Mittwoch, 4. April 2012

# 51 # Rezension zu "Kalte Haut" von Marcel Feige

Marcel Feige

Kalte Haut

Erschienen am: 20.02.2012
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 448
Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30 | SF 14,90
ISBN: 978-3-442-47663-3

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Klappentext: Berlin wird von einer Mordserie erschüttert. Der Täter stellt Filme ins Internet, auf denen zu sehen ist, wie er seine Opfer quält. Dann lockt er Journalisten zu den Leichen. Vieles deutete auf einen Zusammenhang mit den Ausländerhetzkampagnen des Innensenators hin. Kommissarin Sera Muth und ihr Ermittlungsteam ziehen den Polizeipsychologen Dr. Babicz hinzu. Diesem kommt das Vorgehen des Täters vertraut vor. In den USA hatte er bei der Überführung eines Mörders mitgewirkt, der seine Opfer bei lebendigem Leib häutete. Ist der „Knochenmann“ nun zurück?

Meine Meinung: Der Thriller "Kalte Haut" von Marcel Feige ist auf mehreren Handlungssträngen aufgebaut. Während der Psychologe Dr. Robert Babicz gerade dabei ist, sich nach einer 4 jährigen Abwesenheit wieder in seiner Heimatstadt Berlin einzurichten, ist Kommissarin Sera Muth mit türkischer Abstammung zu einem Tatort gerufen worden, bei dem es um einen sogenannten Ehrenmord geht. Zeitgleich wird die verstümmelte Leiche vom Sohn eines bekannten Berliner Politikers gefunden. Die Ähnlichkeiten mit einer Mordserie aus den Staaten sind nierderschmetternd. Doch der Mörder, den die amerikanische Presse damals als den "Bonekiller" (Knochenmann) bezeichnet hat und an deren Festnahme Dr. Babicz hauptsächlich mit beteiligt war, sitzt hinter Gittern und wartet auf die Vollstreckung seines Todesurteils. Aber wenn man sich die jetzige Leiche betrachtet, müsste man davon ausgehen, dass der Knochenmann Dr. Babicz gefolgt sei.
Bei der Aufklärung der Morde, leider bleibt es nicht nur bei dem einen Mord, stellt sich heraus, dass nächste Angehörige und Freunde des Dr. Babicz betroffen und involviert sind. Es beginnt eine nervenaufreibende Suche nach dem wahren Mörder.

Marcel Feige beginnt seinen Thriller "Kalte Haut" sehr gemächlich. Sicherlich bedarf es einer guten Einführung der Protagonisten und dessen Umfeld, allerdings waren diese für Meindafürhalten etwas zu ausführlich und langatmig. Da half auch nicht der kurze, eingeflochtene Sprachkurs in türkischer Sprache. Nachdem man sich aber durch das 1. Drittel des Buches erfolgreich gearbeitet hat, beginnt der wahre Thriller, dessen Handlung gut durchdacht und spannend erzählt ist.
Hat man sich zu Beginn des Plots noch gefragt, wohin sich die verschiedenen Handlungsstränge entwickeln werden bzw. wie sie zueinander stehen, bekommt man dann doch schnell eine Antwort darauf.
Der Autor hat es verstanden ein politisch brisantes Thema anzusprechen und dabei klar Stellung bezogen. Selbst bei der Aufklärung der Morde hat er sein Hintergrundwissen gut eingesetzt und den Leser regelrecht mitfiebern lassen. Auch geben die immer wieder kehrenden und überraschenden Wendungen seiner Story "Kalte Haut" die nötige Spannung, die einem an sein Werk binden.
Irritiert war ich jedoch vom Gesamtaufbau der Handlung. Meines Erachtens war der Handlungsstrang um den "Ehrenmord" zu viel des Ganzen, da dieser eigentlich nur zu Beginn der Handlung thematisiert wurde und später nur noch mehr oder weniger als kleine Randbemerkung auftauchte.

Fazit: Wäre nicht der etwas zu ausführliche Einstieg und die für mich unnötig erzählte Handlung mit dem Ehrenmord gewesen, dann wäre es ein Thriller mit Höchstpunktzahl, der gut geschrieben ist und absolut unter die Haut geht.

Meine Bewertung:


An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich
bei dem
Autor Marcel Feige bedanken,
der mich
auf dieses wundervolle Buch aufmerksam gemacht hat


sowie dem Goldmann-Verlag
für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares

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