Oliver Pötzsch
Die Burg
der Könige
Erschienen am: 27.09.2013
Verlag: List/Ullstein
Ausgabeart: Hardcover
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 944
Preis: € 19,99
ISBN: 978-3-471-35083-6
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Klappentext: 1524. Die deutschen Lande werden von den Bauernkriegen zerrissen. Dem
Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft
Kaiser Karls V. ist in Gefahr. Da stoßen Agnes, die Herrin der mächtigen Burg
Trifels, und Mathis, der Sohn des Burgschmieds, auf ein Geheimnis, das über die
Zukunft der Krone entscheiden wird.
Meine
Meinung: Die etwas
jungenhafte Agnes, Tochter des Burgvogts Philipp von Erfenstein, ist mit ihren
16 Jahren nicht die Dame, die sich ihr Vater wünscht. Zudem streunt sie nicht
nur mit ihrem Falken Parcival in den Wäldern herum, sondern genießt auch zu
gern die Gesellschaft des Waffenschmiedesohns Mathis. Mathis hingegen ist zwar
auch Agnes zugeneigt, doch viel lieber experimentiert er mit den neuen
Feuerwaffen herum, die sie beide in eine schwierige Situation bringen, als sie
von dem benachbarten Burgherrn angegriffen werden.
Den
Burgvogt Erfenstein hingegen plagen ganz andere Probleme. Die finanziell
angespannte Lage macht es für ihn unumgänglich, seine geliebte Agnes mit einem
Mann zu verheiraten, der nicht nur Geld und Ansehen besitzt. Nur so sieht er
die Möglichkeit die Burg Trifels zu retten um die sich einige Legenden rangen.
Während
Agnes hinter die Geheimnisse gelangen will, gerät ihre Umgebung in große
Aufruhr. Bauern werden aufständisch und richten sich gegen ihre Herren.
Mit seiner
Saga um die Henkerstochter Magdalena hat mich Oliver Pötzsch bereits seit
langen in seinen Bann gezogen. Jetzt hat er sich mit „Die Burg der Könige“ in
eine ganz andere Zeit, die voller Aufruhr des deutschen Reiches war, begeben.
Seine Geschichte wirkt für meinen Geschmack etwas zu konstruiert und wenig
glaubhaft. Mit viel Fantasie schmückt er eine Story um die Tochter des Vogts
der Burg Trifels aus, die zwar einiges vom Leben der damaligen Zeit erzählt,
aber bei Weitem nicht tief genug dringt. Sicherlich ist die Geschichte hin und
wieder auch spannend erzählt, aber meines Erachtens hat der Autor mit seinen
Recherchen nur an der Oberfläche gekratzt. Die Ereignisse z.B. um den
sagenumwobenen Barbarossa kommen in der Handlung etwas verwirrend an, zumal ich
andere Kenntnisse um dessen Existenz und Historie habe.
Etwas
kitschig empfand ich die Träume von Agnes, die durch bestimmte äußere Einflüsse
hervor gerufen worden sind und immer wieder Teil der Handlung waren.
Die auf
mehreren Strängen aufgebaute Geschichte verläuft spannungsmäßig für
Meindafürhalten wie eine Sinuskurve. Teilweise musste ich mich sogar zum
Weiterlesen zwingen was den Inhalt betraf, wobei ich seinen Schreibstil nach
wie vor liebe.
Insgesamt bin ich von dem Buch hin und her gerissen,
denn auch in seinen Figuren ist dieses Mal nur wenig Leben eingehaucht. Selbst
brenzliche Situationen wurden harmlos und naiv dargestellt und mit dem Alltag
völlig verdrängt. Aber im Großen und Ganzen wurde ich von „Die Burg der Könige“
ganz gut unterhalten.
Der
Autor: Oliver
Pötzsch
Oliver
Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren als Filmautor für den Bayerischen
Rundfunk, vor allem für die Kultsendung "quer". Er ist selbst ein
Nachfahre der Kuisls, die 300 Jahre lang die berühmteste Henker-Dynastie
Bayerns waren.
Weitere Bücher, die ich von Oliver Pötzsch gelesen habe:
Band 1 –
Die Henkerstochter
Band 4 –
Der Hexer und die Henkerstochter
An dieser Stelle
möchte ich mich beim
für die
Bereitstellung des
Rezensionsexemplares
bedanken.
Quellen:
Cover:
Ullstein Verlag
Klappentext:
Ullstein Verlag
Kurzbiografie:
Ullstein Verlag
Foto: © Gerald von Foris
Es ist immer schade, wenn historische Romane so konstruiert wirken. Dabei gibt es so tolle Aufzeichnungen und Möglichkeiten, sich Informationen zu holen.
AntwortenLöschenVielleicht sehe ich das Buch mal als ME, dann lese ich es auch aus Interesse ;)
Oh schade..ich fand das Buch eigentlich sehr gut. Aber Geschmäcker sind ja verschieden...Gott sei Dank! ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Hey, ein netter Zufall, ich habe Die Burg der Könige auch vor kurzem rezensiert und es sah sehr ähnlich aus wie bei dir, dann muss ich mir wohl doch kein schlechtes Gewissen machen, dass ich dem Buch eine eher schlechte Bewertung verpasst habe ;)
AntwortenLöschenIch habe auch mal bei deiner Rezension der Henkerstochter rein geschaut, das ich auch noch lesen möchte, und bin froh, dass du auch der Meinung bist, dass dieses deutlich besser ist als Die Burg der Könige. Das gibt Hoffnung, dass ich mich doch noch mit Oliver Pötzsch anfreunden kann :)
Du scheinst generell einen guten Geschmack in Sachen Büchern zu haben, darum folge ich dir hiermit auch gleich mal und hoffe, ein paar neue Lesetipps zu finden :)
Liebe Grüße,
Klingenfänger
von http://klingenfaenger.blogspot.de/