Mittwoch, 11. April 2012

# 55 # Rezension zu "Unter aller Sau" von Christian Limmer

Christian Limmer

Unter aller Sau

Erschienen am: 01.03.2012
Verlag: Droemer
Ausgabeart: Klappenbroschur
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller/Humor
Seiten: 320
Preis € (D) 14,99
ISBN: 978-3-426-19933-6

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Klappentext: Das kleine Örtchen Niedernussdorf wird aus seiner beschaulichen Idylle gerissen, als die beiden Polizisten Erwin und Richie eine tote Frau im Wald entdecken. Der ewig bekiffte Richie will mit einem Mord nichts zu tun haben und die Leiche in die Nachbargemeinde verfrachten. Sollen die sich doch damit herumschlagen! Doch Erwin, ein geistiger Tiefflieger, meldet die Tote, pflichtbewusst. Dienststellenleiterin Gisela Wegmeyer benachrichtigt ihrerseits - wenn auch widerwillig - die Mordkommission in Straubing. Und es kommt wie befürchtet: Hauptkommissar Lederer ermittelt. Seine Markenzeichen: abgewetzter Ledermantel, Cowboystiefel aus Straußenleder und Pornoschnauzer – der schönste Polizist Niederbayerns, seiner Meinung nach. Mit seinen unnachahmlichen Ermittlungsmethoden verbreitet er Angst und Schrecken in der Bevölkerung. Jeder potenzielle Mörder soll wissen, dass mit ihm nicht zu spaßen ist! Soll die Tote doch im »Paradies« gearbeitet haben, einem als Kosmetiksalon getarnten Bordell voller rumänischer Edelnutten. Doch auch Gisela greift schließlich zusammen mit den Frauen Niedernussdorfs zu Methoden, die an Bauernschläue und Hinterfotzigkeit nicht zu überbieten sind...

Meine Meinung: Hätten die Jungs das gefundene Geld nicht auf der Polizeiwache abgegeben, wäre Gisela niemals auf die Idee gekommen, nach weiteren Spuren suchen zu lassen. Und jetzt haben Erwin und Richie den Schlamassel. Ausgerechnet im Verantwortungsbereich des Niedernussdorfer Polizeireviers finden sie die weibliche Leiche, dabei würde es doch gar nicht so schlimm sein, sie ein paar Meter weiter zu legen, damit sich die Nachbargemeinde damit rumplagen könnte. Doch selbst Gisela, die Vorgesetzte von Richie und Erwin, scheint mit dem Leichenfund etwas überfordert zu sein, denn noch nie hatten sie in Niedernussdorf eine Leiche. So kommt Gisela auch leider nicht drum herum Hilfe anzufordern und zwar von dem Möchtegernmacho Hauptkommissar Lederer aus Straubing.
Mit rabiaten Methoden beginnt er seine Ermittlungen, die leider nicht so erfolgversprechend sind, wie die der Bürgerwehr des Ortes.

Etwas anders ist dieser Krimi von Christian Limmer schon. Den ersten Seiten habe ich mich durchaus schmunzelnd hingegeben. Doch dann stellt sich die Frage, gibt es in Bayern nur deppische und volltrottlige Polizisten? Egal welche Krimis ich aus dieser Region lese, sie lassen fast jeden Polizisten als Idioten da stehen. Dabei ist die Handlung durchaus sehr ernst zu nehmen. Da aber die ganzen Protagonisten und deren Arbeitseinstellung sich ziemlich schräg und lapidar darstellen, kommt auch die Ernsthaftigkeit des Themas zu kurz und Spannung baut sich so gut wie gar nicht auf.
Vieles erinnerte mich zudem an Krimis von Andreas Föhr. Auch hier ist der Vater des Kommissars dement bzw. pflegebedürftig und die Beschreibung des alltäglichen Lebens kam mir vor wie ein Deja vu.
Christian Limmer schreibt sehr flüssig und hat viele humorvolle Episoden in dem Plot eingebaut, aber ob sie bei einem Krimi angebracht sind, lässt sich bezweifeln. Jedenfalls verstärkt sich das Bild des deppischen bayerischen Polizisten durch diesen Krimi immer mehr.

Fazit: Es hat Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, auch wenn die kriminalistischen Ermittlungen zu Wünschen übrig lassen. Auf jeden Fall steckt in Christian Limmer eine Menge Potential, vielleicht sogar in die Richtung wie sie Tommy Jaud eingeschlagen hat.

Meine Bewertung:

Ein herzliches Dankeschön geht an den
Verlag: Droemer

für die Bereitstellung
dieses Rezensionsexemplares

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