Sonntag, 10. Februar 2013

# 20 # Oliver Pötzsch: Die Henkerstochter und der schwarze Mönch


Oliver Pötzsch
Die Henkerstochter und der schwarze Mönch

Erschienen am: 03.04.2009
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 528
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-548-26853-6

Zur Leseprobe         
Online bestellbar hier: Amazon/Ullstein

Klappentext: Schongau 1660: Der Pfarrer der Lorenzkirche wurde vergiftet. Mit letzter Kraft konnte er noch ein Zeichen geben, das zu einem uralten Templergrab in der Krypta führt. Dort entdecken der Henker Jakob Kuisl, seine Tochter Magdalena und der Medicus Simon rätselhafte Hinweise auf einen Templerschatz. Der Mörder des Pfarrers ist dem Geheimnis längst auf der Spur, aber auch eine brutale Räuberbande hat davon erfahren. Ein gnadenloser Wettlauf beginnt.

Meine Meinung: Kaum das ein Jahr vergangen ist, stürzen sich der Henker Jakob Kuisl und seine Tochter Magdalena sowie der angehende Medicus von Schongau, Simon Friesinger, in das nächste Abenteuer. Mitten im tiefsten Winter wird Simon zur Altenstadter Lorenzkirche gerufen, da es dem Pfarrer Andreas Koppmeyer gar nicht gut ginge. Obwohl Simon der Meinung war, dass sich der fette Pfarrer bestimmt wieder überfressen haben müsste, konnte er nur wenig später nur noch dessen Tod feststellen. Allerdings bemerkte er einen eigenartigen Geruch in den Resten seiner letzten Mahlzeit und glaubte, dass der Pfarrer vergiftet worden sei. Sicherheitshalber ließ er auch den Henker kommen, der sich mit Heilkräutern und Giften am besten auskannte. Kuisl konnte nur bestätigen, was Simon vermutete und erzählte ihm von Koppenmeyers letzten Andeutungen. Zusammen suchten sie des Rätsels Lösung in der anliegenden Lorenzkirche und stießen dabei auf Hinweise eines vergrabenen Schatzes.

Wieder hat Oliver Pötzsch einen spannenden und fesselnden Roman, der auf historischem Hintergrund aufgebaut ist, präsentiert. Der Autor, der selbst aus der Kuisl-Linie stammt, hat seinen Roman sowohl aus Helden, die tatsächlich in der Zeit um 1660 lebten als auch mit fiktiven Figuren gespickt. Zusammen ergeben sie eine interessante, mitreißende, aber auch sehr amüsante Mischung, deren Geschichte sich flüssig und in einem Zug lesen lässt. Auch Denjenigen, denen es bisher vergönnt war, Band 1 zu lesen, werden sich ohne Schwierigkeiten schnell und unkompliziert in die Geschehnisse einlesen können.
Mit viel Witz erzählt der Autor das Leben Mitte/Ende des 17. Jahrhunderts und zeigt vor allem, wie sich einige wesentliche Dinge änderten. Seine Protagonisten hat er, wie schon im ersten Teil ziemlich klar heraus gearbeitet. Der Henker wird als ein kräftiger, gebildeter und selbstsicherer Mann dargestellt, ebenso seine Tochter, die sehr eigensinnig ist und mit ihrer Herkunft sehr selbstbewusst umgeht. Simon, der Medicus wird hingegen eher als tapsig und tollpatschig demonstriert, über den man so manches Mal schmunzeln kann.
Die Suche nach dem vermeintlichen Schatz wird von Pötzsch sehr rasant und spannend erzählt und man glaubt durch seine detaillierten Beschreibungen der Schauplätze unmittelbar an der Schatzsuche beteiligt zu sein.
Aber Kuisl kann sich dieses Mal nicht so intensiv an der Schatzsuche beteiligen, weil ihn der Gerichtsschreiber Johann Lechner mal wieder mit einer ganz besonderen Aufgabe betraut hat. Räuber verunsichern die Umgebung von Schongau und so soll Kuisl die Räuberbande unschädlich machen. Zum einen hat Lechner den Henker dann für eine Weile los und zum anderen rechnet er wieder mit Einnahmen für die Stadt.
Dass Kuisl ausgerechnet bei der Räuberbande auf wesentliche Hinweise stößt, die die Schatzsuche betrifft, kommt ihm natürlich ganz gelegen. Zudem erfährt er noch Dinge, die Simon und seine Tochter betreffen. Denn sie scheinen in höchster Gefahr zu schweben.
Die Schatzsuche, die sich auf mehrere Rätsel aufbaut, wird schnell zu einer blutigen Jagd zwischen dem gebildeten Henker, seine Tochter, dem Medicus und der Schwester des vergifteten Pfarrers.
Während der gesamten Handlung treten immer wieder Wendungen ein, mit denen man als Leser in keiner Weise rechnet und so wird die Jagd auf den Schatz zu einem ernsthaften Problem für die 4 Personen und schließlich zu einem noch größeren Desaster.
Viel zu schnell neigte sich das Buch dem Ende zu und so kann man nur auf eine ähnlich rasante Folgegeschichte hoffen.

Der Autor: Oliver Pötzsch
Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren als Filmautor für den Bayerischen Rundfunk, vor allem für die Kultsendung "quer". Er ist selbst ein Nachfahre der Kuisls, die 300 Jahre lang die berühmteste Henker-Dynastie Bayerns waren.


Meine Bewertung:

Reihenfolge der Henkerstochter-Saga
Band 1 – Die Henkerstochter
Band 3 – Die Henkerstochter und der König der Bettler
Band 4 – Der Hexer und die Henkerstochter


Quellen:
Cover: Ullstein Verlag
Klappentext: Ullstein Verlag
Kurzbiografie: Ullstein Verlag
Foto: © Gerald von Foris

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...