Montag, 21. November 2011

Inge Löhnig - Schuld währt ewig


Sanne lebt zurückgezogen in einem kleinen verschlafenen Dörfchen namens Paschkofen in der Nähe von München. Nur ihr „Herr Kater“ scheint sie nach dem Schicksalsschlag vor ein paar Jahren trösten zu können. Trotzdem wird sie die Bilder von Ludwigs Tod einfach nicht los. So oft sie sich daran erinnert, es fehlt immer ein Stück des Geschehens. Auch ihr Freund Thorsten schafft es nicht, durch sie hindurch zu dringen. Als sie dann auch noch vom angeblichen Unfalltod eines Bekannten erfährt, dem Ähnliches wie ihr widerfahren ist, werden die Erinnerungen und Albträume an den Todesfall mit Ludwig wieder schlimmer.
Kommissar Dühnfort, der die Ermittlungen zum Unfalltod des Bekannten aufgenommen hat, erkennt schnell, dass bei einem weiteren Mord Parallelen zum ersten Fall bestehen.
Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn es bleibt nicht nur bei zwei Leichen, denn die Liste der potentiellen Opfer scheint lang genug zu sein.

Inge Löhnig hat mit ihrem 4. Fall Kommissar Dühnfort und sein Team wieder auf eine harte Probe gestellt und führt den Leser erneut auf eine spannungsreiche Tour. Mit einem rasanten Tempo lotst sie einen durch die einzelnen Kapitel, ohne dass Langeweile aufkommt.
Ihr flüssiger und harmonischer Schreibstil erlaubt es, den Leser immer wieder auf verschiedene Fährten zu führen. Ihre Art, wie sie die Figuren und ihre Charaktere darstellt, ließen bei mir hinter jedem Protagonisten einen potentiellen Täter vermuten. Doch die Wendung der Geschichte kam genau dann, wenn man sie nicht vermutet hat. Erst zum Finale hin lässt die Autorin die Katze aus dem Sack und gibt den Mörder Preis. Die Beweggründe und die Auflösung des Falls fand ich dann allerdings, als einzigen Wermutstropfen, etwas zu langatmig.
Schön dargestellt hat die Autorin die Beziehung zwischen Toni und Gina, die nun nicht mehr nur auf dienstlicher Grundlage basiert. Keine Klischees, einfach eine respektvolle Beziehung, die zu Beginn des Plots noch gegenüber ihren Kollegen verheimlicht wurde, aber dann durch ein fast tragisches Ereignis, dass Kommissar Dühnfort widerfuhr, aus ihnen herausbrodelte. Beeindruckt hat mich ebenfalls die Weiterentwicklung von Alois, Teammitglied von Dühnfort und seiner Partnerin Gina. Fand ich ihn in den vorausgegangen Folgen noch ein bisschen als den „Stinkstiefel“ der Truppe, der mit seinem langgezogenen Okay nach jeder Festlegung oder Anweisung, die Arroganz in sich verbarg, entwickelte er sich tatsächlich im Verlauf der Handlung noch zum Teamplayer.
Das Thema, das Inge Löhnig in ihrem Buch aufgegriffen und verarbeitet hat, wenn Unschuldigen die Schuld an einem tödlichen Ereignis angehangen wird, fand ich sehr emotional; die verschiedenen Betrachtungsweisen aus der jeweiligen Sicht der Protagonisten zudem sehr interessant.
Auch wer die Vorgängerbücher von Inge Löhnig nicht gelesen hat, findet schnell in die Handlung hinein. Von daher kann ich es jedem uneingeschränkt empfehlen. Allerdings sollte wirklich viel Zeit eingeplant werden, denn so schnell legt man das Buch nicht aus der Hand.

Meine Bewertung:
Seitenanzahl: 446

5 Kommentare:

  1. Ein super spannendes Buch! Die Autorin
    schafft es immer wieder einen in den Bann zu ziehen!

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  2. Tolle Rezi ... das Buch steht auch schon ganz oben auf meinem Wunschzettel. LG Isabel

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  3. Hallo liebe Sabine,

    das war eben vielleicht eine Überraschung, als ich meinen Briefkasten aufgeschlossen habe. Ganz ganz lieben DAnk für die Postkarte :))

    Konnte es mir natürlich nicht nehmen lassen und habs gleich gepostet: http://bellexrsleseinsel.blogspot.com/2011/11/aktion-wie-su-ist-das-denn.html

    LG Isabel

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  4. Wieder eines für meinen Wunschzettel... und hier eine Kleinigkeit für dich:
    http://sternthaler75.blogspot.com/2011/11/dies-und-das-und-hier-und-da.html
    LG Petra

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