Sonntag, 27. Juli 2014

# 14 # Mechthild Lanfermann - Wer ruhig schlafen kann


Mechthild Lanfermann
Wer ruhig schlafen kann

Erschienen am: 09.06.2014
Verlag: btb
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 384
Preis € (D) 9,99
ISBN: 978-3-442-74724-5

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Klappentext: Berlin im Hochsommer: Radioreporterin Emma Vonderwehr springt als Gerichtsreporterin ein und wieder meldet sich ihr kriminalistischer Instinkt. Auf dem Alexanderplatz ist das Straßenmädchen Hilke tot aufgefunden worden. War es wirklich der alte Paule, der zwar notorisch zu viel trinkt, aber eigentlich ganz friedlich scheint? Als Emma nach der Verhandlung mit der Freundin der Toten spricht, bemerkt sie, dass diese vor etwas Angst hat. Emma beginnt in der Berliner Straßenszene zu recherchieren und wird mit Gewalt und Drogen konfrontiert. Hilke soll sich prostituiert haben, doch Emma zweifelt an der Geschichte. Sie hat einen schrecklichen Verdacht …

Meine Meinung: Emma Vonderwehr muss mal wieder als Urlaubsvertretung einspringen, noch dazu bei einem Gerichtsprozess, bei dem nichts Aufregendes mehr zu erwarten ist. Denn der Angeklagte, der Obdachlose Paul Koslowski, hat die Tat, den Mord an dem jungen Mädchen Hilke Elmer, bereits gestanden. So scheint es für die Radiojournalistin nichts Berauschendes mehr zu berichten zu geben, wäre nicht ihr Augenmerk auf die im Gerichtssaal so nervöse Maren gefallen. Nachdem Emma sich der Freundin der Toten ein wenig genähert hat und sie bereit ist, wenn auch nur zögerlich, über Hilke und Paul zu erzählen, kommen Emma erste Zweifel an der Schuld des Angeklagten auf. Emma begibt sich in das Milieu der Straßenkids, Obdachlosen und Drogenabhängige um ihren Verdacht zu untermauern, in dem sie auf eigene Faust und Gefahr recherchiert. Doch je heißer die Spur wird, desto gefährlicher wird sie auch für Emma.

Mechthild Lanfermann hat nun schon zum dritten Mal Emma Vonderwehr, die Radiojournalistin von BerlinDirekt eine Story recherchieren lassen, die für die junge Wahlberlinerin nicht ganz ungefährlich ist. Sie begibt sich in das Milieu der Straßenkids, der Obdachlosen, der Prostituierten und der Drogenabhängigen rund um den Berliner Alexanderplatz und lernt die dort eingesetzten Sozialarbeiter und das Klientel, das sie betreuen kennen.
Zunächst ist Emma beeindruckt von der Arbeit und dem Umgang der Sozialarbeiter mit der untersten Schicht Berlins. Doch bald merkt sie, dass die Spur von Hilkes Mörder, der im Herbst das Mädchen getötet hat, dahin führt, wo sie es nie vermutet hätte. In ihrer Verzweifelung bittet sie ihren Ex-Lover und Hauptkommissar der Berliner Mordkommission, Edgar Blume, um Unterstützung. Doch dieser glaubt zunächst nicht an Emmas Zweifel, Paul könnte nicht der Mörder sein. Nachdem aber Blume in seinen eigenen Reihen Ungereimtheiten entdeckt und diese näher untersuchen lässt, wird auch er hellhörig und geht weiteren Spuren nach. Aber Emma scheint ihm wieder einmal einen Schritt voraus zu sein.

Die auf mehreren Handlungssträngen aufgebaute Story begleitet den Leser an verschiedene Schauplätze Berlins und wird ebenso aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Da zu Beginn der Handlung die Stränge noch überschaubar sind, finden sich im Verlauf der Handlung schnell die Bindeglieder zueinander und so ist relativ frühzeitig zu erahnen, wer sich hinter dem Mädchenmord verbergen könnte.  
Doch wer glaubt, dass damit der Story genüge getan sei, der irrt. Nicht umsonst ist Emma Journalistin und das heißt, dass sie der Sache vollständig auf den Grund gehen wird. Dass sie dabei tief im Schmutz graben muss und somit skrupellosen Managern auf die Füße treten wird, um ebenso skrupellose Geschäftspraktiken aufzudecken, wird ihr erst spät bewusst.

Ihre Figuren hat Mechthild Lanfermann sehr gut dargestellt, sodass sogar beim Lesen gewisse Emotionen frei gesetzt werden. Obwohl die Handlung zu Beginn etwas ruhig verläuft, ist sie ab der zweiten Hälfte des Buches spannungsmäßig nicht mehr zu bremsen. Der dritte Band um Emma Vonderwehr ist nicht nur ausgezeichnet recherchiert, sondern er sprüht auch von Aktualität und Authentizität. Von daher hat dieser Krimi die höchste Bewertung verdient.


Meine Bewertung:


Die Autorin: Mechthild Lanfermann
Mechthild Lanfermann ist 1969 in Niedersachsen geboren. Sie studierte Theater, Film- und Fernsehwissenschaften und später Journalistik an verschiedenen deutschen Hochschulen und an der Sorbonne in Paris. Nach dem Studium arbeitete sie als Reporterin und Redakteurin beim WDR, bei Radio Bremen, beim RBB und bei Deutschlandradio Kultur. Als Dozentin an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover lehrt sie seit kurzem Hörfunk. Mechthild Lanfermann lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Berlin.


Bücher der Emma-Vonderwehr-Serie:


Quellen:
Klappentext: btb Verlag
Cover: btb Verlag
Autorenporträt: btb Verlag
Foto: Anja Müller

2 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    ich sollte diese Reihe endlich mal beginnen, der 1. Band steht schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste...

    LG
    Sabine

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    1. Es lohnt sich, auch wenn die Meinungen manchmal auseinander gehen. Aber ich fand alle 3 Bände spannend.
      LG
      Sabine

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