Elisabeth Herrmann
Schattengrund
Erschienen
am: 12.11.2012
Verlag: cbt
Ausgabeart: Klappenbroschur
Kategorien: Belletristik / Krimi/Thriller
Verlag: cbt
Ausgabeart: Klappenbroschur
Kategorien: Belletristik / Krimi/Thriller
Seiten: 416
Preis
€ (D) 14,99 |
€ (A) 15,50
ISBN: 978-3-570-16126-5
Klappentext: Schattengrund. Als die 17-jährige
Nicola das Haus ihrer verstorbenen Tante erbt, ahnt sie nicht, wie bedeutsam dieser Name für sie
wird. Es ist ein einsames Haus in einem abgelegenen Dorf, in dem sie als Kind
oft zu Gast war. Ein Haus, in dem die Vergangenheit schlummert. Und ein Haus,
das Nicos Eltern auf keinen Fall annehmen wollen. Als die Eltern das Erbe
stellvertretend für ihre Tochter ausschlagen, reißt Nico heimlich aus, um
Schattengrund wiederzufinden. Und kaum hat sie die Schwelle übertreten, da
scheint eine lange verdrängte Wahrheit nach ihr zu greifen. Wie konnte sie das
alles bloß vergessen? Die knarrenden Treppen, den staubigen Dachboden – und das
Mädchen, mit dem sie hier immer gespielt hat? Fili, ihre allerbeste Freundin.
Ihre Seelenschwester. Ihre tote Freundin. Ein grauenhaftes Verbrechen hat die
Mädchen damals auseinander gerissen. Aber Nico kann ihren eigenen Erinnerungen
nicht trauen. Und der Täter von damals ist noch immer im Dorf.
Meine
Meinung: Nur sechs
Wochen trennen Nico von ihrer Volljährigkeit. Sechs Wochen, dann könnte sie
selbst entscheiden, ob sie das Erbe der Tante Kiana annehmen würde oder nicht.
Aus Furcht, das Trauma, das sich vor 12 Jahren ereignet hatte, könnte seinen
weiteren Lauf nehmen, entscheiden die Eltern, das Erbe um das Anwesen
Schattengrund auszuschlagen. Doch Nico gibt sich damit nicht zufrieden. Sie
will wissen, was sie hätte geerbt haben können und beschließt entgegen den
Verboten der Eltern nach Schattengrund zu fahren. Ihre Reise in den tief
verschneiten Harz, die mehr als 6 Stunden dauerte, wird abrupt beendet, in dem
sie der Busfahrer mit der Entschuldigung, die Straßen seien nicht geräumt, vor
die Tür setzt. Fest entschlossen, nicht so leicht aufzugeben, setzt Nico ihre
Reise per Fuß fort. Nur einem glücklichen Umstand hat sie es zu verdanken, dass
sie Leon auf einem völlig abgelegenen Wanderweg, der eigentlich zum Brocken
führt, mit seinem Jeep begegnet und sie direkt in Schattengrund absetzt.
Schon am
darauffolgenden Tag verspürt Nico den Hass der Dorfbewohner auf sich und
beginnt, die Ursache zu ergründen. Leon, den sie am Abend zuvor kennen gelernt
hat, hilft ihr so gut es geht. Doch der Hass der Bewohner sitzt tief und so
werden Nico und auch Leon mehrfach Opfer eines Mordversuchs.
Auch mit
„Schattengrund“ konnte mich Elisabeth Herrmann wieder in ihren Bann ziehen. Ein
spannender und fesselnder Thriller von der ersten Seite an. Während die
17jährige Nico versucht, hinter das Rätsel von Schattengrund zu gelangen,
versuchen die Dorfbewohner ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen. Nur
Stück für Stück setzen sich die Puzzle zusammen, die einst vor 12 Jahren
ausgelegt worden sind. Damals war Nico mit der gleichaltrigen Fili aus dem
Gasthaus des „Schwarzen Hirsch“ befreundet und gemeinsam haben sie viel
unternommen. Oftmals saßen sie mit der Tante zusammen, die die schönsten
Märchen erzählen konnte. In einem Buch hatte Kiana die Geschichten verewigt und
Nico durfte dazu immer ein Bild malen. Dieses Buch sollte schließlich der
Schlüssel zu den Ereignissen sein, die sich damals ereignet haben, aus der nur
eine der Freundinnen lebend zurück kehren konnte.
Nur wenige
Dorfbewohner sehen in Nico nicht die böse Hexe und so erfährt sie von diesen
Leuten, was damals geschah. Doch die wahre Geschichte musste Nico allein heraus
finden.
Leon, der
ihr engster Vertrauter wird, unterstützt sie so gut er kann. Doch wenn es um
seine Familie geht, mauert auch er.
Nico, die
mitunter allein auf sich gestellt ist, muss sich auch den Anfeindungen der
Familie von Fili stellen, denn sie sind nach wie vor der Meinung, dass Nico am
Tod von Fili Schuld hat.
Elisabeth
Herrmann schildert die Szenen und Schauplätze so realistisch, dass man glauben
könnte, man befindet sich mittendrin. Auch ihre Protagonisten sind gut
gezeichnet, man spürt, wer Nico gut tut und wer nicht. Trotzdem hat sie es
verstanden, Verwirrungen zu stiften, sodass man auch des Öfteren ins Zweifeln
geriet. Gerade zum Ende der Handlung hin überschlugen sich die Wendungen und
eine Überraschung folgte der Nächsten. Selbst als feststand, was mit Fili
geschah und man annahm, wer hinter den Gräueltaten steckte, wendete sich das
Blatt noch einige Male.
Schattengrund
ist ein packender Thriller, den man nicht so schnell aus der Hand legen kann,
da sich die Ereignisse nur so überschlagen. Ihre leichte, lockere, mitunter
auch witzige Schreibweise lassen die Seiten nur so durch die Finger rieseln und
der erste Gedanke, wenn man das Buch beendet hat, ist, man will mehr davon.
Eigentlich
ist es eine Schande, dass ich erst jetzt auf die geniale Autorin gestoßen bin
und ich freue mich auf all das, was sie noch geschrieben hat und schreiben
wird.
Die
Autorin:
Elisabeth
Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem
Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als
Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman "Das
Kindermädchen" ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder
werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau mit Jan Josef
Liefers vom ZDF, "Zeugin der Toten" mit Anna Loos in der Hauptrolle.
Für dieses Buch erhielt sie den Radio-Bremen- Krimipreis und den Deutschen
Krimipreis 2012. Elisabeth Herrmann lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
Meine Bewertung:
Quellen:
Cover: Verlag
cbt
Klappentext:
Verlag cbt
Autorenporträt:
Verlag cbt
Foto: ©
Maximilian Lautenschläger
Hallo Sabine,
AntwortenLöschenich fand "Schattengrund" auch klasse. Den ersten Jugendthriller von E. Herrmann "Lilienblut" kann ich dir auch empfehlen. Ihr neuestes Werk "Das Dorf der Mörder" liegt noch auf meinem SuB, das kommt bald dran.
Liebe Grüße von
Sabine