Kaum ist er aus dem Gefängnis entlassen, führt die Spur nach einem verschwundenen Mädchen erneut zu Lichner. Es soll sogar seine Tochter sein, die vermisst wird. Doch Lichner behauptet, kein Kind zu haben.
Wie schon vor 15 Jahren ermitteln auch dieses Mal die Kommissare Menkhoff und Seifert erneut gegen Lichner, wobei die einstige Lebensgefährtin von Menkhoff und Patientin von Lichner immer mehr ins Visier der Ermittlungen gerät.
Arno Strobel hat seinen Psychothriller „Das Wesen“ auf zwei Handlungsstränge aufgebaut. Der ständige Wechsel der Stränge nach jeweils einem Kapitel hat mich schon etwas irritiert und immer wieder kontrollieren lassen, in welchem Jahr der Handlung ich mich gerade befinde. Das Ganze zieht sich bis knapp über die Hälfte des Buches. Das Lesen fand ich bis zu diesem Zeitpunkt auch recht anstrengend und der richtige Lesegenuss wollte sich nicht einstellen. Erst nachdem der Handlungsstrang, der sich im Jahr 1994 abspielte, beendet war, kam meines Erachtens die Spannung auf. Von da an ließ sich das Buch auch in einem Ritt lesen.
Arno Strobel hat seine Figuren sehr gut dargestellt und sie einzigartig charakterisiert. Das beweist allein die Feststellung, dass ich Kommissar Menkhoff bis zum Ende des Plots nicht „ausstehen“ konnte und dieser mit einem Schlag mehr als sympathisch wirkte.
Der Autor hat seine Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht des Kommissars Seifert, dem jüngeren Partner von Menkhoff, erzählt. Sein Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Zudem hat er es verstanden, mich immer wieder auf verschiedene Fährten zu führen um schließlich das Ganze zum Ende hin wieder kippen zu lassen.
Wäre die anfängliche Verwirrung mit den Handlungssträngen nach jedem noch so kleinen Kapitel nicht gewesen, hätte der Thriller von mir volle Punktzahl erhalten. Nach meiner Sicht hätte der 1. Handlungsstrang, der im Jahr 1994 spielte, gut ein separates Buch geben können.
Fazit: Eigentlich ist „Das Wesen“ ein außergewöhnlich guter Plot und Arno Strobel ein Autor der bestimmt bald Sebastian Fitzek das Wasser reichen kann.
Meine Bewertung:
Seitenanzahl: 368 Seiten
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