Oliver Pötzsch
Die
Henkerstochter und der schwarze Mönch
Erschienen am: 03.04.2009
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 528
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-548-26853-6
Zur Leseprobe
Klappentext: Schongau 1660: Der Pfarrer der
Lorenzkirche wurde vergiftet. Mit letzter Kraft konnte er noch ein Zeichen
geben, das zu einem uralten Templergrab in der Krypta führt. Dort entdecken der
Henker Jakob Kuisl, seine Tochter Magdalena und der Medicus Simon rätselhafte
Hinweise auf einen Templerschatz. Der Mörder des Pfarrers ist dem Geheimnis
längst auf der Spur, aber auch eine brutale Räuberbande hat davon erfahren. Ein
gnadenloser Wettlauf beginnt.
Meine
Meinung: Kaum das
ein Jahr vergangen ist, stürzen sich der Henker Jakob Kuisl und seine Tochter
Magdalena sowie der angehende Medicus von Schongau, Simon Friesinger, in das
nächste Abenteuer. Mitten im tiefsten Winter wird Simon zur Altenstadter
Lorenzkirche gerufen, da es dem Pfarrer Andreas Koppmeyer gar nicht gut ginge.
Obwohl Simon der Meinung war, dass sich der fette Pfarrer bestimmt wieder
überfressen haben müsste, konnte er nur wenig später nur noch dessen Tod
feststellen. Allerdings bemerkte er einen eigenartigen Geruch in den Resten
seiner letzten Mahlzeit und glaubte, dass der Pfarrer vergiftet worden sei.
Sicherheitshalber ließ er auch den Henker kommen, der sich mit Heilkräutern und
Giften am besten auskannte. Kuisl konnte nur bestätigen, was Simon vermutete
und erzählte ihm von Koppenmeyers letzten Andeutungen. Zusammen suchten sie des
Rätsels Lösung in der anliegenden Lorenzkirche und stießen dabei auf Hinweise
eines vergrabenen Schatzes.
Wieder hat
Oliver Pötzsch einen spannenden und fesselnden Roman, der auf historischem
Hintergrund aufgebaut ist, präsentiert. Der Autor, der selbst aus der
Kuisl-Linie stammt, hat seinen Roman sowohl aus Helden, die tatsächlich in der
Zeit um 1660 lebten als auch mit fiktiven Figuren gespickt. Zusammen ergeben
sie eine interessante, mitreißende, aber auch sehr amüsante Mischung, deren
Geschichte sich flüssig und in einem Zug lesen lässt. Auch Denjenigen, denen es
bisher vergönnt war, Band 1 zu lesen, werden sich ohne Schwierigkeiten schnell
und unkompliziert in die Geschehnisse einlesen können.
Mit viel
Witz erzählt der Autor das Leben Mitte/Ende des 17. Jahrhunderts und zeigt vor
allem, wie sich einige wesentliche Dinge änderten. Seine Protagonisten hat er,
wie schon im ersten Teil ziemlich klar heraus gearbeitet. Der Henker wird als
ein kräftiger, gebildeter und selbstsicherer Mann dargestellt, ebenso seine
Tochter, die sehr eigensinnig ist und mit ihrer Herkunft sehr selbstbewusst umgeht.
Simon, der Medicus wird hingegen eher als tapsig und tollpatschig demonstriert,
über den man so manches Mal schmunzeln kann.
Die Suche
nach dem vermeintlichen Schatz wird von Pötzsch sehr rasant und spannend
erzählt und man glaubt durch seine detaillierten Beschreibungen der Schauplätze
unmittelbar an der Schatzsuche beteiligt zu sein.
Aber Kuisl
kann sich dieses Mal nicht so intensiv an der Schatzsuche beteiligen, weil ihn
der Gerichtsschreiber Johann Lechner mal wieder mit einer ganz besonderen
Aufgabe betraut hat. Räuber verunsichern die Umgebung von Schongau und so soll
Kuisl die Räuberbande unschädlich machen. Zum einen hat Lechner den Henker dann
für eine Weile los und zum anderen rechnet er wieder mit Einnahmen für die Stadt.
Dass Kuisl
ausgerechnet bei der Räuberbande auf wesentliche Hinweise stößt, die die
Schatzsuche betrifft, kommt ihm natürlich ganz gelegen. Zudem erfährt er noch
Dinge, die Simon und seine Tochter betreffen. Denn sie scheinen in höchster
Gefahr zu schweben.
Die
Schatzsuche, die sich auf mehrere Rätsel aufbaut, wird schnell zu einer
blutigen Jagd zwischen dem gebildeten Henker, seine Tochter, dem Medicus und
der Schwester des vergifteten Pfarrers.
Während
der gesamten Handlung treten immer wieder Wendungen ein, mit denen man als
Leser in keiner Weise rechnet und so wird die Jagd auf den Schatz zu einem
ernsthaften Problem für die 4 Personen und schließlich zu einem noch größeren
Desaster.
Viel zu
schnell neigte sich das Buch dem Ende zu und so kann man nur auf eine ähnlich rasante Folgegeschichte hoffen.
Der
Autor: Oliver
Pötzsch
Oliver
Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren als Filmautor für den Bayerischen
Rundfunk, vor allem für die Kultsendung "quer". Er ist selbst ein
Nachfahre der Kuisls, die 300 Jahre lang die berühmteste Henker-Dynastie
Bayerns waren.
Meine Bewertung:
Reihenfolge
der Henkerstochter-Saga
Band 1 –
Die Henkerstochter
Band 3 –
Die Henkerstochter und der König der Bettler
Band 4 –
Der Hexer und die Henkerstochter
Quellen:
Cover:
Ullstein Verlag
Klappentext:
Ullstein Verlag
Kurzbiografie:
Ullstein Verlag
Foto: © Gerald von Foris
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen