Sonntag, 22. Januar 2012

# 15 # Rezension zu "Seegrund" von Volker Klüpfel/Michael Kobr

Volker Klüpfel/Michael Kobr

Seegrund
Kommissar Kluftingers dritter Fall

Erschienen: September 2006
Verlag: Piper
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 352
Preis € (D) 14,00 | € (A) 14,40 | SFR 21,00
ISBN: 978-3-492-204954-2

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Klappentext: Statt Kässpatzen essen zu dürfen, muss Kluftinger nun seinen neuen Fall lösen: Am Alatsee bei Füssen macht er eine schreckliche Entdeckung – am Ufer liegt ein lebloser Taucher in einer riesigen roten Lache. Was zunächst aussieht wie Blut, entpuppt sich als eine seltene organische Substanz aus dem Bergsee. Kluftinger, der diesmal bei den Ermittlungen sehr zu seinem Missfallen weibliche Unterstützung erhält, tappt lange im dunklen. Der Schlüssel zur Lösung des Falles muss tief auf dem Grund des geheimnisvollen, sagenumwobenen Sees liegen. Viele scheinen etwas zu wissen, doch überall trifft der Kommissar auf eine Mauer des Schweigens …

Meine Meinung:  Der Alatsee im Allgäu ist kein normaler See und so kommt es, dass das Autorenduo Volker Klöpfel und Michael Kobr auf den sagenumwobenen Geheimnissen des Sees ihren neuen Kluftingerfall aufgebaut haben. Denn während eines gemeinsamen Spaziergangs der Familie Kluftinger zusammen mit der neuen Freundin von Markus entdecken sie am Seeufer des Alatsees einen leblosen Taucher. Noch in der Annahme, dass es sich hierbei um eine Leiche handelt, unternimmt Kluftinger erst einmal nur das Nötigste. Doch als er merkt, dass sich der leblose Körper bewegt, beginnt er zwar mit einer sehr schlechten Erstversorgung, doch es reicht aus, um den Taucher am Leben zu erhalten. Da der Taucher zudem mit einer Kopfverletzung zu kämpfen hat, geht Kluftinger natürlich von einem Verbrechen aus. Seine Recherchen um diesen Taucher und seiner Identität katapultieren ihn in die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges zurück.

Seegrund ist der 3. Fall, den Kommissar Kluftinger zu lösen hat. Das Faszinierende an diesem Krimi ist, dass es dieses Mal keinen unmittelbaren Toten gibt. Kluftinger ist nur daran interessiert, den Tathergang um den Taucher aufzulösen. Mit der ungewollten Verstärkung des Teams durch eine Mitarbeiterin des Kommissariats Füssen bedient sich das Autorenduo einer neuen Figur, die für mein Dafürhalten sehr farblos erscheint und überhaupt nicht zum Team Kluftingers passt. Auch nach der 3.Folge muss ich leider feststellen, dass sich keine Figur des Autorenduo weiter entwickelt hat, es bleibt der gemäßigte und gelangweilte Standard erhalten. Der Kässpatzenessende Kluftinger, der seine Recherchen auf das Hören und Sagen beschränkt und sich den modernen Medien wie Computer und Internet entzieht oder Erika seine Frau, die als Hausfrau seinen Mann zu Dingen animieren will, wozu Kluftinger nach wie vor keine Lust hat. War ich noch von der 1.Folge „Milchgeld“ so begeistert, dass ich in Kluftinger einen neuen Lieblingskommissar vermutete, ebbte meine Euphorie in „Erntedank“ schon wesentlich ab, im „Seegrund“ der 3. Folge konnte ich von meiner anfänglichen Begeisterung gar nichts mehr spüren. Obendrein empfand ich dieses Buch weniger als Krimi sondern eher als ein Werk, das sich auf historische Erzählungen um den See aufbaut. Zwar fand ich die Erzählungen sehr interessant, doch sie waren meines Erachtens viel zu dominierend in diesem Krimi. Mit „Milchgeld“ haben sich Volker Klüpfel und Michael Kobr selbst einen Maßstab gesetzt, denn sie nun nicht mehr zu erreichen scheinen. Hier scheint die Quantität vor der Qualität Vorrang zu haben und das ist schade. Denn so fällt das Autorenduo für mich auf einem mittelmäßigen Level zurück. Ich kann wirklich nur hoffen, dass sich die Autoren ihres Könnens wieder bewusst werden, und auch den vermissten Humor und Witz, aber auch die Spannung, die ich hier völlig vermisst habe, in ihren nächsten Krimis wieder zurück kehren lassen werden.

Meine Bewertung:


Seitenanzahl: 352

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