Freitag, 7. Oktober 2011

Tess Gerritsen - Roter Engel

Dr. Toby Harper arbeitet schon seit Jahren als Bereitschaftsärztin im Nachtdienst. Den Wechsel zum Springer Hospital in Boston hat sie bis dato nie bereut. Nacht für Nacht arbeitet Toby am Limit und ausgerechnet zu ihrem Geburtstag verliert sie zwei Patienten. Eine Patientin stirbt ihr regelrecht unter den Händen weg, der andere Patient hat sich auf Nimmerwiedersehen einfach so verdrückt, obwohl er fixiert gewesen sein muss. Die Angehörigen, insbesondere der Sohn des Verschwundenen und auch die Verwaltung nehmen sie unter Beschuss und üben enormen Druck auf sie aus. Sie versucht den Patienten auf eigene Faust zu finden, als sie plötzlich einen ähnlich gelagerten Fall in der Notaufnahme zugewiesen bekommt. Der Patient zeigt die gleichen verwirrten Symptome, wie der verschwundene Patient. Als der Patient stirbt fordert Dr. Haper eine Obduktion, die aber aufgrund des fortgeschrittenen Alters des verstorbenen Patienten nicht für nötig erachtet wird. Toby erhofft sich jedoch mit der Obduktion Erkenntnisse über eine mögliche Krankheit ihres verschwundenen Patienten zu erlangen. Schließlich erreicht sie über den Pathologen Dr. Daniel Dvorak, dass der Patient obduziert wird. Das Ergebnis ist erschreckend, denn der Patient litt an der Creuzfeldt-Jakob-Krankheit. Toby versucht der Sache auf den Grund zu gehen, als sie in ein riesiges Wespennest zu stechen scheint. Plötzlich ist auch sie in Gefahr und Dinge werden ihr angelastet, die sie nie geglaubt hätte zu träumen.

Tess Gerritsen hat mit ihrem Thriller „Roter Engel“ ein sehr bizarres Thema verarbeitet. Altersforschung, Jungbrunnen, Gentechnik – Medizin und Forschung, mit denen viel Geld zu verdienen ist.
Die Handlung wird zunächst in zwei verschiedenen Strängen erzählt, wobei sich die eine Handlung auf den toten bzw. den verschwundenen Patienten bezieht, die Andere um das Leben der Prostituierten Molly. Wie die beiden Stränge mit einander verknüpft sind, bringt die Autorin auf spannende Art zum Ausdruck. Ungeachtet dessen lässt die kompetente Schriftstellerin, in Bezug auf medizinisches Fachwissen, den Leser ebenfalls Einblick in viele medizinische Fachbegriffe und dem Alltagsleben in Krankenhäusern, Pathologie und Notaufnahme nehmen.

Tess Gerritsen hat es wieder einmal geschafft, mich mit ihrem Medizin-Thriller so zu fesseln, dass ich das Buch in kürzester Zeit gelesen habe. Durch ihren flüssigen Schreibstil sind die Seiten nur so durch die Finger gerutscht. Die vielen Hintergrundinformationen, die sie zu verschiedenen Krankheiten und Symptomen lieferte, führten keineswegs zu Langeweile oder Langatmigkeit. 
Jedenfalls hat mich Tess Gerritsen mit ihrem „Roten Engel“ wieder voll überzeugt.

Meine Bewertung:
Seitenanzahl: 352

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