Freitag, 9. August 2013

# 108 # Ken Follett: Die Säulen der Erde


Ken Follett
Die Säulen der Erde

Erschienen am: 27.10.1992
Verlag: Bastei Lübbe
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 1.296
Preis: € 12,99
ISBN: 978-3-404-11896-0

Klappentext: England 1123-1173. Es ist eine Zeit blutiger Auseinandersetzungen zwischen Adel, Klerus und einfachem Volk, das unter Ausbeutung und Not leidet. Philip, ein junger Prior, dessen Eltern von marodierenden Söldnern abgeschlachtet wurden, träumt den Traum vom Frieden: der Errichtung einer Kathedrale gegen die Mächte des Bösen. Er und sein Baumeister Tom Builder, dessen Stiefsohn Jack und die Grafentochter Aliena müssen sich in einem Kampf auf Leben und Tod gegen ihre Widersacher behaupten, ehe Kingsbridge Schauplatz des größten abendländischen Bauwerks, der »Säulen der Erde« wird ...

Meine Meinung: "Die Säulen der Erde“ ist ein Buch, das bei mir mit Sicherheit nicht in Vergessenheit gerät und von dessen Plot ich auch noch nach langer Zeit erzählen werden kann. Es ist ein Buch, das mich von der ersten Seite an fasziniert hat und ich eigentlich nicht weiß, wie ich meine Eindrücke alle verarbeiten soll.
Ken Follett hat seine Story auf der Grundlage verschiedener Protagonisten aufgebaut, die zunächst ihre eigene Geschichte erzählen.
Zum einen ist da Tom Builder und seine kleine Familie. Tom ist Baumeister und derzeit dabei, für den Sohn eines wohlhabenden Bürgers ein Haus zu bauen, als dieser von seinem Bauherrn entlassen wird. Seine Frau Agnes, die gerade mit dem dritten Kind schwanger ist, ist alles andere als erbaut darüber. Sie möchte sich gern sesshaft machen, doch Tom zieht es vor, lieber auf Wanderschaft zu gehen, um irgendwo eine neue Anstellung zu finden. Zu gern würde er seinen Traum, eine eigene Kathedrale bauen zu können, erfüllen. Während ihrer Wanderschaft findet Tom nur selten eine Arbeit und schließlich gar keine mehr. Als ihm auch noch ihr fettes Schwein gestohlen wird, sind sie völlig mittellos. Mitten im Winter gebärt Agnes im Wald ihr Kind und stirbt dabei. Das Kind, ein kleiner Junge ist zwar gesund und wohlauf, doch aus Hungersnot lassen sie es auf dem Grab zurück.
Francis, der Bruder von Prior Philip, findet das Kind und bringt es ins nahegelegene Kloster. Philip nimmt sich dem Kind an und lässt es von den Mönchen aufziehen.
Während Tom völlig hilflos im Wald umherirrt trifft er ein zweites Mal auf Ellen, eine dunkelhaarige Schönheit, die zusammen mit ihrem Sohn Jack im Wald lebt. Da sich Ellen bei ihrem ersten Treffen bereits in Tom verliebt hat, zieht sie mit ihm weiter.
Zum anderen wäre noch Graf von Shiring mit seiner Tochter Aliena und Sohn Richard. Sie leben gut behütet auf der Burg von Shiring, bis zu dem Zeitpunkt als sie überfallen und der Graf als Verräter gefangen genommen wird. Ganz zum Leidwesen von William Hamleigh leben Aliena und Richard weiter auf der Burg. Als der Familie Percy Hamleigh zum Dank für die Beibringung des Verräters die Burg und die Grafschaft seitens des Königs zugesprochen wird, rächt sich William als erstes für die Schmach, die ihm Aliena zugeführt hat. Er und sein Begleiter Walter vergewaltigen im Beisein von Richard Aliena. Danach ist Aliena eine gebrochene Frau und flieht zusammen mit ihrem Bruder aus der Burg.

Ken Follett erzählt seine Story durch die ständigen Wechsel der Perspektiven und baut damit eine Spannung auf, die nie abzuebben scheint. Durch die Cliffhänger ist man ständig bedacht, weiter lesen zu wollen, um zu erfahren, wie es den einzelnen Protagonisten ergeht. In einem Zeitraum von 50 Jahren erfährt der Leser, welche Höhen und Tiefen der einzelne Protagonist durchleben muss, welche Qualen und Erfolge er erleidet und mit welcher Brutalität so manche Konflikte gelöst werden sollen.
Dabei dreht sich alles um Kirche und Politik, um die vielen Ränkespiele, die das niedere Volk ertragen muss. Mit dem Bau der Kathedrale in Kingsbridge scheint dann auch für Tom Builder der Traum in Erfüllung zu gehen, bis eines Tages ein großes Unglück geschieht. Von da an wendet sich für einige Protagonisten ihr Leben in eine völlig andere Richtung und es entstehen neue Konflikte. Immer wieder geht Ken Follett auf die vielen Konflikte, die gerade zwischen Kirche und Krone bestehen ein und vergisst auch dabei nicht, den Handlangern dieser Streithähne genüg Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Mit seinem mitreißenden und spannenden Schreibstil schafft es der Autor, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Auch wenn hin und wieder mal kleinere Wiederholungen aufgetreten sind, waren diese zwar nicht störend, doch sie hinderten den Lesefluss. Zweifelsohne ist das Buch gut recherchiert, aber manche Fragen blieben dann doch offen. Gerade dann, als man von König Henry sprach und auf einmal nur noch von König Heinrich die Rede war. Nichtsdestotrotz hat mich dieses Buch wie kein anderes so gut unterhalten, dass es noch lange nachhallen wird.

Der Autor: Ken Follett
Ken Follett, der Autor von mehr als einem Dutzend Bestsellern, wird oft als der "geborene" Erzähler gefeiert. Betrachtet man jedoch seine Jugend, so ist es zutreffender zu sagen, er wurde zum Erzähler "erzogen". Ken wurde am 5. Juni 1949 in Cardiff, Wales, als erstes von drei Kindern des Ehepaares Martin und Veenie Follett geboren. Im Großbritannien der Nachkriegsjahre waren nicht nur Spielsachen Mangelware, sondern die zutiefst religiösen Folletts erlaubten ihren Kindern weder Fernsehen, noch Kinobesuche und verboten ihnen sogar, Radio zu hören. So blieben dem jungen Ken zur Unterhaltung nur die unzähligen Geschichten, die ihm seine Mutter erzählte — und die Geschichten und Abenteuer, die er sich in seiner eigenen Vorstellungswelt schuf. Schon früh lernte er lesen; Bücher bereiteten ihm viel Freude und die öffentliche Bibliothek wurde zu seinem Lieblingsort.


Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Verlag Bastei Lübbe
Klappentext: Verlag Bastei Lübbe
Kurzbiografie: Verlag Bastei Lübbe
Foto: © privat

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