Montag, 22. April 2013

# 57 # Petra Schier: Die Gewürzhändlerin


Petra Schier
Die Gewürzhändlerin

Erschienen am: 01.12.2011
Verlag: Rowohlt
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 544
Preis: € 8,99
ISBN: 978-3-499-25628-8

Klappentext: Von der Eifel an den Rhein: Ein Frauenschicksal im Mittelalter. Luzia verbringt mit ihrer Herrschaft die Wintermonate in Koblenz. Die Bauerntochter ist überwältigt: Das Leben in der Stadt ist so aufregend! Ihr Glück scheint vollkommen, als der Gewürzhändler Martin Wied sie um ihre Mitarbeit bittet: Ingwerwurzeln, Safranfäden, Paradieskörner, Zitronenöl, Muskatnuss - Luzia entdeckt ihre Passion. Ihr Verkaufstalent, ebenso wie ihr hübsches Äußeres, bleibt auch anderen nicht verborgen. Ausgerechnet Siegfried Thal, der Sohn von Martins größtem Konkurrenten, will Luzia zur Frau. Noch bevor Martin ihr seine eigenen Gefühle offenbaren kann, wird er des Mordes angeklagt. Überzeugt von seiner Unschuld, beginnt Luzia nach dem wahren Täter zu suchen …

Meine Meinung: In der Leibmagd der Gräfin Elisabeth, Luzia, schlummern gleich mehrere Talente. Als begeisterte Rechenkünstlerin, die es versteht auch ohne Rechenbrett größere Rechenoperationen meisterhaft zu bewerkstelligen, versteht sie auch ihr Geschick auf dem Markt beim Handeln und Feilschen einzusetzen. Aus diesem Grund lässt Elisabeth sie lieber die Preise aushandeln. Ohne es zu wissen, macht sich dies der Wein- und Gewürzhändler Martin Wied aus einer Not heraus zum Nutzen. Als er gerade auf dem Markt in terminlicher Bedrängnis gerät, bittet er Luzia für einige Stunden auf seinen Stand aufzupassen. Nach ihren ersten Verkäufen stellt sie fest, dass ihr dieses Leben, das Arbeiten mit Gewürzen und das Verkaufen besondere Freude bereitet. Martin setzt in ihr größeres Vertrauen und lässt sie auch die übrigen Markttage am Gewürzstand handeln. Auch später darf Luzia Martin, wenn auch manches Mal nur mit Widerwillen, im Kontor arbeiten. Luzia lernt in dieser Zeit viel über Gewürze und Weine, darf selber Waren bestellen und das Rechnungsbuch führen. Trotzdem lösen Martins Brandwunden in Luzia gewisse Abscheu aus. Obwohl sie allmählich Vertrauen zu ihm erlangt, er sich sogar in sie verliebt, bleibt der Abstand zwischen ihnen bestehen. Dafür offenbaren Andere ein wesentlich größeres Interesse an Luzia, das sie auch offen zeigen. Gleichzeitig fühlt sich Martin seinen Konkurrenten immer größeren Machtkämpfen ausgeliefert. Um ihn auszuschalten ist jedes Mittel recht, sodass sich Martin schon bald einem Mordkomplott gegenüber sieht.

Leider habe ich viel zu spät bemerkt, dass es sich bei dem Buch „Die Gewürzhändlerin“ um einen Fortsetzungsroman handelt. Obwohl ich lieber die Bücher der Reihenfolge entsprechend lese, wirkt das Werk wie ein selbstständiger Roman.
Petra Schier hat es auf jeden Fall verstanden von Beginn an eine Spannung zu erzeugen, die sich bis zum Ende des Buches hielt.
Ihren Roman hat sie auf eine historische Grundlage aufgebaut und den Fortschritt des Handels im Mittelalter des 14. Jahrhunderts aufgezeigt. Gerade in Koblenz, einem wichtigen Handels- und Knotenpunkt der Schifffahrt, begann der Handel zu blühen. Gewürze aus dem Orient oder dem Süden Europas, aber auch Weine und Tücher fanden hier ihren Umschlagplatz. Kaufleute ließen sich nieder um Handel zu betreiben.
Immer wieder trifft der Leser auf historische Persönlichkeiten, die in dieser Zeit gelebt haben.
Die Autorin hat ihren Protagonisten gewisse unverkennbare Charakterzüge eingehaucht, sodass man diese schnell in die Guten und Bösen einteilen konnte. Auch das Begehren zwischen verschiedenen Figuren, unerfüllte Liebeleien, ließen einen immer wieder hoffen und mit fiebern.
Obwohl man bei gewissen Szenen, beispielsweise die mit den heiligen Reliquien, an der Handlung zweifeln ließ, tat das der Spannung und dem Lesefluss keinen Abbruch.
Petra Schier sorgt dafür, dass sich der Leser inmitten der Geschichte befindet und lässt ihn am Markttreiben und vielen anderen Szenen teilhaben.
Das Buch hat mich derart mitgerissen, sodass es mir nicht schwer fallen wird, mich von ihren übrigen Romanen anstecken zu lassen.

Die Autorin: Petra Schier
Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin. Schon in ihren ersten beiden Romanen «Tod im Beginenhaus» und «Mord im Dirnenhaus» löste die Apothekerin Adelina mit Scharfsinn und Dickköpfigkeit Kriminalfälle im mittelalterlichen Köln.Meine Bewertung:



Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Verlag Rowohlt
Klappentext: Verlag Rowohlt
Kurzbiografie: Verlag Rowohlt
Foto: © by Uschi Blech

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