Das letzte Geleit
Erschienen am: 16.04.2012
Verlag: PIPER
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Verlag: PIPER
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 304
Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30 | SFR 14,90
ISBN: 978-3-492-27396-1
Klappentext: Eine Leiche ist für Theo Matthies nichts
Besonderes – immerhin ist er Bestatter. Doch der Tod der alten Anna, die
erfroren am Elbstrand lag, weckt sein Misstrauen. Als die Polizei den Fall
abschließt, ermittelt der studierte Mediziner selbst. Dabei stößt er auf ein
schreckliches Verbrechen, das im Zweiten Weltkrieg geschah – und auf einen
Mörder, der offiziell seit Jahrzehnten tot ist.
Meine Meinung: Anna Florin, 84 Jahre, tot am
Elbstrand gefunden. Ist sie tatsächlich erfroren? Oder wurde sie ermordet? Theo
Matthies, einst ein angesehener Chirurg, hat sich dem Familienunternehmen
zugewandt und ist nun mit Leib und Seele Bestatter. Während er die 84jährige
Anna für die Aufbahrung herrichtet, findet er hinter dem Ohr eine mysteriöse Einstichstelle.
Sofort nimmt er Kontakt mit seiner ehemaligen Klassenkameradin, der
Kriminalistin Hadice Ötztürk auf und bittet um deren Hilfe. Doch auch eine
zweite Obduktion bringt keine neuen Erkenntnisse. Der Tod von Anna wird als
natürlich durch Erfrieren eingestuft. Unzufrieden mit dem Ergebnis beginnt Theo
seine eigenen Ermittlungen, wobei ihm der 18 jährige Fatih und guter Freund von
Anna hilfreich unterstützt.
Christiane Fux hat mich mit ihrem Krimidebüt „Das letzte
Geleit“ voll überzeugt. Anders als in anderen Kriminalromanen ermittelt hier
kein Kommissar irgendeiner Mordkommission sondern ein Bestatter, namens Theo
Matthies, der sich vom Klischee der üblichen Ermittler abhebt. Als studierter
Mediziner hat er nach einem Schicksalsschlag, bei dem er seine schwangere Frau
und sein ungeborenes Kind verlor, sich beruflich umorientiert und sich fortan
dem Tod in Form von Waschen, Schminken, Balsamieren und dem Beerdigen von
Leichen gewidmet. Diesen Beruf, den Generationen vor ihm schon ausübten,
erfüllt ihn nun mit Leib und Seele.
Doch auch bei seiner letzten Leichenschau kommt der
Mediziner in ihm durch. Dass ausgerechnet er bei der betagten alten Dame
vermutet, dass sie keines natürlichen Todes verstarb, ruft ihn und Anna´s
Freunde auf den Plan.
Nach einigen Nachforschungen, bei dem ihm der junge Türke
Fatih und sein Freund Selcuk, aber auch die Journalistin Hanna Winter
behilflich sind, kommen Einzelheiten ans Tageslicht, die den Mörder zwar
entlarven, aber nicht dingfest machen können.
Christiane Fux hat bei ihren Recherchen ganze Arbeit
geleistet. Als Medizinjournalistin hat sie dem Leser viel medizinisches
Hintergrundwissen geliefert und sich mit dem Thema Euthanasie während der
NS-Zeit auseinander gesetzt. Spannend von der ersten Seite an erzählt sie die
Geschichte von Anna, die während der NS-Zeit als Kinderkrankenschwester
arbeitete und später als Ärztin sich intensiv bei den „Ärzten ohne Grenzen“
engagierte. Die Autorin beginnt ihre Story in der Gegenwart zu erzählen und
begibt sich sozusagen auf Zeitreise, zurück in die Zeit um 1943 und verbindet
allmählich beide Handlungsstränge miteinander. Zu keinem Zeitpunkt der Story
kommt das Gefühl der Langenweile auf. Im Gegenteil, gierig nimmt man die
Informationen auf, von denen die Autorin über die Ärzte berichtet, die im Stift
Eichenhof Experimente an psychisch kranken und behinderten Menschen vorgenommen und Tausende Menschen getötet haben.
„Das letzte Geleit“ erzählt nicht nur von den Morden in der
Gegenwart und der NS-Zeit, sondern lässt den Leser auch am Leben des Bestatters
Theo Matthies teil haben, der u.a. versucht, sein Liebesleben wieder zu
aktivieren.
Mit ihrem flüssigen und fesselnden Schreibstil hat
Christiane Fux es geschafft, mich voll an ihr Werk, das spannend und gut
recherchiert ist, zu binden. Nicht zuletzt hat sie es fertig gebracht, mit
kleinen humoristischen Einlagen auch ein Schmunzeln beim Lesen zu erzeugen. Ich
kann nur hoffen, dass es mit Theo Matthies und seinen Freunden, insbesondere
der 9 jährigen Lilly, die jetzt schon weiß, dass sie Pathologin werden will,
weiter geht.
Fazit: „Das letzte Geleit“ ist ein rasanter und hoch
spannender, sehr gut recherchierter Krimi mit einer komplexen Story und äußerst
interessanten Charakteren.
Die Autorin: Christiane
Fux
Christiane Fux, Jahrgang 1966, ist in Hamburg aufgewachsen
und hat dort Germanistik mit den Schwerpunkten Journalistik und Psychologie
studiert. Vor 20 Jahren hat es sie nach München verschlagen, wo sie in ihrer
Freizeit auf die umliegenden Berge klettert. Sie schreibt als
Medizinredakteurin für das Gesundheitsportal NetDoktor und entwickelt nebenbei
in ihrem eigens gegründeten Verlag Krimispiele der Reihe“"Mörderische
Dinnerparty“.
Meine Bewertung:
An dieser Stelle
möchte ich mich
recht herzlich beim
Verlag: PIPER
für die
Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars
bedanken.
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