Dienstag, 24. Juli 2012

# 119 # Rezension zu "Sensenmann" von Claudia Puhlfürst - Band 2 der Lara Birkenfeld-Reihe


Claudia Puhlfürst

Sensenmann

Erschienen am: 21.06.2011
Verlag: Blanvalet
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 448
Preis € (D) 8,99 | € (A) 9,30 | SFR 13,50
ISBN: 978-3-442-37355-0

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Klappentext: Er hat Schreckliches erlebt. Und vieles vergessen. Doch dann sieht Matthias Hase einen Fernsehbericht über grausame Funde in einem Kinderheim auf Jersey. Und seine Erinnerung kehrt zurück: die brutalen Erzieher, ihre perfiden Spielchen, die Misshandlungen, die Strafen. Und er will Rache … Die junge Journalistin Lara Birkenfeld recherchiert den Fall einer mysteriösen »Plattenbauleiche«, von dem ihre berufliche Zukunft abhängt und der ihr einfach keine Ruhe lässt. Denn dass gerade jetzt ihre Halluzinationen wieder auftreten, verheißt nichts Gutes, gar nichts Gutes.

Meine Meinung: Alles beginnt ziemlich harmlos, als Matthias Hase einen Bericht im Fernsehen über misshandelte und getötete Kinder in einem Heim auf der Kanalinsel Jersey verfolgt. Plötzlich stiegen in ihm vage Erinnerungen auf, die ebenfalls sein Martyrium vor fast 30 Jahren zurück riefen. Als kleiner Junge kam Matthias in das Kinderheim „Ernst Thälmann“, das von Erziehern geführt worden ist, die Brutalität und abartige Vergehen an ihren sogenannten Zöglingen“ liebten.
In diesem Moment schwor sich Matthias Rache.
Nur kurze Zeit später hat es die Leipziger Polizei mit der ersten Leiche zu tun, die auf das Konto von Matthias gehen sollte. Der in einer Badewanne in einem Abrisshaus gefundene Leichnam wurde ertränkt, obwohl schon seit ewigen Zeiten das Wasser dort abgestellt worden ist. Da die Polizei mit ihren Ermittlungen nur schwer voran kommt, nimmt sich die Journalistin Lara Birkenfeld der Sache an und recherchiert auf eigene Faust. Nicht zuletzt zum Unmut ihres schlimmsten Konkurrenten Tom Fränkel.

Claudia Puhlfürst hat sich in ihrem zweiten Thriller „Sensenmann“ einem ziemlich heiklen Thema gewidmet, das bis zum heutigen Tag nicht wirklich aufgearbeitet zu sein scheint. Immer wieder berichten Opfer von Misshandlungen bis hin zu Vergewaltigungen, die selbst einmal in Kinderheimen lebten oder unter der Obhut der Kirche standen.
Umso gespannter war ich, wie sich die Autorin diesem Thema widmen und dieses verarbeiten würde.
Die junge und sympathische Journalistin Lara Birkenfeld hat man bereits im ersten Band „Ungeheuer“ kennen gelernt, die auf ihrem Ressort der Berichterstattung aus Gerichtsverhandlungen und sonstigen Verbrechen, sehr zum Leidwesen ihres Kollegen Tom Fränkel, gute Erfolge erzielt. Immer wieder versucht er, Lara durch gezielte Mobbing-Attacken bei ihrem Chef anzuschwärzen bzw. zu erniedrigen. Doch Lara lässt sich nicht klein kriegen und recherchiert in eigener Regie obwohl ihr das Ressort durch ihren Chef bereits weg genommen worden ist.
Durch ihre Visionen erkennt Lara Birkenfeld schnell Zusammenhänge in dem Mordfall und bindet ihren Freund und Psychologen Mark Grünthal aus Berlin mit ein.
Durch einen besonderen Umstand wird ihm eine Patientin über Lara vermittelt, die obendrein eine Verbindung zu dem Mordfall zu haben scheint.
Diese Verbindung scheint wenig glaubhaft und fühlt sich wie ein purer Zufall an. Auch die weiteren Tötungsdelikte, die in der Folge beschrieben werden, wirken eher abrupt und übertrieben dargestellt.
Obwohl nur wenig Ermittlungsarbeit erkennbar ist (und diese auch nur durch die Journalistin) weiß man plötzlich, bedingt durch Laras Visionen, wer sich hinter den vielen Morden verbirgt.
Etwas eigenartig fand ich, dass der Psychologe Mark Grünthal über seine Patientin erzählte und verhältnismäßig viel über deren Psyche preis gab. Von Patienten- und Arztgeheimnis kann hier wohl nicht die Rede sein, was dem Ganzen Unglaubwürdigkeit verlieh.
Ihren Plot hat die Autorin auf verschiedenen Handlungssträngen aufgebaut, sodass die Spannung auf einem guten Niveau gehalten werden konnte.
Claudia Puhlfürst hat sich gegenüber ihrem ersten Band enorm gesteigert, doch der dritte Band „Sündenkreis“, den ich auch schon gelesen habe, ist um Längen besser.

Fazit: Ein spannender, zwar etwas unausgereifter, aber dennoch sehr lesenwerter Thriller.

Die Autorin: Claudia Puhlfürst
Claudia Puhlfürst, Jahrgang 1963, stammt aus Zwickau, wo sie nach wie vor lebt. Ihr Spezialgebiet ist die Humanethologie (menschliches Verhalten), insbesondere die nonverbale Kommunikation. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet sie als Schulberaterin für den Duden Schulbuchverlag. Zudem ist sie Organisatorin der Ostdeutschen Krimitage, Mitglied im Syndikat und bei den Mörderischen Schwestern, dem deutschen Ableger der amerikanischen Sisters in Crime.


Meine Bewertung:

2 Kommentare:

  1. das hört sich total interessant an :) Sehr schön

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  2. Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Meinungen sind. Ich fand Band 2 total klasse und Band 3 etwas weniger gut. ;-)

    Liebe Grüße
    Sabine

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