Petra Schier
Die Stadt
der Heiligen
Erschienen am: 02.03.2009
Verlag: Rowohlt
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 352
Preis: € 8,99
ISBN: 978-3-499-24862-7
Klappentext: Ein Toter im Dom. Eine falsche
Reliquie. Eine Frau auf der Suche nach der Wahrheit. Aachen, anno 1412: Der
Geselle Klas liegt erschlagen im Dom. Verdächtigt wird sein Meister, der
Reliquienhändler Reinold Markwardt. Dessen Frau Marysa glaubt an eine
Verschwörung. Unterstützt von dem Mönch Christophorus stößt sie bei ihren
Nachforschungen auf einen Handel mit gefälschten Reliquien. Doch ihre Feinde
sind mächtig: Marysa wird der Ketzerei angeklagt und soll auf dem
Scheiterhaufen verbrannt werden. Und die Zeit arbeitet gegen Christophorus…
Meine
Meinung: Die
frisch vermählte Marysa Markwardt, Tochter des verstorbenen Reliquienhändlers
in Aachen, lebt mit ihrem etwas eigensinnigen und introvertertierten Ehemann Reinold
zusammen, der die gut laufende Werkstatt ihres Vaters übernommen hat. Als
Schreinbauer hat er ein gutes Einkommen und beschäftigt sogar einen Lehrling.
Als dieser jedoch im Dom ermordet wird, wird Reinold der Tat bezichtigt. Sofort
gerät Reinold in Gefangenschaft, da er zudem des Handels mit gefälschten
Reliquien verdächtigt wird. Während seiner Inhaftierung kommt ihm jedoch der
Gedanke, dass er tatsächlich mit gefälschten Reliquien handeln könnte, denn
diese würden ihm einen beträchtlichen Gewinn ermöglichen. Obwohl Marysa
versucht, ihm diesen Wahnsinn auszureden und ihren Mann zur Vernunft zu
bringen, lässt er von seinem Vorhaben nicht ab. Selbst Christophorus, ein
Dominikanermönch und Ablasshändler und guter Freund von Marysas verstorbenen
Bruder Aldo kann Marysa nicht helfen bis sie eines Tages der Ketzterei
beschuldigt wird und, wenn es nach dem Domherren ginge, auf dem Scheiterhaufen
verbrannt werden sollte.
Petra
Schier hat mit "Die Stadt der Heiligen" einen interessanten
historischen Krimi in einer guten und leicht verständlichen Sprache
präsentiert, der das Treiben einer mittelalterlichen Stadt atmosphärisch gut
wieder gespiegelt hat.
Der
Schwerpunkt der Handlung liegt vor allem in der Darstellung des Reliquien- und
Ablasshandels sowie in der Heiltumsweisung Anfang des 15.Jahrhunderts sowie in
der Suche nach dem Mörder von Klas, dem Gesellen und später auch auf eine
weitere Mordermittlung. Der Leser erfährt, wie Fälscher vom Reliquienhandel
lebten und wie der Brauchtum der Heiltumsweisung ausgelebt worden ist.
In den
Nebenhandlungen erfährt man einiges über die Familienverhältnisse von Marysa.
Kleinere Liebeleien am Rande lockerten die etwas düstere Atmosphäre auf. Die
Handlung als solches, was insbesondere die Ermittlungsarbeit von Reinold, Marysa
und Christophorus zum Mord an den Gesellen Klas und dem falschen
Reliquienhandel betrifft ist eher schleppend und zäh. Erst im letzten Drittel
der Geschichte kommt die vermisste Spannung auf, als ein Unglück das Nächste
ablöst.
Die
Protagonisten erscheinen verhältnismäßig farblos, so wie Marysas Garderobe.
Christophorus der Ablasshändler und Inquisitor stellt eher das Gegenstück zu
der eigentlich ganz lustigen Marysa dar und offenbart zum Ende der Handlung
gedanklich sein wahres ich. Die Antipathie, die Marysa gegen Christophorus angibt,
zieht sich fast durch die gesamte Handlung, bis eine entscheidende Wendung
ansteht.
Nichtsdestotrotz hat mich der Roman sehr gut unterhalten und ich freue mich auf die Fortsetzungen.
Nichtsdestotrotz hat mich der Roman sehr gut unterhalten und ich freue mich auf die Fortsetzungen.
Meine
Bewertung:
Quellen:
Cover: Verlag
Rowohlt
Klappentext:
Verlag Rowohlt
Kurzbiografie:
Verlag Rowohlt
Foto: © by
Uschi Blech
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen