Freitag, 26. August 2011

Valentina Berger - Der Augenschneider

Ein Serienmörder ist in Wien unterwegs und hat es auf junge, hübsche Frauen, die in der Modelbranche tätig sind, abgesehen. Tagelang beherbergt er sie in einem Kellerverlies in seinem Haus, bevor er sie auf bestialische Weise umbringt. Aber eigentlich benötigt er nur ihr Augenlicht.

Er geht planmäßig vor, pumpt seine Opfer mit Drogen voll, um ihnen dann bei lebendigem Leib die Augen akribisch aus den Höhlen zu schälen. Der Rest der verstümmelten Körper wird von ihm entsorgt, irgendwo in Wien, so, dass sie auch möglichst bald gefunden werden. Doch weder die Augen von Vivian noch die von Luisa waren gut genug für seine Zwecke, sie waren einfach zu trüb. Emilia - sie sollte die Nächste sein, denn ihre Augen sind schön und klar und viel besser als die ihrer Vorgängerinnen.
Aber mit Emilia, die Halbschwester des Gerichtsmediziners Heinz Martin, hat er es nicht einfach, sie wehrt sich und stellt sich ihrer Aufgabe.
Zwischenzeitlich versuchen die Ermittler Moser und Wagner und auch der Gerichtsmediziner Martin das Leben von Emilia zu retten, denn auf mysteriöse Weise haben sie erfahren, dass dieser Serienmörder auch Emilia gefangen hält. Er hat sogar schon den Todestag von Emilia geplant, der nur noch wenige Stunden entfernt liegt.

"Der Augenschneider" ist der Debütroman der österreichischen Autorin Berta Berger, die diesen Psychothriller unter ihrem Pseudonym Valentina Berger geschrieben hat. Der Story hat sie, nicht allzu neu, eine neue Fassade verpasst. Mit einem riesigen Paukenschlag lässt sie die Handlung beginnen, die allerdings in der Folge ziemlich schwächelt und vorhersehbar ist. Obwohl mir die Nebenhandlungen, insbesondere die Lebensumstände und -geschichten der Protagonisten in den Büchern immer sehr gut gefallen, finde ich sie hier zu sehr ausgearbeitet, da sie der eigentlichen Handlung und der Ermittlungsarbeit der Polizei zum Opfer fallen. Hier hätte ich mir eine etwas detaillierte Ausschweifung gewünscht.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich hervorragend lesen, auch wenn ich mich erst ein bisschen an die "Mundart" des Österreichischen gewöhnen musste. Die wechselnden Perspektiven verpassen der Handlung die nötige Spannung, sodass der Leser durch das Buch regelrecht befördert wird. Wäre die Schriftgröße nicht so klein, wäre der Lesegenuss mit Sicherheit auch anhaltender gewesen. Das Cover des Buches ist äußerst gelungen und spricht mich direkt an.

Fazit: Ein guter Einstieg der Autorin, die ihr Potential mit Sicherheit noch nicht ausgeschöpft hat. Das "Liliengrab", ihr zweiter Thriller freut sich schon darauf, demnächst von mir gelesen zu werden.


 Meine Bewertung:
 Seitenanzahl: 272

2 Kommentare:

  1. Schöne Rezension. Klingt eigentlich ganz gut. Bin gespannt, was du zum zweiten Buch der Autorin schreibst. Liebe Grüße, Diti

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  2. "Augenschneider" steht auch noch auf meiner Wunschliste. Danke, dass du mir das Buch wieder in Erinnerung gerufen hast. Ist "Liliengrab" denn schon veröffentlicht?

    Liebe Grüße,
    Tanja

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