Mittwoch, 27. Juli 2011

Tess Gerritsen - Gute Nacht, Peggy Sue

Dieses Mal habe ich tief in meinen Stapel der ungelesenen Bücher (SuB) gegriffen und bin auf den 1999 in Deutschland erschienenen Krimi „Gute Nacht, Peggy Sue“ von Tess Gerritsen gestoßen. Es ist schon ziemlich schwer, die richtigen Worte für diese Rezension zu finden, wenn man z.B. ihre Thrillerreihe mit Jane Rizzoli und Maura Isles schon gelesen hat. „Gute Nacht, Peggy Sue“ ist ein durchschnittlich solider Krimi, bei dem es um Drogen, Machtmissbrauch und Korruption geht.

Dr. M.J. Novak ist Gerichtsmedizinerin und soll eine unbekannte weibliche Leiche obduzieren. Vermutlich starb die junge Frau an einer Überdosis an Drogen, das deuten zumindest die Einstichstellen auf ihrem Arm hin. Doch die ersten toxikologischen Ergebnisse ohne Befund erweisen sich als Fehlschlag. Möglicherweise handelt es sich doch um eine neue und unbekannte Designerdroge, deren Zusammensetzung noch nicht entschlüsselt werden kann. Aber M.J. gibt sich damit nicht so leicht zufrieden. Auf eigene Gefahr beginnt sie, zusammen mit dem gutaussehenden und reichen Pharmaunternehmer Adam Quantrell, nachzuforschen. Die Bekanntschaft mit Quantrell hat Dr. Novak eher zufällig gemacht, denn er ist der Besitzer der Telefonnummer, die sich auf einem Streichholzschächtelchen in der Hand der Toten befand. Von M.J. erst als Verdächtigen angesehen, entpuppt sich Quantrell schnell als ihr Freund und Verbündeter. Schließlich hat Quantrell ebenfalls Interesse an der Aufklärung der Todesursache, da anscheinend die Droge in seinem Labor entwickelt und auf dem Markt gebracht worden ist. Zudem glaubt er nicht wirklich daran, dass seine Stieftochter, die das häusliche Anwesen schon vor mehr als 6 Monaten verlassen hat, in diese Sache mit verwickelt ist. Der Drogentod von zwei weiteren jungen Menschen lässt ferner vermuten, dass die Fälle miteinander zusammen hängen, denn alle 3 Opfer stammen aus einer Gegend, dem befürchteten Ghetto von Albion.

Der Einstieg in „Gute Nacht, Peggy Sue“ von Tess Gerritsen ist nach dem Auffinden der ersten zwei Leichen recht langatmig. Schleppend ziehen sich die Ermittlungen der beiden Protagonisten M.J. und Quantrell hin. Polizeiermittlungen sind erst einmal Fehl am Platz. Auch das ewige Hin und Her zwischen  M.J. und Adam, sei es ihre „angeblich nicht gewollte Liebesbeziehung“ oder die sonstigen kleineren Nebenhandlungen lassen keine Spannung aufkommen. Erst im letzten Drittel des Buches zieht der Spannungsbogen wieder etwas an, und die Ereignisse überstürzen sich regelrecht. Die Auflösung des Falls ist allerdings dann wieder so abrupt, sodass es schon ziemlich unglaubwürdig wirkt. Die Personen und ihre Charaktere sind recht gut dargestellt. Zumindest konnte ich mir von allen, außer von M.J., ein entsprechendes Bild machen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich gut lesen. Dadurch hat sie es geschafft, mich trotz der anfänglichen Langatmigkeit am Ball zu halten.

Fazit: Ich bin schon der Meinung, dass man Bücher dann lesen sollte, wenn sie erscheinen. Viel zu lange habe ich gewartet, um dieses Buch zu lesen. Durch den Fortschritt der Technik und so manche Ermittlungsmöglichkeiten, die heut zutage zur Verfügung stehen, wirkt der Krimi nach all den Jahren schon etwas altbacken. Kurzum: Zurück versetzt in das Jahr 1994, dem Jahr als das Buch in den USA erstmals erschienen ist, erhält das Buch von mir eine befriedigende Bewertung.

Meine Bewertung:
 Seitenanzahl: 279

P.S. An dieser Stelle muss ich mich noch mal bei Claudia (lesezimmerchen) bedanken, denn ohne sie hätte ich das Buch nie auf meine Sommer-SuB-Abbau-Liste gesetzt.


1 Kommentar:

  1. Hallo Sabine,
    dieses Buch wird auch (irgendwann mal) im Rahmen meines Buchvergleich-Experiments gelesen. Diesen Thriller hab ich nämlich irgendwann 1999/2000 gelesen und war total begeistert. Aber wie das nach 8 Bänden Rizzoli & Iles aussieht? Wahrscheinlich ähnlich wie bei dir...

    LG, Sabien

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