Sensenmann
Erschienen am: 21.06.2011
Verlag: Blanvalet
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Verlag: Blanvalet
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 448
Preis € (D) 8,99 | € (A) 9,30 | SFR 13,50
ISBN:
978-3-442-37355-0
Klappentext: Er hat Schreckliches erlebt. Und vieles
vergessen. Doch dann sieht Matthias Hase einen Fernsehbericht über grausame
Funde in einem Kinderheim auf Jersey. Und seine Erinnerung kehrt zurück: die
brutalen Erzieher, ihre perfiden Spielchen, die Misshandlungen, die Strafen.
Und er will Rache … Die junge Journalistin Lara Birkenfeld recherchiert den
Fall einer mysteriösen »Plattenbauleiche«, von dem ihre berufliche Zukunft
abhängt und der ihr einfach keine Ruhe lässt. Denn dass gerade jetzt ihre Halluzinationen
wieder auftreten, verheißt nichts Gutes, gar nichts Gutes.
Meine Meinung: Alles
beginnt ziemlich harmlos, als Matthias Hase einen Bericht im Fernsehen über
misshandelte und getötete Kinder in einem Heim auf der Kanalinsel Jersey
verfolgt. Plötzlich stiegen in ihm vage Erinnerungen auf, die ebenfalls sein
Martyrium vor fast 30 Jahren zurück riefen. Als kleiner Junge kam Matthias in
das Kinderheim „Ernst Thälmann“, das von Erziehern geführt worden ist, die
Brutalität und abartige Vergehen an ihren sogenannten Zöglingen“ liebten.
In diesem Moment schwor sich Matthias
Rache.
Nur kurze Zeit später hat es die Leipziger Polizei mit der
ersten Leiche zu tun, die auf das Konto von Matthias gehen sollte. Der in einer
Badewanne in einem Abrisshaus gefundene Leichnam wurde ertränkt, obwohl schon
seit ewigen Zeiten das Wasser dort abgestellt worden ist. Da die Polizei mit
ihren Ermittlungen nur schwer voran kommt, nimmt sich die Journalistin Lara
Birkenfeld der Sache an und recherchiert auf eigene Faust. Nicht zuletzt zum
Unmut ihres schlimmsten Konkurrenten Tom Fränkel.
Claudia Puhlfürst hat sich in ihrem zweiten Thriller
„Sensenmann“ einem ziemlich heiklen Thema gewidmet, das bis zum heutigen Tag
nicht wirklich aufgearbeitet zu sein scheint. Immer wieder berichten Opfer von
Misshandlungen bis hin zu Vergewaltigungen, die selbst einmal in Kinderheimen
lebten oder unter der Obhut der Kirche standen.
Umso gespannter war ich, wie sich die Autorin diesem Thema
widmen und dieses verarbeiten würde.
Die junge und sympathische Journalistin Lara Birkenfeld hat
man bereits im ersten Band „Ungeheuer“ kennen gelernt, die auf ihrem Ressort
der Berichterstattung aus Gerichtsverhandlungen und sonstigen Verbrechen, sehr
zum Leidwesen ihres Kollegen Tom Fränkel, gute Erfolge erzielt. Immer wieder
versucht er, Lara durch gezielte Mobbing-Attacken bei ihrem Chef anzuschwärzen
bzw. zu erniedrigen. Doch Lara lässt sich nicht klein kriegen und recherchiert
in eigener Regie obwohl ihr das Ressort durch ihren Chef bereits weg genommen
worden ist.
Durch ihre Visionen erkennt Lara Birkenfeld schnell
Zusammenhänge in dem Mordfall und bindet ihren Freund und Psychologen Mark
Grünthal aus Berlin mit ein.
Durch einen besonderen Umstand wird ihm eine Patientin über
Lara vermittelt, die obendrein eine Verbindung zu dem Mordfall zu haben
scheint.
Diese Verbindung scheint wenig glaubhaft und fühlt sich wie ein
purer Zufall an. Auch die weiteren Tötungsdelikte, die in der Folge beschrieben
werden, wirken eher abrupt und übertrieben dargestellt.
Obwohl nur wenig Ermittlungsarbeit erkennbar ist (und diese
auch nur durch die Journalistin) weiß man plötzlich, bedingt durch Laras
Visionen, wer sich hinter den vielen Morden verbirgt.
Etwas eigenartig fand ich, dass der Psychologe Mark Grünthal
über seine Patientin erzählte und verhältnismäßig viel über deren Psyche preis
gab. Von Patienten- und Arztgeheimnis kann hier wohl nicht die Rede sein, was
dem Ganzen Unglaubwürdigkeit verlieh.
Ihren Plot hat die Autorin auf verschiedenen
Handlungssträngen aufgebaut, sodass die Spannung auf einem guten Niveau
gehalten werden konnte.
Claudia Puhlfürst hat sich gegenüber ihrem ersten Band enorm
gesteigert, doch der dritte Band „Sündenkreis“, den ich auch schon gelesen
habe, ist um Längen besser.
Fazit: Ein
spannender, zwar etwas unausgereifter, aber dennoch sehr lesenwerter Thriller.
Die Autorin: Claudia
Puhlfürst
Claudia Puhlfürst, Jahrgang 1963, stammt aus Zwickau, wo sie
nach wie vor lebt. Ihr Spezialgebiet ist die Humanethologie (menschliches
Verhalten), insbesondere die nonverbale Kommunikation. Wenn sie nicht gerade
schreibt, arbeitet sie als Schulberaterin für den Duden Schulbuchverlag. Zudem
ist sie Organisatorin der Ostdeutschen Krimitage, Mitglied im Syndikat und
bei den Mörderischen Schwestern, dem deutschen Ableger der
amerikanischen Sisters in Crime.
Meine Bewertung:
das hört sich total interessant an :) Sehr schön
AntwortenLöschenDa sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Meinungen sind. Ich fand Band 2 total klasse und Band 3 etwas weniger gut. ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine