Stimmen in der Nacht
Seiten: 336
Preis € (D) 14,90 | € (A) 15,40
ISBN: 978-3-423-24912-9
Klappentext: Eine harmlose Studentenparty in einer kleinen
amerikanischen Universitätsstadt endet mit einem Ausbruch von Gewalt im Haus
der Dozentin Emma. Ihre kleine Tochter Maggie hat alles mit angesehen.
Zehn Jahre später kommen die Erlebnisse von damals wieder hoch: Maggie,
inzwischen fünfzehn, wird von alten Albträumen gequält, hat Probleme in der
Schule, schwänzt den Unterricht. Sie selbst weiß nur, dass ihr ihre neue
Mathelehrerin, die ihr nie ins Gesicht sieht, unheimlich ist. Warum löst Grace,
die Lehrerin, die altbekannten Ängste in Maggie aus, die längst überwunden
schienen? Und was ist vor zehn Jahren wirklich geschehen?
Meine Meinung: Unweit vom Haus der Professorin Emma
Greene ist eine kleine Studentenparty in Gange. Sie endet mit dem Verlangen von
Kyle, Jacob und Sandra, die Professorin im Haus aufzusuchen. Unter dem Vorwand,
einem dringenden menschlichen Bedürfnis nachgehen zu wollen, verschaffen sich
die drei Studenten gewaltsam den Zutritt. Während Kyle und Sandra in den Räumen
von Emma schnüffeln und sich so manchen Dingen bedienen, versucht sich Emma den
Handgriffen von Jacob zu erwehren. Es kommt zu einem blutigen Gerangel, das nur
einer von ihnen überleben sollte.
Während Maggie, die 5jährige Tochter von Emma, Zeugin dieser
Tat wird, verlassen die beiden anderen Studenten fluchtartig das Haus ohne
Hilfe herbei gerufen zu haben.
Während ich zu Beginn der Handlung noch glaubte, es handle
sich bei „Stimmen in der Nacht“ um einen Thriller, änderte sich meine Meinung schnell. Keine Anzeichen davon, dass sich Polizei oder FBI mit diesem
Mord befassen sollte. Im Gegenteil, Laura Brodie erzählt über die Folgen, die
aus der Nacht resultierten. Die Geschichte, die nach dem grandiosen
Prologeinstieg beschrieben wird, handelt von Maggies Albträumen, die inzwischen
als 15jährige Teenagerin eine Highschool besucht und in ihrer Mathelehrerin Grace
Murdock eine Person erkennt, die ihr Leben in den vergangenen 9 Jahren
maßgeblich mit verändert hat. Nicht nur dass Maggies Familie auseinander
gerissen wurde, scheint ihr Vater mit der Erziehung von Maggie auch noch
überfordert zu sein. Zudem wird sie immer noch von den Einwohnern des Ortes mit
einem gewissen Blick der Schuldigkeit angesehen. Dass Maggie dadurch sehr in
sich zurück gezogen ist, überrascht nicht wirklich.
Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin das Leben von Maggie,
ihre Gedanken und Gefühle und wie sie mit der Tat, die vor 9 Jahren geschah,
umgeht. Mit einer fast vorhersehbaren aber trotzdem außergewöhnlichen Wendung
der Story überrascht sie auch den Leser.
Obwohl hin und wieder Längen den Plot begleiten, ist die
Handlung dennoch sehr interessant und dramatisch erzählt. In der Beschreibung
ihrer Figuren hätte ich mir gern etwas mehr Details gewünscht, denn von so
manchen Protagonisten konnte ich mir überhaupt keine Vorstellung machen. Zwar
geht Brodie auf jede einzelne Figur, die an der blutigen Tat in gewisser Weise
mit beteiligt war, charakterlich ein, jedoch fehlt es an bestimmten Hinweisen,
die einem die Figur bildlich besser darstellen lassen könnte.
Der Schreibstil der Autorin ist teilweise etwas ruppig, aber
dennoch angenehm zu lesen. Man kommt sehr gut voran und hofft von Seite zu
Seite, dass noch etwas Überraschendes passiert. Das Buch endet eher mit einem
etwas langweiligen Happy End.
Fazit: „Stimmen in der Nacht“ ist ein solider und
ruhiger Roman mit einer Spur von Thrill zu Beginn der Handlung und einem
bewegenden und feinfühligen Mittelteil, das leider in einem etwas einfallslosen Happy
End endet.
Die Autorin: Laura Brodie
Laura Brodie studierte Englisch in Harvard und lebt mit ihrem Mann
und ihren drei Töchtern in Lexington, Virginia. Sie ist Professorin für
Englisch an der Washington and Lee University. ›Ich weiß, du bist hier‹
(dtv 24785 und dtv 21313), ihr erster Roman, wurde mit dem Faulkner
Society Grant for Best Novel-in-Progress ausgezeichnet und war in
Deutschland ein Bestseller.
Meine Bewertung:
An dieser Stelle
möchte ich mich
recht herzlich beim
Verlag: dtv
für die
Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars
bedanken.
Hallo Sabine,
AntwortenLöschenich hab mir gerade deinen Blog angesehen und finde ihn echt schön.
Außerdem kommst du ja wie ich aus Erfurt, da muss ich ja regelmäßiger Leser werden. ;)
Liebe Grüße,
Lisa
Hey :)
AntwortenLöschenToller Blog!
Bin gleich mal Leser geworden :)
Lg Jan