Montag, 30. Juni 2014

# 6 # Oliver Pötzsch - Die Burg der Könige


Oliver Pötzsch
Die Burg der Könige

Erschienen am: 27.09.2013
Verlag: List/Ullstein
Ausgabeart: Hardcover
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 944
Preis: € 19,99
ISBN: 978-3-471-35083-6

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Klappentext: 1524. Die deutschen Lande werden von den Bauernkriegen zerrissen. Dem Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft Kaiser Karls V. ist in Gefahr. Da stoßen Agnes, die Herrin der mächtigen Burg Trifels, und Mathis, der Sohn des Burgschmieds, auf ein Geheimnis, das über die Zukunft der Krone entscheiden wird.

Meine Meinung: Die etwas jungenhafte Agnes, Tochter des Burgvogts Philipp von Erfenstein, ist mit ihren 16 Jahren nicht die Dame, die sich ihr Vater wünscht. Zudem streunt sie nicht nur mit ihrem Falken Parcival in den Wäldern herum, sondern genießt auch zu gern die Gesellschaft des Waffenschmiedesohns Mathis. Mathis hingegen ist zwar auch Agnes zugeneigt, doch viel lieber experimentiert er mit den neuen Feuerwaffen herum, die sie beide in eine schwierige Situation bringen, als sie von dem benachbarten Burgherrn angegriffen werden.
Den Burgvogt Erfenstein hingegen plagen ganz andere Probleme. Die finanziell angespannte Lage macht es für ihn unumgänglich, seine geliebte Agnes mit einem Mann zu verheiraten, der nicht nur Geld und Ansehen besitzt. Nur so sieht er die Möglichkeit die Burg Trifels zu retten um die sich einige Legenden rangen.
Während Agnes hinter die Geheimnisse gelangen will, gerät ihre Umgebung in große Aufruhr. Bauern werden aufständisch und richten sich gegen ihre Herren.

Mit seiner Saga um die Henkerstochter Magdalena hat mich Oliver Pötzsch bereits seit langen in seinen Bann gezogen. Jetzt hat er sich mit „Die Burg der Könige“ in eine ganz andere Zeit, die voller Aufruhr des deutschen Reiches war, begeben. Seine Geschichte wirkt für meinen Geschmack etwas zu konstruiert und wenig glaubhaft. Mit viel Fantasie schmückt er eine Story um die Tochter des Vogts der Burg Trifels aus, die zwar einiges vom Leben der damaligen Zeit erzählt, aber bei Weitem nicht tief genug dringt. Sicherlich ist die Geschichte hin und wieder auch spannend erzählt, aber meines Erachtens hat der Autor mit seinen Recherchen nur an der Oberfläche gekratzt. Die Ereignisse z.B. um den sagenumwobenen Barbarossa kommen in der Handlung etwas verwirrend an, zumal ich andere Kenntnisse um dessen Existenz und Historie habe.
Etwas kitschig empfand ich die Träume von Agnes, die durch bestimmte äußere Einflüsse hervor gerufen worden sind und immer wieder Teil der Handlung waren.
Die auf mehreren Strängen aufgebaute Geschichte verläuft spannungsmäßig für Meindafürhalten wie eine Sinuskurve. Teilweise musste ich mich sogar zum Weiterlesen zwingen was den Inhalt betraf, wobei ich seinen Schreibstil nach wie vor liebe.
Insgesamt  bin ich von dem Buch hin und her gerissen, denn auch in seinen Figuren ist dieses Mal nur wenig Leben eingehaucht. Selbst brenzliche Situationen wurden harmlos und naiv dargestellt und mit dem Alltag völlig verdrängt. Aber im Großen und Ganzen wurde ich von „Die Burg der Könige“ ganz gut unterhalten.

Der Autor: Oliver Pötzsch
Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren als Filmautor für den Bayerischen Rundfunk, vor allem für die Kultsendung "quer". Er ist selbst ein Nachfahre der Kuisls, die 300 Jahre lang die berühmteste Henker-Dynastie Bayerns waren.


Meine Bewertung:


Weitere Bücher, die ich von Oliver Pötzsch gelesen habe:


Band 1 – Die Henkerstochter



An dieser Stelle möchte ich mich beim

für die Bereitstellung des
Rezensionsexemplares bedanken.


Quellen:
Cover: Ullstein Verlag
Klappentext: Ullstein Verlag
Kurzbiografie: Ullstein Verlag
Foto: © Gerald von Foris


3 Kommentare:

  1. Es ist immer schade, wenn historische Romane so konstruiert wirken. Dabei gibt es so tolle Aufzeichnungen und Möglichkeiten, sich Informationen zu holen.
    Vielleicht sehe ich das Buch mal als ME, dann lese ich es auch aus Interesse ;)

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  2. Oh schade..ich fand das Buch eigentlich sehr gut. Aber Geschmäcker sind ja verschieden...Gott sei Dank! ;)
    Liebe Grüße
    Martina

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  3. Hey, ein netter Zufall, ich habe Die Burg der Könige auch vor kurzem rezensiert und es sah sehr ähnlich aus wie bei dir, dann muss ich mir wohl doch kein schlechtes Gewissen machen, dass ich dem Buch eine eher schlechte Bewertung verpasst habe ;)
    Ich habe auch mal bei deiner Rezension der Henkerstochter rein geschaut, das ich auch noch lesen möchte, und bin froh, dass du auch der Meinung bist, dass dieses deutlich besser ist als Die Burg der Könige. Das gibt Hoffnung, dass ich mich doch noch mit Oliver Pötzsch anfreunden kann :)

    Du scheinst generell einen guten Geschmack in Sachen Büchern zu haben, darum folge ich dir hiermit auch gleich mal und hoffe, ein paar neue Lesetipps zu finden :)

    Liebe Grüße,
    Klingenfänger
    von http://klingenfaenger.blogspot.de/

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