Hypnose
Erschienen am: 13.08.2012
Verlag: Heyne
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Verlag: Heyne
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 400
Preis € (D) 8,99 | € (A) 9,30 | SFR 13,50
ISBN: 978-3-453-43636-7
Klappentext: Ein eiskalter Mord im Freundeskreis. Die
Journalistin Inka Mayer hat Zweifel am Geständnis ihrer Freundin Annabel. Inka
hegt den Verdacht, dass Annabel das Opfer eines Klinikleiters ist, der unter
Hypnose Experimente an ahnungslosen Patienten durchführt – und bei dem sie
beide in Behandlung sind. Oder ist Hypnose so harmlos, wie er sie glauben
machen will? Irgendwer hat es auch auf die Journalistin abgesehen. Ein Spiel um
freien Willen, Wirklichkeit und Paranoia beginnt. Ein Spiel auf Leben und Tod.
Meine Meinung: Inka Mayer hat das schlimmste Erlebnis
hinter sich, was sich eine Mutter nur vorstellen kann. Sie hat ihr Kind tot
geboren. Für Inka bricht eine Welt zusammen, die sie sich nur mühsam und
mithilfe ihres Mannes und Freunde wieder aufbauen kann. Sie hat sich entgegen dem
Standpunkt ihres Mannes zu einer Hypnosetherapie entschieden um die Erlebnisse,
die ihr wie ein Filmriss entglitten sind, aufarbeiten zu können. Ihr
Hypnosearzt und Therapeut Professor Hagedorn ist gleichzeitig der Mann ihrer
Frauenärztin Evelyn, die wiederum die Schwester ihrer allerbesten Freundin
Annabell ist. Auch Annabell geht es schlecht, denn sie hat ihren über allen
geliebten Freund und künftigen Ehemann Jannis ohne jeglichen ersichtlichen
Grund bestialisch getötet. Während Inka versucht ihrer Freundin und deren Schwester
beizustehen, trifft sie nach langer Zeit wieder auf deren Vater Doktor Brunner,
der inzwischen wegen schizophrener Störungen in der psychiatrischen Abteilung
lebt bzw. vor sich hin vegetiert. Eine Botschaft des gestörten Vaters lässt
Inka aufhorchen und ihre Angst, dass sie jemand töten will, nimmt immer mehr Besitz
von ihr.
Sina Beerwald hat mit „Hypnose“ einen verwirrenden und
hochgradig spannenden Psychothriller präsentiert, der einen nicht nur fesselt
sondern zugleich atemberaubend ist. Die Story ist bis ins Kleinste durchdacht
und sehr stimmig. Obwohl sie ihren Plot ziemlich ruhig beginnt, ist schon auf
den ersten Seiten eine gewisse Spannung vorhanden, die einen unvermeidlichen
Nervenkitzel erzeugt.
Die Autorin scheint sehr aufwendige Recherchen zum Thema
„Hypnose“ betrieben zu haben, denn ihre Darstellungen wirken sehr authentisch
und lassen den Leser selbst in einen Zustand der Trance schweben, denn man
kommt von dem Werk einfach nicht los.
Während Sina Beerwald noch zu Beginn der Handlung die
Tragödie um den Tod des Neugeborenen in den Vordergrund stellt, ändert sich die
Perspektive schnell, sodass der Mord an Jannis, Annabells künftigen Ehemann,
die Oberhand übernimmt.
Die häufigen Perspektivwechsel schaffen zudem, wie es sich
für einen Psychothriller gehört, ziemliche Verwirrung. Letztendlich ist dies den
Protagonisten, die nicht ganz transparent dargestellt sind, geschuldet. Nicht
Einer von ihnen wirkt koscher, im Gegenteil. In jeden Protagonisten vermutet
man den potentiellen Mörder und Drahtzieher eines Komplotts, der sich vom Tod
des Kindes bis hin zu dem Mord an Jannis zieht. Die zunächst als
vertrauenswürdig dargestellten Figuren werden selbst von einem Schatten, der
sich Hypnose nennt, begleitet. So ziemlich jede Figur scheint in einen gewissen
Zustand der Trance geführt worden zu sein, wobei das Selbsterlernen des
Hypnotisierens in diesem Werk, durch die Patientin Inka, etwas einfach demonstriert
worden ist.
Es scheint, als seien alle Protagonisten in die Todesfälle verwickelt
zu sein. Nach und nach löst sich jedoch der Strudel des Chaos auf und dem Leser
erschließen sich die ganzen Zusammenhänge.
Sina Beerwald hat sich in ihrem Thriller nicht nur mit der
Hypnose auseinander gesetzt, sondern auch mit weiteren Krankheitsbildern, wie Schizophrenie,
Halluzination, Wahn, Sucht etc., wobei gerade hier die Hypnose als Mittel zur
Heilung und Aufarbeitung von furchtbaren Erlebnissen dokumentiert worden ist. Dass
aber gerade in dieser Story fast ausschließlich Missbrauch an dieser
Therapieform betrieben worden ist, stellt sich als Fazit für die Realität als sehr
beängstigend dar.
Die Autorin: Sina Beerwald
Sina Beerwald, 1977 in Stuttgart geboren, studierte
Wissenschaftliches Bibliothekswesen. Nach ihren erfolgreichen Romanen „Die
Goldschmiedin“, „Die Herrin der Zeit“ und „Das blutrote Parfüm“ liegt mit
"Das Mädchen und der Leibarzt" nun ihr vierter historischer Roman vor.
Foto © Sina Beerwald
Meine Bewertung:
An dieser Stelle
möchte ich mich
recht herzlich beim
für die
Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars
bedanken.
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