Nibelungenmord
Erschienen am: 02.05.2011
Verlag: Knaur Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Verlag: Knaur Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 384
Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30 | SFR 14,90
ISBN: 978-3-426-50863-3
Klappentext: In einer der sagenumwobenen Höhlen des
Siebengebirges, wo Siegfried einst den Drachen tötete, wird eine Frauenleiche
gefunden. Noch am selben Tag wird in Königswinter die Ehefrau des Notars
vermisst. Hat die Geliebte des Notars, die exzentrische Künstlerin Romina, ihre
Widersacherin kaltblütig aus dem Weg geräumt? Als sich Kriminalhauptkommissar
Jan Seidel die Bilder der Künst-lerin anschaut, sieht er das Mordmotiv förmlich
vor sich: Verzerrte Frauenfratzen kämpfen um einen strahlenden Helden. Aber
nicht nur Jan Seidel, sondern auch seine eigenwillige Großmutter Edith erkennt,
dass die Lösung des Falles weitaus komplizierter ist ...
Meine Meinung: Kriminalhauptkommissar Jan Seidel
begibt sich nur widerwillig zum Tatort. Einem Tatort, an dem eine unbekannte
weibliche Leiche gefunden worden ist. Allem Anschein nach wurde sie mit einem
harten Gegenstand erschlagen. Schnell ist für Jan und seiner Partnerin Elena
Vogt klar, dass es sich dabei um die vermisste Frau des beliebten Notars
Michael Sippmeyer handeln muss, denn die äußerlichen Merkmale sind geradezu
auffällig mit der der Leiche. Doch während der Identifizierung stellt sich
heraus, dass es sich nicht um Sippmeyers Frau handelt. Zwischenzeitlich
versucht die Polizei über die Presse die Identität der Frau herauszufinden. Nachdem
sich der Ehemann der Toten völlig aufgelöst bei der Polizei meldet,
überschlagen sich die weiteren Ereignisse.
Judith Merchant hat mich mit ihrem Krimidebüt
„Nibelungenmord“ überzeugt. Sie beginnt ihren Plot mit einem enormen Tempo und
hält dieses aber auch bis zum Schluss des Buches durch. Ohne großes Federlesen
beginnt sie gleich mit der Handlung, in dem sie den Leser am Mord der Frau teil
haben lässt. In mehreren Handlungssträngen lernt man dann die einzelnen
Protagonisten kennen, die von der Anzahl her recht überschaubar sind. Als
Ermittlerpaar fungiert der sympathische und etwas zerstreute Jan Seidel, der
erst vor wenigen Tagen bei seiner Großmutter eingezogen ist. Grund hierfür war
die geplatzte Hochzeit mit seiner Verlobten Nicoletta. An Jans Seite steht die
großgewachsene und etwas burschikos wirkende Elena Vogt, die im Kommissariat
den Ton anzugeben scheint. Neben diesen beiden beruflich wirkenden Ermittlern
steht die Hobbydetektivin der deutschen Miss Marple, Edith Herzberger, die 80
jährige Oma von Jan.
Sie ist auch Diejenige, die das Geschehen um Jan herum
ziemlich aufmischt. Als ehemalige Buchhändlerin liest sie auch jetzt noch gern
Kriminalromane und weiß sich deshalb in schwierigen Situationen zu helfen. Den
Einzug von Jan in ihre Wohnung betrachtet sie natürlich als Glücksfall, denn so
kommt sie an die neuesten Informationen heran um dann selbst auf Detektivjagd
zu gehen.
Bei der Aufklärung des Mordes stellen sich immer wieder neue
Hindernisse in die Wege und weitere Verdächtige kommen ins Spiel. Ganz oben auf
der Liste scheint die Künstlerin Romina Schleheck zu stehen, die nicht nur die
Geliebte von Michael Sippmeyer ist, sondern auch noch enormen Bezug zu dem
Schauplatz des Mordes hat. Doch sie ist nicht die Einzige. Judith Merchant
führt den Leser noch auf weitere Fährten, bei denen man glaubt, den richtigen
Mörder enttarnt zu haben. Schließlich überrascht sie mit der Auflösung des
Falls und dem Mörder, der eigentlich gar nicht auf der Liste stand.
Auf der Basis des Nibelungenliedes entstand dieser Krimi,
der Bezug zu den Schauplätzen und seinen Protagonisten nimmt. Ich fand dieses
Buch spannend und fesselnd und freue mich schon auf die Fortsetzung mit der
betagten Oma, die mit beiden Beinen noch im Leben steht, auch wenn ihre Tochter
sie lieber im Altenheim sehen würde.
Die Autorin: Judith Merchant
Judith Merchant, geb. 1976, Germanistin und Dozentin für
Literatur, lebt mit ihrer Familie in Königswinter am Rhein. 2009 wurde ihre
Kurzgeschichte "Monopoly" mit den Friedrich-Glauser-Preis
ausgezeichnet, 2011 erhielt sie den renommierten Preis erneut für ihre
Geschichte "Annette schreibt eine Ballade". Loreley singt nicht mehr
ist nach ihrem Romandebüt Nibelungenmord der zweite Kriminalroman um Jan Seidel
und seine Großmutter Edith, die deutsche Miss Marple.
Meine Bewertung:
Wieder ne tolle Rezi! Das Buch liegt noch ganz unten auf meinem Lesestapel. Jetzt wandert es aber ganz nach oben ... Du hast mich neugierig gemacht.
AntwortenLöschenLG Isabel
Das freut mich!
LöschenL.G.
Sabine