Samstag, 25. Mai 2013

# 74 # Sabine Weigand: Die silberne Burg


Sabine Weigand
Die silberne Burg

Erschienen am: 11.03.2010
Verlag: Fischer
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 528
Preis: € 8,95
ISBN: 978-3-596-17164-4

Klappentext: Anno 1415: Hätte der Medicus eine Frau sein dürfen?
Sie ist Ärztin, sie ist Jüdin, und sie ist auf der Flucht vor ihrem brutalen Ehemann: Sara hat viele Geheimnisse, die sie vor den Gauklern verbirgt, mit denen sie 1415 den Rhein entlang zieht. Auch der junge Ritter Ezzo schweigt über den Auftrag der ungarischen Königin, der ihn zu den Gauklern geführt hat. Und der irische Mönch Ciaran bewahrt in seiner Harfe das Vermächtnis des Ketzers John Wyclif, das die Kirche unbedingt vernichten will.
Alle drei geraten auf dem Konzil von Konstanz in Machtintrigen, die sie in große Gefahr stürzen. Denn sie hüten ein Geheimnis, das die Welt von Kaiser und Papst erschüttern kann.

Meine Meinung: Sabine Weigand hat ihren Roman "Die silberne Burg" auf mehreren Handlungssträngen aufgebaut. Zum einen lernt man den jungen Ciaran kennen, der als Mönch in einem Kloster in Irland lebt. Als Findelkind in einem Korb versteckt, wurde er damals vor dem Kloster abgelegt und von den Mönchen und der Magd groß gezogen, bis eines Tages Abgesandte nach ihm zu suchen begannen und Ciaran flüchten musste um sein Leben zu retten. Dann gibt es Ezzo, der als Bastard des Ritters Heinrich von Riedern bei seiner Mutter der Küchenmagd lebt. Als er seinem Vater gegenüber äußert, gern Ritter zu werden, nimmt er ihn in seiner Burg auf und erzieht ihn nach ritterlichen Prinzipien bis er stirbt. Nach dem Tod seines Vaters wird Ezzo nicht nur sein Erbe streitig gemacht, sondern er wird auch gedemütigt, sodass er sich dazu entschließt, die Burg und seine Heimat zu verlassen. Sara, die Tochter einer jüdischen Familie, ist Salo, der später als Rabbi tätig sein will, versprochen. Nach deren Heirat stirbt Salo nur kurze Zeit später an einer Krankheit und so muss Sara nach jüdischer Tradition den Bruder des Verstorbenen heiraten. Da die Ehe für Sara zur Hölle wurde, flieht auch sie.
Alle Drei begegnen sich während ihrer Flucht und führen einige Zeit ein gemeinsames Leben in einem Tross von Gauklern.

Sabine Weigand erzählt ihre Geschichte in der Endphase des Spätmittelalters, als die Zeit des Umbruchs und der Reformationen begann. Nicht umsonst hat sie sich 3 Protagonisten ausgesucht, die verschiedenen Glaubensrichtungen angehörten. Besonders ausgiebig hat sie sich jedoch dem Glauben der Juden gewidmet und so einen recht umfangreichen Einblick in ihre Sitten gewährt. Die Widersprüchlichkeit zwischen dem Juden- und dem Christentum hat sie dabei hervorragend heraus gearbeitet und gezeigt, mit welchem Hass die Juden schon damals verfolgt worden sind.
Die Geschichte wird aus der Perspektive der jeweiligen Protagonisten erzählt und enthält viele historische Ereignisse, wie z.B. das Konzil in Konstanz, von dem ich schon in einigen anderen historischen Büchern lesen konnte.
Hier zeigt sich, dass ihre Recherchen nicht an der Authentizität zweifeln lassen.
Nicht nur der Schreibstil der Autorin sondern auch ihre hervorragenden Recherchen konnten mich wieder voll überzeugen und ich kann nur jedem dieses Lesevergnügen nahe legen.

Die Autorin: Sabine Weigand
Sabine Weigand stammt aus Franken. Sie ist Historikerin und arbeitet als Ausstellungsplanerin für Museen. Dokumente aus Nürnberg waren der Ausgangspunkt ihres Romans ›Das Perlenmedaillon‹, das wahre Schicksal einer Osmanin am Hof August des Starken liegt dem Roman ›Die Königsdame‹ zugrunde. In ›Die Seelen im Feuer‹ bilden die Hexenakten von Bamberg die historische Romanvorlage, bei ihrem ersten Roman ›Die Markgräfin‹ war es die reale Geschichte der Plassenburg bei Kulmbach, bei ›Die silberne Burg‹ die Bestallungsurkunde einer jüdischen Ärztin.


Meine Bewertung:

Quellen:
Cover: Fischerverlage
Klappentext: Fischerverlage
Kurzbiografie: Fischerverlage
Foto: © Thekla Ehling


1 Kommentar:

  1. Super, dass es dir auch so gut gefallen hat! ich fand es wirklich toll!!
    Liebe Grüße
    Martina

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