Samstag, 4. Februar 2012

# 21 # Rezension zu "Ich bin dann mal offline" von Christoph Koch

Christoph Koch

Ich bin dann mal offline
Ein Selbstversuch. Leben ohne Internet und Handy


Erschienen: 26.07.2010
Verlag: Blanvalet
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Sachbuch
Seiten: 272
Preis € (D) 8,99 | € (A) 109,30
ISBN: 978-3-442-37591-2

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Klappentext: Geht das überhaupt, so ganz ohne Handy und Internet?
Internet und Handy sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir sind immer öfter und länger online. Wir treffen unsere Freunde auf Facebook, googeln unseren neuen Kollegen, scrollen nebenbei durch die Nachrichten und kaufen gleichzeitig unser Bahnticket. Wenn wir nicht im Internet sind, schreiben wir SMS oder telefonieren. Aber wie wäre es denn allein mit uns und unseren Gedanken, offline und abgekoppelt vom Rest der Welt? Wie verändert das unsere Freundschaften, unsere Arbeit, unsere Beziehungen und unser Selbstbild? Christoph Koch ist dahin gegangen, wo es richtig weh tut: offline. Und hat getestet, was vom Leben übrig bleibt.

Meine Meinung: Christoph Koch hat nach einer unfreiwilligen Erfahrung mit seinem Telefonanbieter und nach einem Umzug die bittere Erkenntnis machen müssen, ohne Festnetz und Internet zu leben. Kurze Zeit später kam dem Journalisten die Idee sich einem Selbstversuch zu unterziehen und für eine befristete Zeit sich sowohl von Handy als auch von Internet zu verabschieden, zumindest im privaten Bereich. Seine Erkenntnisse darüber hat er in seinem Buch „Ich bin dann mal offline“ nieder geschrieben.
Aber wie ist das nun? Gehören Handy und Internet nun wirklich zum Alltag? Christoph Koch unternimmt selbst Reisen zu den Amishen, eine Glaubensgemeinschaft, die ihre Wurzeln in Mitteleuropa haben, aber heute nur noch in Nordamerika zu finden sind und sich dem technischen Fortschritt abgeschworen haben. Sie leben ziemlich abgeschieden und sind von der Außenwelt meist abgeschnitten. Er beobachtet das Leben dort und findet es teilweise faszinierend, wie diese Menschen ohne die Kommunikationsmittel, die uns heute zur Verfügung stehen, auskommen.
Das Buch ist in Tagebuchform verfasst, in dem der Autor jeden seiner Schritte festgehalten hat, angefangen von den Vorbereitungen bis hin zur Durchführung seines Projekts. Ganz kritisch bewertet er dabei die Portale von Facebook und Twitter, bei dem ein User schnell mal 200 bis 500 Freunde, teilweise sogar noch mehr haben kann. Aber was sind diese Internetfreundschaften wert? Wissenschaftler behaupten ja, dass ein Mensch mit nicht mehr als 150 Freunden umgehen kann, danach stößt das Gehirn an seine Kapazitätsgrenzen und an einen Faktor, der sich Zeit nennt. Denn Freundschaften wollen gepflegt werden.
Immer wieder reißt Christoph Koch so interessante Themen an, wie die eben geschilderten Freundschaften oder das Einkaufen per Internet, Urlaubsbuchungen, das Versenden von Nachrichten per Email oder SMS und vieles mehr. Nach 34 Tagen seiner Selbsterkenntnis zum Internet- und Handy-Entzug stellt er fest, dass er sich auch ohne diese Technik ganz wohl fühlt und verlängert sein Projekt auf 40 Tage.
Das Buch regt zum Nachdenken an, denn in vielen geschilderten Situationen findet und erkennt man sich selbst wieder. Obwohl ich selbst jemand bin, der ohne Handy und Facebook auskommt und auch keine Armbanduhr trägt, fühle ich mich ohne Internet irgendwie nackt. Vielleicht sollte ich mich auch einmal dem Selbstversuch des Internetentzugs unterziehen, um die Erkenntnisse zu machen, die der Autor Christoph Koch nach seinem Projekt machen konnte. Immerhin hat es der Autor geschafft, auf  272 Seiten sehr aufschlussreich darzustellen, wie man seine eigene freie Zeit durch die ständigen Onlinegänge und Handytelefonate regelrecht „missbraucht“ und sich so zum „Gefangenen“ dieser Kommunikationsmittel macht.

Fazit: Das Buch „Ich bin dann mal offline“ ist ein Buch das zum Nachdenken anregt und immer wieder kleine Denkanstöße vermittelt. Ein interessantes Werk, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Meine Bewertung:

Vielen Dank dem Verlag Blanvalet

für die Bereitsstellung des
Rezensionsexemplares

1 Kommentar:

  1. Dankeschön für die Vorstellung des Buches! ich werde es mir sicherlich mal zu Gemüte führen. (:

    Hast du eine Ahnung, wann wieder eine 24h-reading challenge stattfindet? (:

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