit musste Henriette gleich mehrere Schicksalsschläge hinnehmen. Schon früh verlor sie die Mutter, im Frühjahr 1813 starb dann auch noch der Vater an seinem Herzleiden. Zurück blieb sie mit ihrem 10 jährigen Bruder Franz. Als sie von einem französischen Artilleristen im Haus angegriffen wird, der ihr das letzte an Besitz und Brot nehmen wollte, setzt sich Henriette mit einem Schürhaken zur Wehr. In der Annahme, sie habe den Franzosen getötet, flüchtet sie gemeinsam mit ihrem Bruder zu ihrem Onkel nach Freiberg. Doch auch dort hat der Krieg keinen Halt gemacht. Henriette, die bereits in Weißenfels sich aufopferungsvoll den Verletzten widmete und sie pflegte, tat das ebenfalls in Freiberg, egal ob es sich um Preußen, Russen oder Franzosen handelte. Dort lernte sie auch den preußischen Premierleutnant Maximilian von Trepte kennen, dessen Verletzungen sie praktisch noch in letzter Minute versorgte, bevor die französische Armee in Freiberg Einzug hielt. Da der König von Sachsen dem Kaiser Napoleon wiederholt seinen Treueeid schwor, haben die Freiberger mit ansehen müssen, wie sich die napoleonische Armee in Freiberg einquartierte.
Viele, so auch die Studenten Felix und Richard, konnten sich mit dem Bündnis, das zwischen Napoleon und dem König bestand, nicht mehr einverstanden erklären und haben sich freiwillig in die Freikorps, wie den Lützowern gemeldet, um dem Vaterland zu dienen und sie von der französischen Herrschaft zu befreien.
Während im Mai 1813 nach einigen Schlachten rund um Bautzen so viele Soldaten fielen, dass Napoleon einen Waffenstillstand verkündete, begann sich in den Köpfen der Sachsen und der Alliierten für kurze Zeit eine Wandlung zu vollziehen. Als allerdings im August 1813 der vorgezogene Geburtstag des Kaisers prunkvoll gefeiert wurde, dachte kaum noch einer an das bevorstehende Ende des Waffenstillstands und so bejubelten sie Napoleon und den König von Sachsen. Nur wenige Tage später sollten die Soldaten in die alles entscheidenden Schlachten ziehen.

1813 – außer der Geschichtszahl und welches Ereignis sich dahinter verbirgt, war mir bisher nur wenig über die Völkerschlacht bei Leipzig bekannt. Spätestens nach dem Zuklappen des Buchdeckels und 928 verschlungenen Seiten sollte dies anders sein. Sabine Ebert hat in einem atemberaubenden Roman geschildert, was sich in der Zeit zwischen Mai und Oktober 1813, vor allem in Sachsen, zugetragen hat. Auf ihrer Homepage schreibt die Autorin, wie sie sich in Vorbereitung ihres Romans durch mehr als 30.000 historische Schriften und Dokumente gearbeitet hat. Mit diesem fundierten Hintergrundwissen hat Sabine Ebert ein Werk geschaffen, das Seinesgleichen sucht. Mit ihrem inzwischen 7.Roman hat sich die Autorin einem höchst denkwürdigen geschichtlichen Ereignis gewidmet, das maßgebend für die Neuaufteilung Europas Anfang des 19. Jahrhunderts war.
Sabine Ebert liefert in „1813-Kriegsfeuer“ einen geschichtlichen Abriss über die Schlachten rund um Leipzig während der französischen Herrschaft, der so harmonisch in eine Romanhandlung eingebettet worden ist, dass man nichts von einem „Lehrbuchhaften“ spürt.
Der Autorin ist es gelungen, die Schlachten, deren Vorbereitungen und die vielen Dialoge zwischen Generälen, Ministern, Majoren, König und Kaiser aber auch aus der Sicht des einfachen Bürgers so detailreich zu schildern, als würde man sich mitten im Geschehen befinden. Man bekommt einen beispiellosen Einblick, was sich in den Köpfen von Napoleon und seinem Gefolge abspielte, wie kriegerische Strategien geschmiedet und wieder verworfen worden sind. Man lernt den quirligen, cholerischen, machtbesessenen, ehrgeizigen und kaltherzigen Napoleon kennen, dessen Charakterzüge so gut getroffen sind, dass man sich diesen Menschen genau vorstellen kann. In Sabine Eberts Handlung wird deutlich klar, wie unersättlich Napoleon nach Ruhm gierte und wie er seiner Eroberungssucht frönte um endlich als Weltherrscher anerkannt zu werden.
In den Nebenhandlungen erfährt man immer wieder, wie sich das Leben hinter der Front zugetragen hat und zwar in der einfachen Bevölkerung, welchen Ängsten sie ausgeliefert waren und in welchen Gefahren sie sich befanden. Aber auch die Missstände, die der Krieg mit sich brachte wurden nicht außer Acht gelassen. Sie schildert die Hungersnöte und vor allem wie machtlos sich die Bürger dem Krieg und den tausenden von Kriegsopfern gegenüber sahen, denen sie weder mit Medikamenten, Verbänden, Lebensmittel oder Schlafplätzen helfen konnten.
Aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten wird der Krieg in diesem entscheidenden Jahr dargestellt, dessen Handlung vorerst mit dem 19.Oktober 1813 endet und somit viele Fragen zurück lässt. Die Antwort darauf erhält der Leser mit einem Fortsetzungsroman, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Fazit: „1813-Kriegsfeuer“ ist ein rasanter, spannender und ereignisreicher Roman mit einer sehr komplexen Handlung und äußerst sympathischen Figuren, der absolut lesens- und empfehlenswert ist.

Die Autorin: Sabine Ebert
Sabine Ebert wurde in Aschersleben geboren, ist in Berlin aufgewachsen und hat in Rostock Sprach- und Lateinamerikawissenschaften studiert. In ihrer Wahlheimat Freiberg arbeitete sie als Journalistin für Presse, Funk und Fernsehen. Sie schrieb einige Sachbücher zur Freiberger Regionalgeschichte, doch berühmt wurde sie mit ihren historischen Romanen, die alle zu Bestsellern wurden.



Meine Bewertung:
Quellen:
Cover: Verlag Knaur HC
Klappentext: Verlag Knaur HC
Kurzbiografie: Verlag Knaur HC
Foto: © Finepic/Helmut Henkensiefken

An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...