Die Pestmagd
Erschienen am: 01.10.2012
Verlag: Der Club Bertelsmann
Ausgabeart: Gebunden mit Schutzumschlag
Kategorien: Belletristik / Historische Romane
Verlag: Der Club Bertelsmann
Ausgabeart: Gebunden mit Schutzumschlag
Kategorien: Belletristik / Historische Romane
Seiten: 544
Preis € (D) 19,99 | € (A) 20,40
Bestellnummer:
122983125
Klappentext:
„Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Mann? Niemand! Und wenn er kommt? Dann
laufen wir!“ Wer kennt nicht das Kinderlied, das sich auf die Pest – den
„Schwarzen Tod“ - bezieht, die mehr als 300 Jahre lang in Europa wütete und der
man nur durch Flucht entkam … Köln im Jahre 1540. Die schöne und rätselhafte
Johanna Arnheim wird nach dem Tod ihres Mannes heftig von dessen Bruder
umworben. Als sie ihn zurückweist, schlägt seine Vernarrtheit in Hass um.
Inzwischen hat die Pest die ersten Opfer gefordert, und es entsteht große
Unruhe in der Stadt. Hilfe erhofft man sich von dem weit gereisten Mediziner
und Pest-Spezialisten Vincent de Vries, dessen Theorien vielerorts allerdings
als zu modern und unchristlich gelten. Der Bader Ludwig empfiehlt ihm Johanna
als Haushälterin, ohne zu wissen, dass die beiden sich einst geliebt und durch
ein fatales Missverständnis verletzt und enttäuscht getrennt haben. Als dann
noch die Krämerin Ita auf der Bildfläche erscheint, die einiges über Johannas...
Meine Meinung: Der Glasmaler Severin Arnheim ist viel
zu früh verstorben. Obwohl er seiner Frau Johanna Haus und Hof hinterlassen und
mit seinem Weinhandel versucht hat, ein zweites Standbein – auch für sie - aufzubauen,
gelingt es der jungen Witwe nicht, sich mit dem Geschäft durchzusetzen. Die
Probleme, die sich ihr damit in den Weg stellen, sind für sie als Frau allein
nicht zu bewältigen. Mit ihrem letzten Ersparnissen, das sie für den Kauf eines
Pferdes verwendet, welches wiederum von der Bruderschaft gefordert wird um den
Weinhandel betreiben zu können, rangiert sie sich fast selbst ins Aus. Nachdem
Johanna auch noch ihrem Schwager unmissverständlich zu verstehen gegeben hat,
dass sie an ihn nicht interessiert ist, macht er ihr das Leben zur Hölle. Er
bezichtigt sie des Gattenmordes, um so an ihr Erbe, dem Lilienhaus, zu kommen.
Von da an beginnt für Johanna eine Odyssee ums Überleben.
Brigitte Riebe hat mit „Die Pestmagd“ an den historischen
Ereignissen aus dem Jahr 1540, in dem Köln von der Pest heimgesucht worden ist,
angeknüpft und dieses in ihrem neuesten Buch verarbeitet. Den Einstieg in die
Handlung fand ich zu Beginn der Geschichte ziemlich verwirrend und langatmig, was
aber meiner Meinung nach durch die kurzen Handlungsstränge und den damit verbundenen
viel zu schnellen Wechseln der Perspektiven hervorgerufen worden ist. Leider
schleppte sich die Handlung durch die Längen und den wenigen Geschehnissen im
ersten Teil des Buches auch lange vor sich hin. Erst im zweiten Teil fand ich
den Zugang zu dem Werk, das bis dahin mit belanglosen Alltagsgeschichten einher
ging. Doch hat man erst einmal diesen Teil hinter sich gebracht, wird man
schließlich doch noch mit einer äußerst spannenden Geschichte belohnt.
Man lernt im Verlauf der Erzählung Johanna und ihr Schicksal
besser kennen, das gezeichnet ist von einer tödlich überstandenen Krankheit,
einer unverstandenen Liebe und dem Tod eines zu ihr sehr nahe stehenden
Menschen. Als sie schließlich von ihrem künftigen Ehemann vor den Toren
Freiburgs aufgelesen wurde, begann für Johanna ein neuer und sorgloser Lebensabschnitt.
Doch ausgerechnet als ihr Ehemann starb und ihr alles genommen worden ist, was
sie besaß; sie des Gattenmordes bezichtigt worden ist, begegnet sie ihrer
ersten Liebe wieder. Im Kerker sitzend und vor dem Henker wartend wird Johanna
schließlich auf besondere Art begnadigt. Als Pestmagd soll sie ihr Leben im
Pesthaus fristen und den Todgeweihten helfen.
Dort begegnet sie auch dem Medicus Vincent de Vries wieder,
der eine besondere Bedeutung für sie hat. Als Mediziner und Dozent versucht er
die Ursache der Pest zu ergründen, was ihn aber nicht so recht gelingen will,
da die Seuche noch zu unerforscht ist. Dafür scheint er aber enorme
Fortschritte mit der Erforschung der sogenannten Franzosenkrankheit zu machen,
an deren auch eine Vielzahl der Kölner erkrankt ist. Gerade Diejenigen, die
sich in den Hurenhäusern herum treiben, waren davor nicht geschützt.
Vincent de Vries ist eigentlich auch die Figur, die zu den
übrigen Protagonisten in irgendeiner Weise in einer Beziehung zu ihnen steht. Da
die Handlung von einer überschaubaren Anzahl von Protagonisten getragen wird;
ist es auch ziemlich leicht, die Beziehungen zu den einzelnen Figuren
untereinander zuordnen zu können. Das macht das Ganze allerding auch sehr vorhersehbar.
Während des Lesens trifft der Leser auch immer wieder auf
historische Persönlichkeiten, die die Autorin geschickt in ihre Handlung
eingebaut hat. Obwohl ich viele Redewendungen sehr neumodisch empfand, hat mich
das Buch, abgesehen vom ersten Teil, sehr gut unterhalten. Brigitte Riebes
Schreibstil ist flüssig, sie kann spannend und fesselnd erzählen, verliert sich
allerdings aber auch viel zu sehr in bedeutungslosen Begebenheiten, die für den
Leser sehr ermüdend sein können.
Da mich das Buch inhaltlich und spannungsmäßig zweiteilte, erhält
es in meiner Bewertung für den ersten Teil 2 von 5 und für den zweiten Teil 5
von 5 Sternen.
Die Autorin: Brigitte Riebe
Brigitte Riebe, 1953 in München geboren, ist promovierte
Historikerin und arbeitete lange Zeit als Verlagslektorin. Brigitte Riebe ist
verheiratet und lebt mit ihrem Mann in München.
Weitere Bücher der Autorin:
- Die Braut von Assisi
- Schwarze Frau vom Nil
- Die Prophetin vom Rhein
- Die Hüterin der Quelle
Quellen:
Cover: Der Club Bertelsmann
Klappentext: Der Club Bertelsmann
Autorenporträt: Der Club Bertelsmann
Foto:Brigitte Riebe
An dieser Stelle möchte ich mich ganz
herzlich
für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars
bei
für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars
bei
und dem
bedanken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen