Montag, 25. Juli 2011

Vincent Kliesch - Der Todeszauberer

Julius Kern, ermittelnder Kommissar im LKA Berlin hat einen neuen Fall übertragen bekommen. Er soll einen Serienmörder, der als Schläfenmörder bezeichnet wird, dingfest machen. Bereits 17 Opfer, alles Frauen aus ganz Deutschland, werden ihm zugerechnet.

Als Julius Kern die zerteilte Leiche einer Frau am Ufer der Havel vorfindet, ist ihm sofort bewusst, dass der Schläfenmörder wieder zugeschlagen hat. Denn nur er verletzt seine Opfer mit gezielten Hammerschlägen so an der Schläfe, dass diese zumindest zur Bewusstlosigkeit führen. Die anschließenden Folterungen bringen allerdings den akribisch geplanten Tod der Frauen.

Bei seinen Ermittlungen wird Kern die Fallanalytikerin Eva Fuchs aus München zur Seite gestellt. Die hübsche und attraktiv aussehende Bayerin kennt alle Fälle bestens, denn sie wurde zu den Ermittlungen immer wieder hinzugezogen. Doch in all den Jahren, in denen der Schläfenmörder sein  Unwesen getrieben hat, wurden keine nennenswerten Spuren gefunden. Auf der Suche nach dem Ort, an dem der Mörder seine Leiche in die Havel geworfen hat, stellt Kern anhand der entdeckten Fußspuren fest, dass der Täter vermutlich hinkt oder ganz und gar einen Fuß amputiert bekommen hat. Zum ersten Mal scheint es Hinweise zu geben, die erfolgversprechend seien könnten, als Kern zudem noch unerwartete Hilfe zuteil wird.

Ausgerechnet sein Erzfeind Tassilo Michaelis spielt dem Kommissar einen Brief zu, der vermutlich aus der Hand des Schläfenmörders stammt. Tassilo Michaelis ist Kerns realer Albtraum, denn er wurde zwar vor 6 Jahren als Massenmörder von ihm entlarvt und verhaftet, aber nicht, wegen mangels an Beweisen, verurteilt. Mit seinem Hilfsangebot assoziiert Michaelis allerdings eine Forderung, die Kern unmöglich eingehen kann. Doch ihm bleibt schließlich keine andere Wahl.

Vincent Kliesch hat es geschafft, nach seinem Debütroman „Die Reinheit des Todes“ wieder einen bemerkenswerten Thriller abzuliefern. Er ist spannend, flüssig geschrieben und wird aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt. Seine Charaktere sind alle sehr glaubhaft dargestellt, zu denen entsprechende Sympathien und Antipathien entwickelt werden können. Die Story ist in kleine überschaubare Kapitel gegliedert, sodass die Spannung durch den gekonnten Perspektivwechsel stetig erhalten bleibt.

Der Plot handelt dieses Mal rund um die Künste der Varietes. Die Recherchen des Autors zu bzw. über dieses Thema sind beachtlich, und überzeugend und eindrucksvoll geschildert. Als Nebenhandlung lässt der Autor den Leser Einblick in das Privatleben des Kommissars nehmen, das begleitet von Albträumen, Eheproblemen und Vernachlässigung der Familie ist.
Immer wieder kommt Kliesch auf  die Fälle aus der Vergangenheit zu sprechen, sodass auch Leser, die den Debütroman nicht gelesen haben, schnell den Einstieg mit dem „Putzteufel“ und dem „Massenmörder Tassilo“ finden.

Fazit: Ein wirklich empfehlenswerter Thriller und ich hoffe, dass der nächste Fall mit Kommissar Julius Kern nicht so lange auf sich warten lässt.

Meine Bewertung:
Seitenanzahl: 345

3 Kommentare:

  1. Wirklich interessantes Buch, vielleicht sollte ich es auch mal lesen ;)
    Liebe Grüße Lina

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  2. Hallo Sabine!

    "Der Todeszauberer" steht ziemlich weit oben auf meiner Wunschliste und wartet darauf, gelesen zu werden. Aber warum hast du einen Punkt abgezogen?

    LG, Sabine

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  3. Hallo Sabine,
    der Punktabzug hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich das 1.Buch, das ich ja kurz vorher gelesen hatte, etwas spannender fand. Zudem habe ich beim Todeszauberer zu Beginn erst einmal schwerer hinein gefunden. War aber trotzdem sehr, sehr gut.
    L.G.
    Sabine

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