Samstag, 2. März 2013

# 31 # Arno Strobel: Der Sarg


Arno Strobel
Der Sarg

Erschienen am: 10.01.2013
Verlag: Fischer
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 384
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-596-19102-4

Zur Leseprobe         
Online bestellbar hier: Amazon/Fischer

Klappentext: »Sie konnte nicht einordnen, was diese Schwärze zu bedeuten hatte. Aber sie war überall. Und es gab keinen Ausweg.«
Köln wird durch eine Reihe fürchterlicher Verbrechen erschüttert. Jemand entführt mehrere Frauen und begräbt sie bei lebendigem Leib. Der Täter spielt der Polizei Hinweise zu, doch wenn ein Grab gefunden wird, ist die Frau darin bereits tot. Erstickt.
Zur gleichen Zeit hat Eva, eine erfolgreiche Geschäftsfrau Mitte 30, einen immer wiederkehrenden Traum. Sie wacht in einem Sarg auf. Gefangen, hilflos, panisch. Sie weiß nicht, wie sie in den Sarg hineingekommen ist, und später nicht mehr, wie sie ihn wieder verlassen hat. Doch irgendwann ist es vorbei, sie ist frei, liegt in ihrem Bett. Und bemerkt die Blutergüsse und Kratzspuren an Händen, Armen und Beinen …

Meine Meinung: Eva Rossbach hat reich geerbt. Die gut gehende Firma wird von ihrem Geschäftsführer Dr. Hubert Wiebking akribisch geführt. In ihrer Villa lebt sie jedoch allein und recht zurück gezogen. Nur ihre Freundin Wiebke Pfeiffer besucht sie hin und wieder. Eigentlich dürfte es ihr an nichts fehlen, doch seit einiger Zeit plagen Eva Albträume, die sie allerdings ziemlich realistisch erlebt. Nicht nur, dass sie sich in ihren Träumen lebend und eingeschlossen in einem Sarg befindet und versucht sich zu befreien, findet sie nach dem Aufwachen Verletzungen an den Händen, die sie sich durch das Schaben und Kratzen an Sargdecke und –wände zugezogen haben muss.
Nachdem sie aber in der Tageszeitung von genau solch einem Verbrechen, bei dem eine Frau lebend in einem Sarg vergraben und nur noch tot geborgen werden konnte, liest, erzählt sie ihrer Freundin von den Albträumen.
Wiebke empfiehlt ihr, sich einem Psychiater anzuvertrauen. Doch mit dem Gang zu dem empfohlenen Arzt scheint alles nur noch schlimmer zu werden.

Arno Strobel hat es wieder einmal geschafft und einen grandiosen Psychothriller präsentiert. Mit dem Hauptkommissar Bernd Menkhoff hat der Autor eine bereits bekannte Figur aus seinem Roman „Das Wesen“ zurück geholt. Menkhoff, der inzwischen in Köln arbeitet und eine neue Partnerin zur Seite hat, hat die schwere Aufgabe übernommen, die Verbrechen eines Serienmörders aufzuklären. Bereits zwei Frauen hat dieser bei lebendigem Leib vergraben, deren Kampf ums Überleben qualvoll durch Ersticken endete. Bei seinen Ermittlungen trifft Menkhoff und seine Partnerin Jutta Reithöfer auf eine Reihe von Verdächtigen, denen sie sich ständig der Verlogenheit und Verschwiegenheit gegenüber sehen. Jeder in Evas Umkreis scheint etwas zu verbergen zu haben, sodass gemauschelt, gemauert und beschuldigt wird, was das Repertoire hergibt. Doch das Ermittlerteam gibt nicht so schnell auf und findet, wenn auch unter erschwerten Bedingungen, jedes einzelne Stück bis sich das Puzzle so langsam zusammen zu setzen scheint.

Es gibt einige Krimis und Thriller, die ich schon gelesen habe, bei denen Menschen lebend vergraben worden sind, doch noch nie habe ich zu diesem Thema einen Roman gelesen, der so einen spannenden psychologischen Hintergrund hatte. Der Autor hat es verstanden, eine Geschichte zu offerieren, die auf mehreren Handlungssträngen aufgebaut ist. Mit seinem gut recherchierten Hintergrund und den verständlich dargestellten Krankheitsbildern hat er dem Leser den Zugang zu seiner Story problemlos ermöglicht. Dabei hat er es geschafft, mich auf verschiedene Fährten zu führen, sodass ich den Kreis der Verdächtigen stets neu sortieren musste. Obwohl ich der Meinung war, schon ziemlich früh erkannt zu haben, wer in den näheren Täterkreis gehörte, musste ich mich doch noch eines Besseren belehren lassen. Geschickt hat Arno Strobel seiner Geschichte eine überraschende Wendung gegeben und mit einer völlig anderen Version des Täterprofils aufgewartet. Die Beweggründe des Täters, die Verbrechen auszuüben, sind allerdings weder nachzuvollziehen noch verständlich.
Dass der Autor auch auf das private Umfeld der Ermittler bzw. des Ermittlers Menkhoff eingegangen ist, fand ich zwar gut, hätte mir aber durchaus mehr davon, auch von den anderen Teammitgliedern, gewünscht.

Fazit: Das vierte Buch von Arno Strobel „Der Sarg“ ist, wie auch schon seine Vorgängerbücher, von Spannung nur so durchzogen. Denn wieder einmal führt der Autor den Leser durch die unergründliche Psyche des Menschen.

Der Autor: Arno Strobel
Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitet heute bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Mit dem Schreiben begann er im Alter von fast vierzig Jahren. Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.




Meine Bewertung:

Quellen:
Cover: Fischer Taschenbuch Verlag
Klappentext: Fischer Taschenbuch Verlag
Autorenporträt: Fischer Taschenbuch Verlag
Foto: © HP Merten Fotodesign

An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim
Verlag: Fischer
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...