Die schöne Münchnerin
Erschienen am: 09.03.2012
Verlag: Graf
Ausgabeart: Klappenbroschur
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Verlag: Graf
Ausgabeart: Klappenbroschur
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 304
Preis € (D) 14,99 | € (A) 15,50
ISBN: 978-3-862-20021-3
Klappentext: "Aber sie hatte eine
schöne Nase... Bisher zierte sie das Sommerloch der beliebtesten
Boulevardzeitung und die berühmte Galerie Ludwigs I. in Nymphenburg. Die schöne
Münchnerin. Nun liegt sie leider auf dem Obduktionstisch von Gerichtsmedizinerin
Dr. Fleischer: Die Gewinnerin des diesjährigen Schönheitswettbewerbs trägt eine
koksperforierte Nase, deren DNA sich, sehr kurios, vom Rest des Körpers
unterscheidet. Ein neuer Fall für das bewährte Team um Chefinspektor Mader und
seinem Dackel, Brühwürfel-Fan Bajazzo. "Soulman" Hummel,
"Dosi" Rossmeier und der schwangerschaftsgestresste Zankl krempeln
die Ärmel hoch. Sie stoßen auf ein dicht gewebtes Netz aus rolexbewehrten
Schönheitschirurgen mit bizarren Geschäftspraktiken. Die Frage, die sich alle
stellen: Wurde die schöne Münchnerin zum Schweigen gebracht, weil sie über die
wahre Herkunft ihrer Nase Auskunft geben wollte?"
Meine Meinung: Es liest sich, als wäre sie
Frankensteins Braut. Denn an der Toten, die auch die Schöne Münchnerin genannt wird,
ist so gut wie nichts echt. Sogar die Nase scheint von einer fremden Person zu
stammen, denn die DNA der Nase stimmt nicht mit der DNA des Körpers überein.
Kommissar Mader und sein Team, die die Tote in ihrer Wohnung
gefunden haben, stoßen auf so manche Ungereimtheiten.
Während zu Beginn der Handlung Hanke seinen neuen Maserati
in den Kurven wiegt und wenig später von einem Moorbad samt Wagen vereinnahmt
wird, wechseln die Handlungsstränge des Autors Harry Kämmerer, wie manch
Anderer seine Unterwäsche. Etwas verwirrend ziehen sich anfänglich die ersten
Begegnungen der einzelnen Figuren durch die Handlung. Wer Dosi, Hummel, Zankl
usw. aus dem 1.Teil Kämmerers Krimi „Isartod“ nicht kennt, wird es so wie ich,
erst einmal schwer haben, sich mit den einzelnen Figuren und Namen
anzufreunden. Noch dazu, wenn jeder dieser Figuren, sei es Polizist oder
Gerichtsmediziner etwas auf dem Kerbholz haben und auch sie versuchen, ihr
Taschengeld auf recht abnormaler Weise aufzubessern.
Schließlich führen die Ermittlungen der Polizei in die Welt
der Schönen und Reichen bzw. in die Welt, die die einen reich und die anderen
schön werden lassen. Etwas bizarr stellt sich die Handlung schon dar, denn es geht um Organhandel. Wenn man
bedenkt, dass so jedes Organ und Körperteil mittlerweile verpflanzt werden
kann, kommen einem schon die Ängste. Als Nichtfachmann fragt man sich dennoch, was ist an dem Plot glaubwürdig und was
nicht.
Der Autor lässt seinen Leser damit ziemlich allein und so
kann sich jeder seine eigenen Vorstellungen dazu bilden.
Kämmerer glänzt in seinem Werk damit, in dem er immer wieder
von einem Handlungsstrang zum anderen springt und man so eine gewisse Zeit
benötigt, um sich in die Story einzufinden. Allein die Namen, die der Autor
verwendet, lässt einen annehmen, dass die Handlung auf etwas humoristische
Weise dargestellt wird. Dem ist nicht ganz so. Diese Art der Einlagen wirken
eher verkrampft als amüsant.
An sich finde ich das Thema, das der Autor in seinem Krimi
verarbeitet hat, nicht unwichtig. Doch wie er dieses dargestellt hat, fand
ich eher grotesk. Dies hängt vielleicht auch damit zusammen, dass für
Meindafürhalten keine richtige Spannung in dem Plot aufkam und ich so manches
Mal auf das Aha-Gefühl sehnsüchtig wartete. Obwohl der Krimi nur so von Toten
wimmelt, lässt auch die Aufklärung der Fälle zu wünschen übrig.
Die Figuren und deren Charaktere sind typisch bayerisch
dargestellt und natürlich mit den entsprechenden Klischees behaftet. Eine
Beziehung zu den Figuren konnte ich nicht wirklich herstellen, hängt vielleicht
auch damit zusammen, dass ich mich insgesamt mit dem Sprach- und Schreibstil
von Harry Kämmerer schwer getan habe.
Sehr gut gefallen hat mir allerdings die Einteilung der
Story in kleine Kapitel, das einem das Springen in die verschiedenen
Handlungsstränge vereinfacht hat. Auch die jeweils dafür ausgewählten
Überschriften fand ich sehr passend, haben mitunter sogar zum Schmunzeln
angeregt.
Fazit: „Die
schöne Münchnerin“ ist ein gut aufgebauter Krimi, der mit einem rasanten Tempo
und ständig wechselnden Handlungssträngen aufwartet.
Der Autor: Harry Kämmerer
Harry Kämmerer, geboren 1967, aufgewachsen in Passau, lebt mit seiner
Familie in München. Verlagsredakteur mit Herz für Musik und Literatur,
verfasste bislang unter anderem Kurzgeschichten, ein wissenschaftliches
Lehrbuch und zwei Hörspielserien für Kinder. Sein erster Roman Isartod wurde für viele Leser zum Kultbuch.
Meine Bewertung:
An dieser Stelle
möchte ich mich
recht herzlich beim
für die
Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplares
bedanken.
Klingt gut! Bin immer auf der Suche nach guten Krimis für den Zug und die Straßenbahn. Bin nämlich ziemlich oft unterwegs. :)
AntwortenLöschenDanke und liebe Grüße,
Sarah Maria