Michael Hübner
Todesdrang
Erschienen
am: 15.04.2013
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi/Thriller
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi/Thriller
Seiten: 320
Preis
€ (D) 8,99 |
€ (A) 9,30
ISBN: 978-3-442-47903-0
Klappentext: Ein blutiger Amoklauf erschüttert Koblenz: In blinder Wut
richtet der Eigentümer einer Softwarefirma seine Angestellten mit mehreren
Schüssen hin. Sein Motiv bleibt rätselhaft. Einige Tage später loggt sich Dirk
Bukowski, erfolgreicher Filialleiter einer Bank und glücklicher Familienvater,
in ein soziales Netzwerk ein, als in einem Fenster plötzlich die Worte „Wünsch
dir was!“ aufblinken. Dirk glaubt an einen harmlosen Werbegag und tippt nichts
ahnend „Ich habe bereits alles!“ in die darunterliegende Eingabezeile. Und
schon bald darauf beginnt der schlimmste Albtraum seines Lebens …
Meine
Meinung: Es ist
grausam, aber Wirklichkeit. Matthias Hartwick ist Amok gelaufen und hat 13
seiner Angestellten in den Tod gerissen um sich dann selbst zu richten. Doch das
Spiel verlief nicht so wie geplant, nicht nach seinen Regeln. Den Regeln, den
ein besessener Psychopath aufgestellt hat. Also, neues Spiel, neues Glück.
Doch was
hat das Spiel mit Dirk Bukowski, einem erfolgreichen Bankangestellten, Ehemann
und Familienvater zu tun? Er ist einer der Auserwählten, der für das Spiel in
Frage kommt, das mit einer ganz banalen Aufforderung im Internet beginnt, einem
nervenden Werbebanner, das, wenn man es schließt, sich immer wieder öffnet.
Insofern
bleibt Dirk nichts anderes übrig, als darauf zu antworten. Kurz überlegt er
noch, was er wohl auf dieses Angebot „Wünsch dir was!“ erwidern könnte, doch
dann kommt seine, etwas anmaßende Antwort „Ich besitze bereits alles!“.
Wie
elektrisiert nimmt sein Spielgegner diesen Hinweis auf, kann es kaum fassen und
weiß genau, Dirk Bukowski ist sein neues Opfer.
Ich kann
es auch kaum glauben. Er hat es wieder geschafft, mich in den Bann seiner Handlung
zu ziehen. Michael Hübner hat auch mit seinem dritten Thriller wieder bewiesen,
dass er ganz oben mitspielen kann, unter den Besten der Thrillerautoren.
Von Beginn
an hat es der Autor fertiggebracht, eine Spannung aufzubauen, die den gesamten
Plot durchweg hielt.
Obwohl der
Beginn der Handlung, mit dem Amoklauf des Geschäftsführers einer erfolgreichen
Softwarefirma, so gar nichts mit dem weiteren Verlauf des Geschehens zu tun zu
haben scheint, verknüpfen sich dennoch die Fäden in seiner weiteren Ausführung
ganz allmählich miteinander.
Mit seinem
Protagonisten Dirk Bukowski hat der Autor eine Figur gewählt, der so alles
darstellt, nicht nur den erfolgreichen Bankberater, der sogar stellvertretender
Filialleiter ist, sondern auch Jemanden, der alles besitzt, den man um seine
Karriere, seinen Besitz, seine Familie neidet, der sich seinen Mitmenschen,
wenn vielleicht auch ungewollt, etwas zu arrogant zeigt. Seine stellenweise
Überheblichkeit sorgt auch dafür, dass ich Dirk Bukowski anfänglich, obwohl er
trotz allem auch bescheiden reagierte, wenig sympathisch fand.
Sein
sogenannter Gegenspieler ist das ganze Gegenteil von Bukowski, gesellschaftlich
nicht anerkannt ohne große Habe, keinen beruflichen Abschluss, fehlende
Anerkennung, keine Familie.
Doch mit
dem Spiel, das sich der Unbekannte auf Leben und Tod ausgedacht hat, sollte sich
alles ändern. Innerhalb kürzester Zeit wird Bukowskis Leben und Ruf
ruiniert, zuerst in seiner Firma, dann bei seiner Frau. Auch wenn sie eingangs
noch zu ihrem Mann hielt, entfremdete sie sich von ihm, konnte mit den
Beschuldigungen gegen ihn nicht umgehen. In einer Kurzschlussreaktion flüchtet
sie zusammen mit ihrem fast 6 jährigen Sohn Kevin - mit fatalen Folgen.
Als
Bukowski schließlich noch in ein Mordkomplott verwickelt wird, reift in ihm die
Rache. Selbst als Sven Becker, der altbekannte Kommissar der Koblenzer
Mordkommission, den man schon in der „Sterbestunde“ kennen lernen durfte,
auftaucht, bringt ihn dieser nicht von Bukowskis Weg ab.
Bukowski
weiß, dass er auch einem Drang nachgeben muss, dass man ihn nie glauben wird, weil
alle Beweise gegen ihn sprechen.
Michael
Hübner zeigt in seinem Thriller, wie manipulier- und vor allem beeinflussbar ein
Mensch ist, insbesondere durch und mit der Technik, die einem heute zur
Verfügung steht. Dass dazu auch die sozialen Netzwerke gehören, ist meines
Erachtens genauso tragisch. Mit seinem Werk hat mich der Autor absolut
überzeugt, es ist spannend, fesselnd und hat den gewissen Nervenkitzel in sich.
Und so manches Mal habe ich mich dabei erwischt, bei gewissen Situationen zu
überlegen, was ich wohl an Dirk Bukowskis Stelle gemacht hätte.
Fazit: Todesdrang
ist ein komplexer und tiefgründiger Thriller mit hohem Unterhaltungswert und vielen
versteckten Botschaften, über die es sich lohnt, nachzudenken. Dieser Thriller
bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.
Der
Autor:
Michael
Hübner, Jahrgang 1968, arbeitete als Keramiker, Logistiker und freiberuflicher
Webdesigner, bevor er das Schreiben für sich entdeckte. Sein erster Thriller,
»Stigma«, war ein großer Lesererfolg und wurde in zahlreichen Foren und Blogs
gelobt. Hübners zweite Leidenschaft gilt der Fotografie und dem digitalen
Bearbeiten von Bildern. Er lebt mit seiner Frau und drei Töchtern in der Nähe
von Koblenz.
Meine Bewertung:
Quellen:
Cover: Goldmann
Verlag
Klappentext:
Goldmann Verlag
Autorenporträt:
Goldmann Verlag
Foto: © Michael
Hübner
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