Elisabeth Herrmann
Das Dorf
der Mörder
Erschienen
am: 25.02.2013
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Gebundene Ausgabe
Kategorien: Belletristik / Krimi/Thriller
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Gebundene Ausgabe
Kategorien: Belletristik / Krimi/Thriller
Seiten: 480
Preis
€ (D) 19,99 |
€ (A) 20,60
ISBN: 978-3-442-31325-9
Klappentext: Ein grausamer Mord ereignet sich im Berliner Tierpark. Eine
der Ersten, die am Tatort eintrifft, ist die junge Streifenpolizistin Sanela
Beara: ehrgeizig, voller Tatendrang und entschlossen, dem Fall auch gegen den
Willen ihres Vorgesetzten auf den Grund zu gehen. Denn die Schuldige ist
schnell gefasst – zu schnell, wie Sanela glaubt. Während der Öffentlichkeit die
geständige Mörderin Charlie Rubin präsentiert wird, hat Beara Zweifel. Zweifel,
die auch den Psychologen Jeremy Saaler plagen, der ein Gutachten über Charlies
Zurechnungsfähigkeit erstellen soll. Unabhängig voneinander haben beide den
gleichen Verdacht: Der Mord im Tierpark hängt mit Charlies Kindheit in einem
kleinen Dorf in Brandenburg zusammen. Ein dunkles, mörderisches Rätsel lockt
sie nach Wendisch Bruch – direkt ins Visier eines Gegners, der die Totenruhe im
Dorf um jeden Preis bewahren will ...
Meine
Meinung: Als die
Erzieherin einer Kindergartengruppe mit ansehen muss, wie eines der Pekaris im
Berliner Tierpark eine menschliche Hand verspeist, informiert sie umgehend die
Polizei. Den Notruf erreicht als erstes die Streifenpolizistin Sanela Beara und
ihr Kollege, die sich umgehend an den vermeintlichen Tatort begeben. Der
Umsicht der Polizistin Sanela Beara ist es auch zu verdanken, dass alle
erforderlichen Maßnahmen für eine kriminaltechnische Untersuchung eingeleitet
werden konnten ohne dass Spuren kontaminiert worden sind. Während
Kriminalhauptkommissar Lutz Gehring versucht, die restlichen Leichenteile
bergen zu lassen, nimmt Sanela Kontakt mit der Tierpflegerin Charlotte Rubin,
die auch Charlie genannt wird, auf. Von ihr erfährt Sanela einiges über die
Arbeit im Tierpark. Einer Eingebung zufolge treibt es Sanela nach der
Unterredung mit der Tierpflegerin zu einem Container mit Tierknochenabfällen,
in dem sie weitere Leichenteile vermutet. Doch bevor sie sich dem Inhalt widmen
kann, wird sie bösartig niedergeschlagen. Als Tatverdächtige des hinterhältigen
Anschlags und des Mordes an dem unbekannten Mann wird schließlich die geständige Charlie
festgenommen. Prof. Dr. Dr. Brock und sein Assistent Jeremy Saaler haben indes
von der Staatsanwaltschaft den Auftrag erhalten, ein Gutachten über Rubins
Zurechnungsfähigkeit zu erstellen. In ihren Gesprächen stellen sie fest, dass
die eher introvertierte Tierpflegerin eine bewegte Vergangenheit, insbesondere
einer rätselhaften Kindheit, hatte. Unabhängig voneinander beginnen sowohl der
Assistent Jeremy als auch die junge und ehrgeizige Polizistin Sanela mit ihren
eigenen Ermittlungen, da sie von der alleinigen Schuld der Tierpflegerin, einen
Mord begangen zu haben, nicht überzeugt sind. Da ihnen die Unterstützung ihrer
Vorgesetzten versagt blieb, begeben sich Beide eigenmächtig und ohne Schutz in
höchste Gefahr.
Noch immer
stehe ich unter den faszinierenden Eindrücken des von Elisabeth Herrmann
präsentierten Thrillers "Das Dorf der Mörder". Ein Buch, dessen
Handlung mich von Beginn an in den Sog gezogen hat.
Mit einem
atemberaubenden Prolog beginnt die Autorin ihre Geschichte zu erzählen, die einst
in einem abgelegenen Dorf Brandenburgs, vermutlich um die Wendezeit in den 90 er Jahren,
ihren Ursprung hat. Im Verlauf der Handlung wird der Leser zunächst mit den
verschiedenen Protagonisten vertraut gemacht. Zum einen sind es die junge
Streifenpolizistin mit kroatischen Wurzeln, Sanela Beara und ihr Vorgesetzter
Kriminalhauptkommissar Lutz Gehring. Während der Hauptkommissar anfänglich sehr
genervt wirkt, besonders, wenn die junge Polizistin in Aktion tritt, die sich
zudem für das Förderprogramm der Polizei beworben hat, entwickelt auch er im
späteren Verlauf gegenüber dem Leser eine gewisse Sympathie. Ebenso ist die
strukturierte Handlungsweise von Sanela erst einmal gewöhnungsbedürftig, da sie
eingangs gewisse unsympathische Züge aufgrund ihrer Arroganz, ausweist. Doch
auch hier ändert sich die Betrachtungsweise schnell, denn Sanela scheint die
Einzige zu sein, die sich tatsächlich mit der Mordsache beschäftigt und an der
alleinigen Schuld der mutmaßlichen Mörderin zweifelt.
Die
Psychologen Prof. Dr. Dr. Brock und sein Assistent Jeremy Saaler, die ein
psychologisches Gutachten über die kaltblütige Mörderin erstellen sollen, sehen
sich ihrer Aufgabe nur bedingt gewachsen. Während Jeremy sich auf ein Abenteuer
mit der Schwester der mutmaßlichen Mörderin einlässt, beginnt die Polizistin
Sanela mit ihren eigenen Ermittlungen, die sie in das Leben von Charlotte Rubin
als Kind zurück führt. Die in dem Dorf Wendisch Bruch verbrachte Kindheit blieb
für Charlotte und ihrer Schwester nicht ohne Folgen. Schon frühzeitig verließ
Charlie das Elternhaus um auf eigenen Füßen zu stehen. Obwohl ihr Leben von
einigen Suizidversuchen begleitet war, fand sie in Berlin als angestellte
Tierpflegerin im Tierpark dann doch ihre Ruhe - bis zu einem gewissen Tag, an
dem sich alles ändern sollte.
Elisabeth
Herrmann hat es verstanden mit den Gefühlen des Lesers zu spielen und mitunter eine
so beklemmende Atmosphäre zu schaffen, dass man sich inmitten der Schauplätze
wieder findet. Ganz besonders hat mich beeindruckt, wie sie die Figuren in dem
fast verlassenen Dorf von Wendisch Bruch aufgezeichnet hat. Überrascht war ich
auch von ihrem Humor, den sie an der richtigen Stelle einzusetzen verstanden
hat und dieser sich insbesondere in der ehemaligen Dorfwirtin Walburga Wahl
wieder findet.
Allein die
Tatsache, dass eine Vielzahl von Morden in dem Dorf Wendisch Bruch ungesühnt
blieb, ist wahrscheinlich dem Wendechaos und der Abgeschiedenheit des Dorfes,
bei dem sich niemand um Niemanden kümmert, zuzuschreiben. Bis zur endgültigen
Auflösung des Falls, der zum Ende hin noch mal eine Wendung brachte, hat mich
das Buch durchweg begeistert.
Die
Autorin:
Elisabeth
Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem
Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin
beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman "Das Kindermädchen" ihren
Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt:
Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau mit Jan Josef Liefers vom ZDF,
"Zeugin der Toten" mit Anna Loos in der Hauptrolle. Für dieses Buch
erhielt sie den Radio-Bremen- Krimipreis und den Deutschen Krimipreis 2012.
Elisabeth Herrmann lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
Meine Bewertung:
An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.
Quellen:
Cover: Goldmann
Verlag
Klappentext:
Goldmann Verlag
Autorenporträt:
Goldmann Verlag
Foto: ©
Maximilian Lautenschläger
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen