Sterbestunde
Erscheint am: 15.05.2012
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 448
Preis € (D) 8,99 | € (A) 9,30 | SFR 13,50
ISBN: 978-3-442-47418-9
Klappentext. Ein Menschenleben bedeutet ihnen nichts...
Wegen eines Autounfalls, bei dem ein Pfleger getötet wurde, gerät ein
Altenheim ins Visier der Koblenzer Polizei. Kommissar Sven Becker, der die
Ermittlungen leitet, stößt auf ein weiteres brisantes Detail: Die Blutprobe
einer verstorbenen Heimbewohnerin enthält rätselhafte, HIV-resistente Zellen.
Noch bevor der Heimdirektor dafür zur Rechenschaft gezogen werden kann, ist er
verschwunden. Und Becker bekommt es mit skrupellosen Gegnern zu tun, denen ein
Menschenleben nicht das Geringste bedeutet …
Meine Meinung: Michael Hübner hat mit seinem
Debütroman „Stigma“ die Messlatte ziemlich hoch gelegt, denn sein Erstlingswerk
war ein absolutes Meisterwerk. Umso höher war meine Erwartungshaltung, was den
neuen Thriller „Sterbestunde“ betraf.
Was soll ich sagen? Michael Hübner hat auch mit seinem
zweiten Werk voll überzeugt. Sein Thriller hat mich von Beginn an in einen Sog
gezogen, der nie abzureißen drohte. Und so war es mir wirklich erst mit der
letzten gelesenen Seite und dem Zuklappen des Buches möglich gewesen, dieses
aus der Hand zu legen.
Aber was hat mich so begeistert?
Seine Story hat Hübner nicht nur genial erzählt, sie ist
auch hochgradig spannend. Der Autor beginnt seine Geschichte mit einem Rückblick
und erzählt, was vor zwei Jahren in einer Scheune eines abgelegenen Bauernhofes
passiert ist. Seinerzeit hat Sven Becker, Kommissar bei der Mordkommission in
Koblenz, den stark verwesten Leichnam des damals verdächtigen Kindermörders
Edmund Heibel, an der Decke baumelnd vorgefunden. Das alles wäre nicht so
schlimm, wäre er einst seinem Instinkt gefolgt und hätte seine Ermittlungen in
die richtige Richtung gelenkt. Nun scheint ihn die Geschichte in der Gegenwart wieder
einzuholen. Was ganz unverblümt mit einem Autounfall und Fahrerflucht begann,
endet schließlich in einem Desaster mit einigen Toten. Und alle Toten scheinen etwas
mit dem ersten vermeintlichen Unfallopfer gemein zu haben. Denn der junge Zivildienstleistende
Erik Jensen arbeitete, genau wie seine folgenden Opfer, im Senioren- und
Pflegeheimheim Waldesruh. Und dort scheinen nicht nur Sven Becker und sein
Partner Dennis Bergmann hinter das rätselhafte Geheimnis des Heimes gelangen zu
wollen sondern auch der unbeliebte Journalist Walter Koschny.
Die Ermittlungen zu den ungewöhnlichen Todesfällen der
Heimangestellten und der Patientin hinterlassen nicht nur bei Sven Kopfschmerzen,
der zudem durch seine angespannte und in der Krise steckende Ehe,
unausgeglichen und gereizt wirkt. Als schließlich ein weiterer Zwischenfall mit
Todesfolge geschieht, sieht Becker nur noch Rot und dreht völlig durch.
Michael Hübner hat es verstanden, seinen spannungsgeladenen Plot
auf höchstem Niveau zu halten. Ohne Pausen wird der Leser von einem Schauplatz
zum nächsten katapultiert. Während der gesamten Zeit spürte ich nicht einen
Moment der Langenweile aufkommen. Das Wort „Längen“ scheint der Autor nicht zu
kennen. Überzeugend hat er seine Protagonisten dargestellt, in die man sich
aufgrund seiner ausgezeichneten charakterlichen Beschreibung sehr gut hinein
versetzen kann. Was mich allerdings total überrascht hat, war, dass es Hübner
sogar schafft, bei der Aufklärung der ganzen Verbrechensfälle humoristische
Einlagen zu präsentieren ohne dass die Ernsthaftigkeit der Handlung dabei
verloren geht.
Bei der Aufklärung der Mordfälle lässt Hübner nichts
unversucht um den Leser zu verwirren. Obwohl die Hintergründe der Taten sich
dann allmählich zu einem klaren Bild formten und die Machenschaften zwischen
Politik, Wirtschaft und Staatsgewalt immer offensichtlicher wurden, blieb die
Spannung nicht auf der Strecke.
Was ich irgendwie zu Beginn der Handlung erahnt habe, dass
sich die Feindschaft zwischen dem Ermittler Sven Becker und dem Journalisten Walter
Koschny noch zu einer Freundschaft ändern würde, hat mir in der Darstellung
sehr gut gefallen. Auch die kleinen eingebauten Klischees, wie bröckelnde
Polizistenbeziehung oder die Trinkereien fand ich nicht ganz so schlimm. Im
Gegenteil, irgendwie gehören sie dazu um der Handlung Glaubwürdigkeit
einhauchen zu können.
Fazit: „Sterbestunde“ ist ein Thriller, wie er sein
muss. Spannend, packend, fesselnd. Mit jeder Zeile, die Hübner zu Papier gebracht
hat, steckt die Leidenschaft eines sprachlich begabten Schriftstellers dahinter,
dessen Buch unbedingt auf die Bestsellerliste gehören sollte.
Der Autor: Michael Hübner
Michael Hübner, Jahrgang 1968, arbeitete als Keramiker, Logistiker
und freiberuflicher Webdesigner, bevor er das Schreiben für sich
entdeckte. Sein erster Thriller, »Stigma«, war ein großer Lesererfolg
und wurde in zahlreichen Foren und Blogs gelobt. Hübners zweite
Leidenschaft gilt der Fotografie und dem digitalen Bearbeiten von
Bildern. Er lebt mit seiner Frau und drei Töchtern in der Nähe von
Koblenz.
Weitere Informationen zum Autor und seinen Büchern unter: www.michaelhuebner.de
Weitere Informationen zum Autor und seinen Büchern unter: www.michaelhuebner.de
Meine Bewertung:
An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich
beim Verlag: Goldmann
für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares
bedanken
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