Oliver Pötzsch
Die
Henkerstochter und der König der Bettler
Erschienen am: 12.08.2010
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 592
Preis: € 9,95
ISBN: 978-3-548-28114-8
Klappentext: Der Schongauer Henker Jakob Kuisl
ist in eine Falle getappt: Bei einem Besuch in Regensburg findet er seine
Schwester und den Schwager tot in der Badestube.
Die Stadtwache verhaftet ihn als Verdächtigen und wirft ihn in den Kerker. Nun drohen ihm, dem Henker, selbst Folter und Hinrichtung. Fieberhaft suchen seine Tochter Magdalena und der Medicus Simon Fronwieser nach dem wahren Täter und stoßen dabei auf ein Komplott, bei dem die Zukunft des Kaiserreichs auf dem Spiel steht.
Die Stadtwache verhaftet ihn als Verdächtigen und wirft ihn in den Kerker. Nun drohen ihm, dem Henker, selbst Folter und Hinrichtung. Fieberhaft suchen seine Tochter Magdalena und der Medicus Simon Fronwieser nach dem wahren Täter und stoßen dabei auf ein Komplott, bei dem die Zukunft des Kaiserreichs auf dem Spiel steht.
Meine
Meinung: Ein Brief
der jüngsten Schwester von Jakob Kuisl, lässt ihn, ohne dem Stadtschreiber
Johann Lechner zu informieren, sofort nach Regensburg aufbrechen. Den Zeilen
ist zu entnehmen, dass sie schwer krank ist. Jakob, der nicht nur der Henker
von Schongau ist, sondern auch ein erfahrener Heilkundler, zu dem die
Schongauer eher als zum Medicus gehen, will seiner Schwester helfen. Seine
Fahrt auf dem Floß entlang des Lechs und der Donau verläuft nicht ganz ohne
Hindernisse. Ein sich verdächtig verhaltender Mitfahrender erregt Kuisl
Aufmerksamkeit. In Regensburg angekommen, wird Kuisl von den Stadtbütteln
sofort in Gewahrsam genommen und nach kurzer Zeit wieder entlassen. Als Kuisl
endlich das Haus seiner Schwester erreicht, findet er sie zusammen mit ihrem Ehemann,
dem Bader, nur noch tot vor. Kaum dass er sie gefunden hat, stehen die Büttel
schon wieder parat um ihn in den Kerker zu stecken. Die anschließende peinliche
Befragung hinterlässt auch bei Jakob Kuisl entsprechende Spuren. Nur knapp
entkommt er dem Tod, in dem er mithilfe eines Freundes aus dem Kerker flieht.
Währenddessen
haben sich auch Magdalena, Jakobs Tochter und ihr Freund der Medicus Simon
Fronwieser, auf dem Weg nach Regensburg gemacht um den Schongauern und ihren
Anschuldigen zu entfliehen. Dort erfahren sie, dass Magdalenas Vater des Mordes
bezichtigt wird. Dass sie ihrem Vater nicht dem Schicksal überlassen kann,
steht für Magdalena sofort fest und sie begibt sich zusammen mit Simon auf die
Spur des wahren Täters, nicht ohne auch selbst in Gefahr zu geraten.
Spannend
und ereignisreich ist auch wieder der 3.Band der Saga um den Henker Jakob Kuisl
und seiner Tochter Magdalena. In mehreren Handlungssträngen erzählt der Autor
Oliver Pötzsch die Ereignisse um den Schongauer Henker, der dieses Mal selbst
Opfer einer Verschwörung und auf bestialische Weise gefoltert wird. Während
Kuisl sich den Folterungen seines eigenen Handwerks ausgesetzt sieht, versuchen
seine Tochter und ihr Freund Licht hinter das Dunkel der Intrigen zu bringen.
Beide finden Unterstützung in einer ganzen Heerschaft von Bettlern, aber auch
in dem Flößer Karl Gessner, der der Anführer der sogenannten Freien in
Regensburg ist. Die Unterstützung der Bettler ist vor allem Simon zu verdanken,
der in einer atemberaubenden und öffentlichen Operation einen blinden Bettler
vom grauen Star geheilt hat. Magdalena und Simon geraten in verschiedene
gesellschaftliche Kreise, darunter auch in die Gesellschaft des venezianischen
Gesandten Silvio Contarini, der so scheint es, den beiden seine volle
Unterstützung, wie auch Karl Gessner, auf der Suche nach dem wahren Mörder von
Magdalenas Tante und Onkel zusichert.
Oliver
Pötzsch schildert auf beeindruckender Art und Weise das Leben in Regensburg und
lässt seinen Leser an den historischen Schauplätzen teilhaben. Seine
Schilderungen sind so detailgetreu, dass man glaubt und spürt, diese Orte
selbst schon einmal gesehen zu haben. Ebenso beeindruckend fand ich, wie
detailliert er die Folterungen sowie die Instrumente und Werkzeuge erläutert
hat.
Sympathisch
sind auch nach wie vor die Protagonisten der Henkersfamilie. Man kann sie
einfach nur ins Herz schließen, obwohl sie ja als unrein und ehrlos gelten.
Doch die Art und Weise wie sie mit den Gegebenheiten umgehen, wie unerschrocken
und forsch sie sind und gegen Ungerechtigkeiten vorgehen, macht sie einfach nur
liebenswert.
Nicht nur
der Roman als Solches verdient die Höchstbewertung sondern auch das Nachwort
des Autors. Meine Reise nach Regensburg ist nur noch eine Frage der Zeit.
Der
Autor: Oliver
Pötzsch
Oliver
Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren als Filmautor für den Bayerischen
Rundfunk, vor allem für die Kultsendung "quer". Er ist selbst ein
Nachfahre der Kuisls, die 300 Jahre lang die berühmteste Henker-Dynastie
Bayerns waren.
Meine Bewertung:
Reihenfolge
der Henkerstochter-Saga
Band 1 –
Die Henkerstochter
Band 4 –
Der Hexer und die Henkerstochter
Quellen:
Cover:
Ullstein Verlag
Klappentext:
Ullstein Verlag
Kurzbiografie:
Ullstein Verlag
Foto: ©
Gerald von Foris
Uh da gibt es bald einen vierten Band? Grad hab ich die Reihe abgeschlossen. Es ist ja immer ein bisschen ausufernd und langatmig, aber toll beschrieben auf jeden Fall. Jede Lesepause ist wie Auftauchen aus dem Denkarium, find ich immer :)
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