Samstag, 7. Juli 2012

# 109 # Rezension zu "Frauenschuh" von Inge Kleinschmidt


Frauenschuh

Erschienen am: 01.11.2011
Verlag: Schardt
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Frauenroman
Seiten: 148
Preis € (D) 10,00
ISBN: 978-3-898-41617-8

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Klappentext: Ich habe noch eine Frau kennengelernt. Susanne und Martin, seit fünfzehn Jahren verheiratet, führen ein geregeltes Leben in einer norddeutschen Kleinstadt. Er ist Zeitungsredakteur, sie gibt Literaturkurse und arbeitet zeitweise in einem exklusiven Damenschuhgeschäft. Es ist ein sicheres, harmonisches Leben. Ein wenig eintönig vielleicht. Aber glücklich. Das glaubte Susanne zumindest. Und jetzt hat Martin sich verliebt in eine weitere Frau. Doch nicht nur das: Martin will sowohl seine Ehe weiterführen als auch mit seiner Freundin zusammen sein. Susanne ist außer sich. Mit einem Schlag scheint ihr gesamtes Lebensbild zerstört. Wie oft hat sie im Schuhgeschäft ihren Kundinnen zugehört, wenn diese über die Probleme mit ihrem Partner gesprochen haben wie fest hat sie immer geglaubt, dass in ihrer eigenen Ehe solche Komplikationen gar nicht existieren würden. Plötzlich muss Susanne vieles in einem ganz neuen Licht betrachten. Ist es tatsächlich möglich, zwei Menschen gleichzeitig und mit derselben Intensität zu lieben? FRAUENSCHUH bietet vor der Kulisse eines Damenschuhgeschäftes anhand verschiedener Frauentypen eine bildhafte Auseinandersetzung mit dem Thema Glück, Liebe und Beziehungen.

Meine Meinung: Susanne ist 42 Jahre, Literaturwissenschaftlerin und Teilzeitverkäuferin in einem Damenschuhgeschäft. Mit ihrem Mann Martin, der eine Führungsposition bei einer regionalen Tageszeitung inne hat und zudem freier Journalist ist, führt sie seit 15 Jahren eine glückliche, kinderlose Ehe - bis jetzt.
Denn Martin hat ihr gestanden, dass er nicht nur Susanne sondern eine weitere Frau begehrt.
Entsetzt über diese Beichte begibt sich Susanne zunächst zu ihrer Schwester nach Bielefeld um Abstand zu gewinnen und sich Rat einzuholen.

Inge Kleinschmidt beginnt ihren Prolog mit recht interessanten statistischen Auswertungen zur Bevölkerung und dem Geschlecht bis sie schließlich an ihr Ziel, zur Protagonistin Susanne gelangt. Diese wird, wie auch ihr Mann Martin umfassend in die Handlung eingeführt, sodass man von den geschäftlichen Aktivitäten des Paares bestens in Kenntnis gesetzt wird. Schon kurze Zeit später erfährt man, dass Martin, der sich nach 15 jähriger Ehe wahrscheinlich in einer Art Midlife Crisis befindet, einer anderen Frau nicht widerstehen kann. In der Folge erfährt der Leser, wie Susanne und Martin nach seinem Geständnis miteinander umgehen. Dabei  fließen die im Schuhgeschäft alltäglichen Begebenheiten in die Handlung ein, die für Meindafürhalten eher ermüdend wirken und Lückenbüßer für keinen besonderen Inhalt darstellen.
Leider dominieren zu diesem Zeitpunkt auch die oberflächlichen Gespräche und die Auswertungen der einzelnen Frauen, die das Ladengeschäft besuchen. Die guten Ratschläge für das Scheitern von Susannes Ehe bringen nicht wirklich Schwung in die Story hinein, da diese von der Betrachtungsweise der einzelnen Leser abhängen. Subjektiv betrachtet, haben mich die Gedankengänge von Susanne anfangs ganz schön genervt und ich konnte ihre Entscheidung, was das Festhalten an der Beziehung nach dem Vertrauensbruch betraf, überhaupt nicht nachvollziehen. Doch als sich das Blatt zu wenden schien, wurde mir auch Susanne sympathischer - bis wieder eine Wendung den Verlauf der weiteren Handlung bestimmte.
Ich kann es einfach nicht fassen, wie vehement sich Susanne von ihrem Mann erniedrigen ließ, nur um krampfhaft an einer verkorksten Beziehung festzuhalten. Etwas komisch fand ich zudem das völlig offene Ende der Geschichte, das den Leser nur mit Fragen zurück lässt.

Fazit: „Frauenschuh“ ist ein Roman, der über das Scheitern einer Beziehung und den Ängsten der Partner über das Alleinsein handelt. Um sich auf die Handlung einlassen zu können, benötigt man eine ganze Menge Toleranz und Offenheit. Es ist mit Sicherheit ein Buch, das die Leser polarisieren wird. Ich konnte mich mit dem Inhalt der Handlung leider nicht identifizieren.

Die Autorin: Inge Kleinschmidt
Inge Kleinschmidt wuchs in Döhren an der Weser auf.
Sie studierte Sozialpädagogik und Soziologie, später Literaturwissenschaft und Philosophie. Über das Erproben alternativer Lebensformen, ihre Tätigkeiten in Erziehungsheimen und in einer Kooperative führte sie ihre Leidenschaft für schöne Schuhe zu einem Damenschuhgeschäft, das sie mit Begeisterung betrieb. Diese unterschiedlichen Lebenserfahrungen und -bezüge
verschmelzen zu einem vielschichtigen Roman.
Derzeit lebt und arbeitet sie in Nordhorn.

Meine Bewertung:

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich
für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars
bei

und dem
Verlag: Schardt

bedanken.

1 Kommentar:

  1. Ich bin ganz deiner Meinung! Das Buch ist sehr "ältlich", kann man wohl sagen, oder nicht?
    Vom Klappentext her hatte ich mir etwas frischeres vorgestellt und war zunächst abgeschreckt, aber mich zumindest hat das Buch sprachlich mehr überzeugt. Inhaltlich war ich auch zu distanziert.
    Deine Rezi habe ich bei mir mal verlinkt.

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